Bericht: Union und SPD einig bei Senkung der Gastronomie-Mehrwertsteuer

| Politik Politik

Die Arbeitsgruppenvorschläge für ein künftiges Regierungsprogramm liegen auf dem Tisch. Nun übernehmen die schwarz-roten Chefverhandler. Wie die Bild-Zeitung berichtet, haben sich Union und SPD bereits bei der Mehrwertsteuer in der Gastronomie verständigt.

Wie das Medium in seiner Online-Ausgabe berichtet, bestehe Einigkeit, dass die Umsatzsteuer auf Essen in Restaurants dauerhaft auf sieben Prozent sinken soll.

Bereits in dem Sondierungspapier zu einer möglichen Koalition hatten die Unterhändler von CDU, CSU und SPD Anfang März geschrieben, dass die Umsatzsteuer für Speisen dauerhaft auf sieben Prozent reduziert werden solle.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) begrüßte das Sondierungsergebnis von CDU/CSU und SPD seinerzeit als wichtiges Signal für einen dringend notwendigen Aufbruch. „Das Sondierungspapier enthält zentrale und längst überfällige Verbesserungen für unsere Branche“, sagt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. „Die steuerliche Gleichbehandlung von Speisen, flexible Arbeitszeiten und spürbarer Bürokratieabbau – das sind wegweisende Entscheidungen, die unsere Betriebe jetzt brauchen.“

Die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken sagte dazu Anfang März, dass die Senkung ein gemeinsames Anliegen mit CSU-Chef Markus Söder gewesen. Auch Söder bestätigte die geplante Senkung damals die geplante Senkung, auf das sich beide Seiten nach tagelangen Verhandlungen verständigt hatten. Ziel sei es, Gastronomie und Verbraucher zu entlasten.

Während der Pandemie hatte die Bundesregierung das Gastgewerbe bereits zeitweise mit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz unterstützt. Seit dem 1. Januar 2024 gilt für Speisen in der Gastronomie wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent.

Der DEHOGA verlangt seitdem die Rückkehr zum ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent auf Speisen. Vor allem in der Gastronomie spürten viele Betriebe die zunehmende Preissensibilität und Konsumzurückhaltung der Gäste, sagt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. Dabei litten alle Betriebe unter den stark gestiegenen Kosten bei Personal, Nahrungsmitteln und Energie. Hinzu käme die wachsende Bürokratie, die Zeit und Geld koste. „Es wird für die Betriebe immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten“, sagt Zöllick und erwartet von der neuen Bundesregierung tiefgreifende Reformen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) erwägt ein Subunternehmerverbot für Essenslieferdienste wie Uber Eats, Wolt und Lieferando. Die Maßnahme soll nach einer rbb-Recherche, in der auf mögliche kriminelle Strukturen in der Branche hingewiesen wurde, effektiver gegen zahlreiche Verstöße gegen das Arbeitsrecht vorgehen.

Der Bundestag hat das Steueränderungsgesetz 2025 beschlossen. Das Gesetz setzt die im Koalitionsausschuss vereinbarten steuerlichen Rechtsänderungen um. Zu den zentralen Beschlüssen gehört die dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie auf sieben Prozent.

Gastronomen, Pendler sowie Ehrenamtler sollen steuerlich entlastet werden. Ein entsprechendes Gesetz hat der Bundestag in Berlin beschlossen. Nun muss noch der Bundesrat den Weg für das Branchenanliegen freimachen.

Die große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland spricht sich für eine Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf maximal 8 Stunden aus. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des nun vorgestellten DGB-Index Gute Arbeit 2025.

Eine Umfrage beleuchtet die Herausforderungen der DSGVO-Umsetzung in der deutschen Wirtschaft. Unternehmen fordern mehrheitlich eine umfassende Reform der europäischen Datenschutzregeln, um die Digitalisierung und die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz nicht weiter zu behindern.

Bundesernährungsminister Alois Rainer hat die geplante Novellierung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes verschoben. Die Ausweitung der Kennzeichnung auf weitere Tierarten und die Einbeziehung der Gastronomie sind weiterhin strittige Punkte, während die Bezahlbarkeit von Lebensmitteln für den Minister im Vordergrund steht.

Der Deutsche Bundestag hat den Haushalt 2026 verabschiedet. Das zentrale Element aus Sicht des Gastgewerbes ist die Verankerung der auf sieben Prozent gesenkten Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie. Der DEHOGA zeigte sich zuversichtlich, dass nun auch die Mehrheit der Bundesländer im Bundesrat den Weg für das Branchenanliegen freimachen wird.

Die neue Budgetverteilung im Bundeshaushalt 2026 stößt beim Deutschen Tourismusverband auf gemischte Reaktionen. Während der Etat für Kunst und Kultur bejubelt wird, sorgt eine weitere Kürzung der zentralen Tourismusförderung für Unmut.

Die Arbeits- und Sozialministerkonferenz fordert, Werkverträge bei Essenslieferdiensten zu verbieten. Auch die Gewerkschaft NGG unterstützt den Plan. Ähnliches gibt es schon in anderen Branchen.

Europa-Park-Gründer Roland Mack hat im Umgang mit der AfD für einen offenen Austausch geworben. Dass man mit Menschen spreche, die immerhin einen hohen Anteil an Wählerstimmen ausmachten, halte er für notwendig und richtig, so der 76-Jährige in einem Gespräch mit dem «Südkurier».