„Heavy Metal verkauft keinen Schweinebraten“

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Monotone Playlisten, Musikschleifen oder einfallslose Genresortierungen sind Daniel Stoiber ein Graus. Der Leiter der Musikredaktion von Ketchup Music verrät im Interview, welche Vorteile gute Musik und die richtige Technik bieten und wie Musik die Kasse klingeln lässt.

Warum benötigen Hotel- oder Gastronomiebetriebe ein professionelles Musikkonzept?

„Musik ist ein wesentlicher Bestandteil des Marketings – in Hotellerie, Gastronomie und im Handel. Über bestimmte Musikkonzeptionen können gezielt verschiedene Kunden und Gästesegmente angesprochen und an einen Shop oder ein Restaurant gebunden werden. Im Zusammenspiel von Einrichtung, Lage, Angebot und Preisgestaltung spielt der emotionale Faktor Musik eine entscheidende Rolle für Erfolg oder Nicht-Erfolg eines Konzeptes. Denn Musik unterstützt die emotionale Identifikation der Gäste und unterstreicht die Positionierung. Die zum Betrieb passende Musik-RaumKonzeption bekommt daher als Instrument der Kundenbindung eine immer größere Bedeutung.

Welche Musik passt zu welchem Hotel oder Restaurant?

„Eine Schablone gibt es nicht. Die Musik sollte dem gastronomischen Konzept entsprechen und nicht zwingend dem Geschmack der Gäste. Wichtig ist aber die Antwort auf die Frage, welche Gäste angesprochen werden sollen, sowie die nahtlose Einbindung der Musik in die Identität des Betriebes. So erzeugt erst die Kombination mit dem Raum, der passenden Einrichtung, den verwendeten Materialien und mit dem Lichtkonzept ein emotionales Bild, das bei den Gästen haften bleibt und gerne weitererzählt wird.

Spielt die Tageszeit auch eine Rolle für die Musikauswahl?

„Auf jeden Fall. Beinahe für jede Uhrzeit gibt es den richtigen Sound. Ein Beispiel: Mittags haben die Gäste selten Zeit. Bei kurzer Verweildauer wird schnell gegessen und dann geht es wieder an die Arbeit. Hier kann die Musik positive Stimmung verbreiten und sorgt dafür, dass die Menschen nicht aus dem Rhythmus kommen. Abends dagegen sind die Gäste entspannter, aufmerksamer, achtsamer und bereit, mehr Umsatz zu machen. Auch diese Stimmungen kann Musik unterstützen, auch in der Lobby, in der Bar und im Wellness-Bereich.

Die Auswahl der Musik sollte also „handgemacht“ sein?

„So ist es. Denn Musik ist Marke, und der richtige Sound unterstützt die Identifikation der Gäste mit einem Produkt. Erst das passende Musikdesign rundet das Gesamtbild einer Marke oder eines Konzeptes ab. Das schaffen Algorithmen mit Musik aus der Dose nicht. Die große Kunst ist dann die Zeitsteuerung des musikalischen Programms. Hierbei werden zu verschiedenen Tageszeiten angepasste Dynamiken und Lautstärken eingesetzt. So können Stimmungen noch besser beeinflusst und die Gäste zum Konsum angeregt werden.


 

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