Deutscher Tourismusverband fordert Aufstockung des Tourismusetats

| Politik Politik

Anlässlich der Haushaltsberatungen des Deutschen Bundestages fordert der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) eine deutliche Erhöhung des Tourismusetats bei der Projektförderung sowie für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT). 

Seit 2010 sind die Projektfördermittel des Bundeswirtschaftsministeriums zur Leistungssteigerung im Tourismusgewerbe von jährlich rund 1,6 Millionen Euro nicht mehr erhöht worden. "Das wird der Bedeutung der Tourismuswirtschaft nicht gerecht. Mindestens drei Millionen Euro sind notwendig, damit - unterlegt durch eine Tourismusstrategie des Bundes - die wichtigen Zukunftsaufgaben des Tourismus angegangen werden können", sagt DTV-Präsident Reinhard Meyer. "Das Ziel der Bundesregierung, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der klein- und mittelständisch geprägten Tourismuswirtschaft zu stärken, kann so jedenfalls nicht erreicht werden. Sollte der Haushaltsentwurf vom Bundestag unverändert beschlossen werden, würde sich das Fördervolumen für den Tourismus de facto sogar auf rund 1,1 Millionen Euro reduzieren. Denn von den 1,6 Millionen Euro wird in den nächsten zwei Jahren auch das neue Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes mit insgesamt rund 900.000 Euro finanziert. Geld, das dann anderer Stelle fehlen wird."

Darüber hinaus fordert der DTV eine Mittelerhöhung für die DZT, die im Ausland für das Reiseland Deutschland wirbt. Damit stärkt sie Deutschland als Tourismusstandort, sichert Arbeitsplätze in der deutschen mittelständischen Tourismuswirtschaft und stärkt das Image Deutschlands als attraktives Reiseziel im Herzen von Europa. Laut der Welttourismusorganisation (UNWTO) wird die Zahl der Touristen, die Auslandsreisen machen, weltweit von jetzt ca. 1,23 Milliarden bis zum Jahr 2030 auf 1,8 Milliarden ansteigen. "Ein Zukunftsthema im Tourismus ist deshalb jetzt die Intensivierung der Werbung im Ausland für das Reiseland Deutschland. Das muss sich auch im Etat der DZT widerspiegeln", so Meyer. "Klar muss sein, dass mehr Projektförderung und Auslandswerbung gut investiertes Geld für den Tourismusstandort Deutschland ist. Es ist deshalb wichtig, dass der Bundestag die notwendigen Mittel im Haushalt zur Verfügung stellt."

Im Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD zur Stärkung des Tourismus bekannt und eine nationale Tourismusstrategie angekündigt. Ziel der Koalitionspartner ist es, die Rahmenbedingungen für den Tourismus in Deutschland weiter zu verbessern, von der Werbung im Ausland über einheitliche Qualitätskriterien und eine Fachkräfteoffensive mit der Branche bis hin zur Barrierefreiheit. Die Tourismuswirtschaft hat in Deutschland fast drei Millionen Beschäftige und eine Bruttowertschöpfung von mehr als 100 Milliarden Euro. Sie bietet gerade strukturschwachen Regionen Chancen und Perspektiven und braucht daher bundespolitischen Rückenwind.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Spitzengremium des DEHOGA bekräftigt Forderung nach einheitlich sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Essen und drängt auf den sofortigen Stopp drohender neuer bürokratischer Belastungen. Es gehe um Fairness im Wettbewerb und die Zukunftssicherung der öffentlichen Wohnzimmer.

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland haben weiterhin mit großen Problemen zu kämpfen. Die Betriebe beklagen Umsatzverluste, Kostensteigerungen sowie die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes hervor, an der sich 3.175 gastgewerbliche Unternehmer beteiligten.

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür arbeitet die Staatsregierung nun an Kiff-Verboten für konkrete Bereiche. Darunter könnten Volksfeste, Biergärten und in Außenbereichen von Gaststätten gehören. Verstöße gegen das Cannabis-Gesetz werden teuer.

Der Slogan «Leistung muss sich wieder lohnen» ist schon etwas angestaubt. Die FDP poliert ihn jetzt auf. Und schlägt unter anderem steuerliche Anreize für bestimmte Leistungsträger vor.

Finanzminister Christian Lindner will Hobbybrauer, die Bier zum eigenen Verbrauch herstellen, bei der Steuer entlasten. Künftig sollen sie pro Jahr 500 Liter Bier steuerfrei brauen dürfen.

Mit dem Projekt COMEX der Bundesagentur für Arbeit/ZAV werden seit 2022 Köchinnen und Köche aus Mexiko in Hotels und Restaurants in Deutschland vermittelt. Der DEHOGA begleitet das Projekt von Anfang an.

Die Bundesagentur für Arbeit hat den DEHOGA Bundesverband informiert, dass für die Arbeitsmarktzulassung (AMZ) von Arbeitnehmern aus Drittstaaten zusätzliche Teams und neue Standorte eingerichtet und die Zuständigkeiten neu verteilt wurden. Grund dafür ist die erwartete Zunahme der Erwerbszuwanderung.

Es fehlen Fachkräfte - in zunehmender Zahl. Künftig sollen vermehrt Menschen aus dem Ausland diese Lücken schließen. Nun geht das Land neue Wege, diese Kräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen.

Der Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern hat die Ausweitung der Steuer von Privat- auf Geschäftsreisende in Schwerin als Abzocke kritisiert. Die Bettensteuer – wie auch die Tourismusabgaben – würden Verbraucher und Betriebe durch höhere Preise und Bürokratie belasten.

Die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse von Geflüchteten aus der Ukraine gelten bis zum 4. März 2025. Darüber informierte das Bundesinnenministerium den DEHOGA Bundesverband und andere Wirtschaftsverbände.