Corona-Folgen: Weitere Hoteliers und Gastronomen auf Sylt machen dicht

| Politik Politik

Gastgeber auf Sylt schließen wegen Corona ihre Türen. Die Insel verordnet sich selbst einen Teil-Lockdown, um das Infektionsgeschehen vor Ort wieder in den Griff zu bekommen. Wie die Welt berichtet, machen zahlreiche touristische Betriebe freiwillig dicht.

Bereits mehr als 20 Gaststätten haben demnach ihren Betrieb vorläufig eingestellt. Auch die ersten Hotels verabschiedeten sich mehr oder weniger freiwillig in eine selbst verordnete Corona-Pause, heißt es.

Neben den bereits geschlossenen Cafés, Bars und Restaurants kündigen weitere Gastronomen für die kommenden Wochen längeren Betriebsurlaub an. Einige beziehen sich bei der vorübergehenden Schließung auf Corona-Fälle im eigenen Umfeld, andere verweisen auf eine ohnehin geplante Auszeit. In größere Schwierigkeiten gerate durch die spontane Corona-Pause zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich keiner der Betriebe, sagte Tourismuschef Moritz Luft der „Welt“. Schließlich seien die Wochen nach dem Jahreswechsel ohnehin ruhiger.

Auf Sylt spitze sich die Corona-Dynamik seit Weihnachten stetig zu, sagte der Geschäftsführer der Sylt Marketing, Moritz Luft. Zurückzuführen sei dies wahrscheinlich wie in anderen Orten auch auf Partys an Weihnachten. So gab es am 26. Dezember 27 registrierte aktive Corona-Fälle unter der Bevölkerung. Am 9. Januar - also zwei Wochen später - meldete der Kreis Nordfriesland 476 aktive Corona-Fälle für die Insel. Die hochgerechnete, offiziell nicht ausgewiesene Inzidenz auf Sylt liegt nach Berechnungen einiger örtlicher Medien derzeit bei über 1700, wie Luft weiter mitteilte. Der Kreis selbst berechnet keine Inzidenzen auf lokaler Ebene. Dies werde nicht für sinnvoll gehalten, sagte ein Kreissprecher. 

Zum Ausbruch sei es laut Zeitungsbericht am Weihnachtsabend in einer Kneipe gekommen. Von den rund 100 Gästen seien später 23 positiv getestet worden. Seitdem sei die Fallzahl auf der Insel drastisch gestiegen. In der letzten Woche hatte das Sylter «Hotel Stadt Hamburg» vorübergehend wegen Corona-Infektionen in der Belegschaft geschlossen. Das Geschäft mit Fünf-Sterne-Standards könne irgendwann nicht mehr gewährleistet werden, je mehr Mitarbeiter sich infizierten, sagte Hoteldirektor Hanns-Christian Wirsich der Zeitung «Sylter Rundschau». (Tageskarte berichtete)

Nach Angaben der „Welt“ ist das zuständige Gesundheitsamt des Kreises Nordfriesland überlastet. Denn auch auf dem Festland, wo viele Sylter Arbeitnehmer ihren Wohnsitz haben, werde die Lage ernster. Die Behörde komme mit der Kontaktverfolgung nicht mehr nach. Dem Bericht zufolge werden positiv Getestete seit diesem Wochenende nicht mehr persönlich angerufen, sondern erhalten eine SMS mit der Aufforderung, sich in Quarantäne zu begeben.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

„Die von der EU geplanten neuen Regelungen für die Pauschalreiserichtlinie kosten nicht nur Geld, sie verzerren auch den Wettbewerb weiter – zu Lasten der organisierten Reise“, kritisierte der DRV-Präsident bei einer Anhörung im Bundestag.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern drückt beim geplanten Cannabis-Verbot, insbesondere für Volksfeste und Biergärten, aufs Tempo. Zudem soll das Kiffen auch in ausgewiesenen Raucherräumen und Raucherbereichen verboten werden.

Einen Monat vor der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband den detaillierten Forderungskatalog des Gastgewerbes an die europäische Politik der Öffentlichkeit präsentiert.

Als erstes Bundesland wird Bayern seine Städte und die ländlichen Räume bei der Akquisition von Tagungen und Kongressen aktiv unterstützen. Dazu hat die Bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft vorgestellt.