Etikettenschwindel? „Aus“ für die vegane Wurst in Frankreich

| Politik Politik

In Frankreich dürfen pflanzliche Alternativen zu Fleischprodukten nicht mehr mit traditionellen Fleischbegriffen beworben werden. Schnitzel, Steak und Schinken müssen jetzt eindeutig tierischen Ursprungs sein und dürfen nicht aus pflanzlichen Proteinen bestehen.

Die neue Regelung, die bereits seit 2020 geplant war, wurde nun umgesetzt. Wie das Branchenportal „Agrarheute“ berichtet, wurde die Entscheidung von Vertretern des Verbands französischer Viehzüchter und Fleischverarbeiter als „wesentlicher Schritt zugunsten der Informationstransparenz für Verbraucher“ begrüßt. Trotz anfänglicher Verzögerungen durch Klagen von Verbraucherorganisationen hat die Regierung nun das Vermarktungsverbot durchgesetzt. Verstöße können mit Geldstrafen von bis zu 1.500 Euro für Einzelpersonen und 7.500 Euro für Unternehmen geahndet werden. Für vegetarische Lebensmittel mit Fleischnamen, die von Erzeugern aus anderen EU-Staaten stammen, gilt diese neue Regelung nicht. Sie können weiterhin in Frankreich verkauft werden.

In Deutschland gibt es derzeit keine Pläne für ein ähnliches Verbot. Die Bezeichnungen für vegane Wurst und pflanzliches Steak sind in den Leitsätzen für vegane und vegetarische Lebensmittel der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission geregelt. Solange diese Produkte sensorisch tierischen Produkten ähneln, können sie weiterhin unter ihren aktuellen Namen vermarktet werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Schleswig-Holsteins Gastronomie kämpft laut dem FDP-Fraktionschef mit steigenden Kosten. Er hofft auf Entlastungen durch weniger Bürokratie und niedrigere Mehrwertsteuer und fordert ein klares Signal.

Der Hotelverband Deutschland und der Handelsverband Deutschland warnen vor den Folgen einer geplanten EU-Regulierung, die das bedingungslose Rückerstattungsrecht auf händler-initiierte Kartenzahlungen ausweiten könnte.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat die Neufassung des Landesgaststättengesetzes beschlossen. Die Reform tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und führt zu grundlegenden Vereinfachungen für Gastgewerbebetriebe in Baden-Württemberg.

Das Verbot der Bettensteuer in Bayern bleibt bestehen. Das hat der Verfassungsgerichtshof entschieden. Die Staatsregierung freut sich - aber der Streit könnte bald an anderer Stelle weitergehen.

Weniger als jede zweite in Deutschland verkaufte Weinflasche stammt aus heimischer Produktion. Wie kann hiesiger Wein mehr ins Rampenlicht gerückt werden? Ein Treffen im Kloster Eberbach soll helfen.

Die Dorfkneipen in Brandenburg sollten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) angesichts existenzieller Probleme unterstützt werden - doch wann ist offen. Die CDU-Opposition dringt hingegen auf schnelle Hilfe.

Steigende Kosten und internationale Konkurrenz setzen dem Weinbau zu. Im Kloster Eberbach bei Eltville wollen Minister aus acht Bundesländern der Branche helfen. Worum soll es in ihren Gesprächen gehen?

Verbesserter Datenaustausch und digitale Prüfungen sollen den Kampf gegen illegale Beschäftigung effektiver machen. In der letzten Woche hat der Bundestag das Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung verabschiedet. Der DEHOGA begrüßt die angestrebte Bürokratieentlastung, mahnt aber Ursachenbekämpfung an.

Das Europäische Parlament hat den Weg für eine deutliche Entbürokratisierung im Bereich Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Taxonomie freigemacht. Der DEHOGA begrüßt die damit verbundene Chance auf durchgreifende Vereinfachungen und einen mittelstandsfreundlicheren Ansatz.

Die Koalition plant die Senkung der Luftverkehrsteuer. Das Vorhaben polarisiert: Während die Reisewirtschaft eine Trendwende und Entlastung sieht, hagelt es Kritik von Umwelt- und Klimaschützern.