DRV: Politik verteuert mit neuer Ticketsteuer Urlaubs- und Geschäftsreisen

| Politik Politik

„Die Erhöhung der Luftverkehrssteuer ist falsch und belastend“, betont der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, anlässlich der zum 1. Mai anstehenden Umsetzung der im Februar von der Bundesregierung beschlossenen Anhebung um fast 20 Prozent. Die Politik verteuere damit erneut sowohl Urlaubs- als auch Geschäftsreisen. „Das führt aufs Neue zu erheblichen finanziellen Belastungen der Reisewirtschaft“, ergänzt Fiebig

Das laufende Reisejahr zeigt sich als ausgesprochenes Frühbucherjahr und viele Urlaubsreisen für den Sommer sind sehr frühzeitig gebucht worden. Bereits Ende März lag der Umsatz für Pauschalreisen im Sommer kumuliert bei 6,5 Milliarden Euro. „Die sehr kurzfristige Erhöhung der Ticketsteuer bereits zum 1. Mai und damit noch vor Beginn der Hauptreisezeit führt nach unseren Berechnungen zu einer Mehrbelastung bei den Reiseveranstaltern von rund 21 Millionen Euro“, erklärt der DRV-Präsident.

Diese zusätzlichen Kosten können nicht auf die Reisenden umgelegt werden, da eine nachträgliche Erhöhung der Reisepreise bei Pauschalreisen de facto nicht möglich ist. Die Möglichkeit einer nachträglichen Erhöhung der Reisepreise müsste in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter festgeschrieben sein, worauf die allermeisten Reiseveranstalter verzichten. „Eine Verschiebung der 19-prozentigen Erhöhung zumindest auf September hätte hier schon einiges an Entlastung für die Unternehmen der Branche gebracht“, so Fiebig weiter. „Dieser Forderung der Tourismuswirtschaft ist die Politik bedauerlicher Weise nicht gefolgt.“

„Reisen wird durch politisch gewollte Entscheidungen immer teurer gemacht – nicht nur durch die Erhöhung der Luftverkehrssteuer“, erläutert der Verbandspräsident. So müssten Reiseveranstalter ein Prozent ihres Jahresumsatzes für die Insolvenzabsicherung abführen plus eine Absicherung von fünf bis neun Prozent des Jahresumsatzes, was entsprechend preissteigernde Wirkung für die Urlaubsreise mit sich bringt. Ab kommendem Jahr würden darüber hinaus die Luftsicherheitsgebühren um 50 Prozent angehoben. „Eine sehr unerfreuliche Entwicklung“, so Fiebig. „Der Urlaub musste durch Inflation und gestiegene Energiekosten ohnehin schon Preissteigerungen hinnehmen. Zusätzlich verteuern auch noch die politischen Entscheidungsträger das Reisen immer weiter.“

Urlaub und Reisen stehen auf der Konsumwunschliste der Deutschen nach wie vor ganz oben, aber viele Menschen können sich den Urlaub schon jetzt nicht mehr leisten. „Hier muss die Politik für Entlastungen sorgen“, fordert DRV-Verbandspräsident Norbert Fiebig.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert eine rasche und dauerhafte steuerliche Entlastung für das Gastgewerbe. Der Verband sieht darin einen entscheidenden Faktor für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität der Innenstädte.

Die im Europäischen Parlament angestoßenen Pläne für ein Bezeichnungsverbot von Fleisch-Namen für pflanzliche Ersatzprodukte stoßen im Bundestag auf breite Ablehnung. Quer durch fast alle Fraktionen äußerten Abgeordnete Kritik an einem möglichen Verbot von Begriffen wie „Tofu-Wurst“ oder „Veggie-Burger“.

Die wiederholte Blockade in Washington hat für das US-Hotelgewerbe bereits zu massiven Verlusten geführt. Über 30 Branchenverbände richten einen verzweifelten Appell an die politischen Entscheidungsträger.

Der Mindestlohn steigt wie geplant zum 1. Januar auf 13,90 Euro pro Stunde und ein Jahr später um weitere 70 Cent auf 14,60 pro Stunde. Das Bundeskabinett beschloss in Berlin eine entsprechende Verordnung.

Bundesagrarminister Alois Rainer spricht sich gegen ein Verbot von Bezeichnungen wie «Veggie-Schnitzel» oder «Tofu-Wurst» für pflanzliche Lebensmittel aus. Es würde «unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft» sowie Bürokratie verursachen, sagte der CSU-Politiker vor einem Treffen mit einem EU-Amtskollegen in Luxemburg.

Zwei Drittel der abhängig Beschäftigten in Deutschland sprechen sich für eine Lockerung der täglichen Arbeitszeitbegrenzung und die Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit aus. Dies ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Die Debatte um geplante Steuerentlastungen für die Gastronomie und Pendler spitzt sich zu. Nach der ablehnenden Haltung von Bundesfinanzminister Klingbeil hinsichtlich einer Kompensation für die Länder, kam scharfe Kritik von Ministerpräsidenten der CDU. Gleichzeitig warnt der DEHOGA vor den Folgen einer Verzögerung der Entscheidungen.

Der Streit zwischen Bund und Ländern über die Finanzierung des geplanten Entlastungspakets spitzt sich zu. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat die Länder scharf vor einem Scheitern der geplanten Mehrwertsteuersenkung für Speisen in der Gastronomie gewarnt. Jetzt äußerten sich weitere Politiker und Verbände.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat angesichts des anhaltenden Streits über die Verteilung der Steuerausfälle mit einem Scheitern der geplanten Entlastungen für die Gastronomie und Pendler gedroht. Die Länder fordern eine Kompensation der zu erwartenden Mindereinnahmen durch den Bund.

Entlastung für eine krisengeschüttelte Branche: In einer öffentlichen Anhörung im Bundestag bekräftigen Wirtschaftsvertreter und Fachexperten die Notwendigkeit der geplanten Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf sieben Prozent. Kritiker stellten die fiskalischen Kosten und die soziale Treffsicherheit der Maßnahme infrage.