Familotel fordert Ausnahme von Quarantänepflicht für Kinder

| Politik Politik

Mit Sorge blickt Familotel auf die politischen Beschlüsse. Die Entscheidung der deutschen Bundesregierung, Österreich als Hochrisikogebiet einzustufen und damit verbunden eine COVID-19-bedingte Reisewarnung auszusprechen, trifft vor allem Familien mit kleinen Kindern sowie wirtschaftlich die Betriebe. Die Hotels in Österreich und mit ihnen die Beschäftigten kämpfen um ihre Existenz. Familotel fordert die Politik zum Umdenken auf – entweder dadurch, dass Österreich nicht mehr Hochrisikogebiet ist; oder dass zumindest Kinder von der Quarantänepflicht befreit werden.   

„Nach zwei Jahren Corona-Pandemie sind vor allem Familien, die durch die Pandemie besonders stark belastet sind, auf Möglichkeiten der Auszeit und Erholung angewiesen“, betont Sebastian J. Ott, Vorsitzender der Hotelkooperation Familotel mit Sitz in Rosenheim.

Doch mit Blick auf Österreich gibt es Hürden: Ungeimpfte müssen aufgrund der Reisewarnung der Bundesregierung nach einem Aufenthalt in Österreich bis zu 10 Tage in Quarantäne – unabhängig davon, wie lange sie in Österreich in Urlaub waren. Für Kinder bis 6 Jahre sind 5 Tage Quarantäne verpflichtend, mit einem aktuellen Corona-Test befreien können sie sich – anders bei der Quarantäne für Erwachsene – von der Quarantänepflicht nicht. Hinzu kommen für Familien bei der Rückreise Anmelde- und Testpflicht.

Auch Familotel plädiert und wirbt dafür, dass Erwachsene sich impfen lassen. Die Leidtragenden der jüngsten Entscheidungen sind aber die Kinder. Familotel fordert von der Politik daher, die Regeln zu ändern und zumindest für Kinder eine Ausnahmeregelung zu schaffen. Denn besonders betroffen sind Familien mit kleinen Kindern.

„Für bis 6-Jährige gibt es keinen zugelassenen Impfstoff, die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche erst ab dem Alter von 12 Jahren“, sagt Sebastian J. Ott. „Kinder gelten also in den meisten Fällen automatisch als ungeimpft und müssen in Quarantäne, obwohl sie gar nicht die Möglichkeit haben, sich mit zugelassenen Wirkstoffen impfen zu lassen.“ Dies sollte geändert werden. Kinder müssten von der Quarantänepflicht befreit werden.

„In unseren Hotels, die Hygiene- und Abstandsregeln sowie andere Vorgaben streng einhalten, ist Urlaub besonders gut und bedenkenlos möglich“, sagt Sebastian J. Ott. Die Aktivitäten sind meist im Freien. Dort ist das Infektionsrisiko vergleichsweise gering. Zudem sind Kinder laut Wissenschaft keine Infektionstreiber.

Müssen Familien in Quarantäne, ist dies nicht vermittelbar, sagt Sebastian J. Ott.: „Eine Woche Skikurs für die Kinder und danach zu Hause bis zu 10 Tage in Quarantäne, das geht für Familien nicht, vor allem wenn die Eltern arbeiten müssen.“ Im dritten Jahr Corona brauchen Familien mit Kindern Unterstützung durch die Politik – als wichtiges Signal für Gerechtigkeit und Familienfreundlichkeit.

Problematisch ist die Situation auch für die österreichischen Mitgliedsbetriebe. Sie müssen dramatische Buchungsrückgänge hinnehmen. Die Buchungszahlen sind um mehr als 50 Prozent zurückgegangen, Buchungen werden storniert. Betreiber und Beschäftigte kämpfen um ihre Existenz. Auch deshalb muss die Politik nun handeln, lautet der Appell von Familotel, der führenden Hotelkooperation für Familienhotellerie in Europa.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Bundesrat hat am 19. Dezember 2025 dem Steueränderungsgesetz zugestimmt und damit den Weg für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen frei gemacht. Ab dem 1. Januar 2026 gilt für den Verzehr von Speisen in Restaurants und Cafés unbefristet der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent.

Die Gastronomie bekommt dauerhaft den Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, um die wirtschaftliche Existenz der Betriebe zu sichern. Da massiv gestiegene Kosten für Personal und Lebensmittel die Margen unter Druck setzen, planen die meisten Unternehmen keine Preissenkungen, sondern nutzen die steuerliche Entlastung zur Stabilisierung ihrer Geschäfte.

Mit der Rückkehr zu 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen zum 1. Januar 2026, kommen neue administrative Herausforderungen auf Gastronomen zu. Ein aktuelles Merkblatt des DEHOGA gibt nun wichtige Hinweise zur steuerlichen Behandlung von Silvesterveranstaltungen, Pauschalangeboten und Anzahlungen.

Mit Kurzarbeit können Unternehmen Flauten überbrücken, ohne Beschäftigte entlassen zu müssen. Derzeit läuft die Wirtschaft nicht wie erhofft. Die Regierung zieht Konsequenzen.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich im Trilog-Verfahren auf eine vorläufige Einigung zur neuen Zahlungsdiensteverordnung verständigt. Die Verordnung definiert die Rahmenbedingungen für Zahlungsdienste und Kartenzahlungen innerhalb der EU neu.

Der europäische Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés, Hotrec, hat, mit einer breiten Allianz europäischer Wirtschaftsvertreter an das Europäische Parlament appelliert, auf neue Vorgaben für Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz zu verzichten. Statt neuer Gesetze wird ein zukunftsorientierter Ansatz gefordert.

Die geplante Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie steht vor der finalen Abstimmung im Bundesrat. Das Land Niedersachsen knüpft seine Zustimmung an die Bedingung, dass eine Pflicht zur digitalen Bezahlung eingeführt wird.

Die Gewerkschaft NGG und der DEHOGA Rheinland-Pfalz stecken in festgefahrenen Tarifverhandlungen. Der DEHOGA wirft der NGG vor, Lohnsteigerungen für 100.000 Beschäftigte mit realitätsfernen Forderungen zu blockieren und die schwierige Wirtschaftslage der Betriebe zu missachten. Der Branchenverband fordert eine rasche Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Der Nationale Normenkontrollrat hat sein Maßnahmenpaket zum Bürokratieabbau aktualisiert. Mehrere der 77 konkreten Vorschläge entsprechen langjährigen Forderungen des Gastgewerbeverbands DEHOGA und zielen auf eine deutliche Entlastung bei Arbeitsrecht und Arbeitsschutz ab.

Die Tarifverhandlungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Rheinland-Pfalz befinden sich in einer kritischen Phase. Während der Arbeitgeberverband DEHOGA Rheinland-Pfalz ein mehrstufiges Angebot für Gehaltswachstum vorlegt, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest dieses als „Mogelpackung“.