Die Grünen im Bundestag werfen dem Bundeslandwirtschaftsministerium Scheitern bei den eigenen Öko-Zielen vor - und machen das an dem fest, was in den Kantinen der Bundesbehörde auf die Teller kommt. Wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, verfehlt das Ministerium hier bislang selbstgesteckte Ziele. Das Blatt beruft sich dabei auf eine Antwort der Bundesbehörde auf Anfrage der Grünen, wonach derzeit mindestens zehn Prozent der Lebensmittel in der Ministeriumskantine aus Bio-Produktion stammten.
In der vor zwei Jahren zur Eröffnung der Messe Biofach vorgestellten "Zukunftsstrategie ökologischer Landbau" (hier als PDF) hatte das Ministerium als Zielmarke noch mindestens 20 Prozent ausgegeben. Das Ministerium wolle dadurch eine Vorbildfunktion einnehmen, heißt es dazu in dem Strategiepapier. "Das Landwirtschaftsministerium scheitert schon an seinen geringen Ansprüchen", hält Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter fest. "Das ist ein Beleg, wie nachlässig das Ministerium mit dem Thema Ökolandbau umgeht", so Hofreiter in der "NOZ".
Hier der entsprechende Auszug aus der Zukunftsstrategie:
Schätzungen zufolge liegt der Bioanteil im Kantinenbereich bei unter 10 Prozent. Folglich wird das mit der öffentlichen Beschaffung verbundene Potenzial zur Stärkung des ökologischen Landbaus bislang nur unzureichend genutzt. Um dies zu ändern und eine Vorreiterrolle zu übernehmen, plant das BMEL im Rahmen eines praxisbezogenen Projektes zu evaluieren, ob und wie bei der Beschaffung von Lebensmitteln und Getränken im Geschäftsbereich des BMEL der Anteil von Bioprodukten auf 30 Prozent gesteigert werden kann.
Damit der Anteil ökologisch erzeugter Produkte in möglichst vielen öffentlichen Einrichtungen auf Bundesund Landesebene sowie in den Städten und Gemeinden bei mindestens 20 Prozent des entsprechenden Wareneinsatzes liegt, wird darüber hinaus im Rahmen des BÖLN eine deutschlandweite Informationsoffensive „20 plus X“ durchgeführt. Dadurch sollen insbesondere relevante Entscheidungsträger, die Mitarbeiter in den Vergabestellen bzw. entsprechenden Fachreferaten sowie die Leiter der Verzehreinrichtungen für das Thema „Bio“ sensibilisiert werden.