GastroSuisse sofortige Aufhebung der Corona-Maßnahmen in der Schweiz

| Politik Politik

Dass der Bundesrat die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verlängert habe, sei unverhältnismässig, sind Schweizer Verbände überzeugt. Der Schweizerische Gewerbeverband, der Schweizerische Fitness- und Gesundheitscenter Verband, die EXPO EVENT Swiss LiveCom Association, GastroSuisse sowie Vertreter der Parteien Die Mitte, FDP und SVP fordern deshalb die sofortige Aufhebung der Zertifikats- als auch der Homeoffice-Pflicht sowie der Quarantäne- und Isolationsbestimmungen.

"Viele Branchen als auch die Bevölkerung leiden massiv", sagte Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes. Grund seien die Homeoffice-Pflicht, die Quarantäne- und Isolationsbestimmungen als auch das 2G- bzw. 2G+-Regime, die der Bundesrat letzte Woche verlängert habe. Deshalb hätten die Verbände sowie Vertreter der Parteien die sofortige Aufhebung dieser Corona-Maßnahmen gefordert.

"Diese geltenden Einschränkungen sind gesellschaftlich und wirtschaftlich nicht mehr vertretbar", sagte Mitte-Nationalrat Alois Gmür. "Die Menschen wollen nach zwei Jahren Pandemie wieder zurück zur Normalität." Insbesondere sei die Zertifikatspflicht in der aktuellen Situation unverhältnismäßig und verfassungswidrig, wie die Verbände und bürgerlichen Parteivertreter betonten. "Die Maßnahmen zeigen nicht die erwarteten Wirkungen", sagte Claude Ammann, Präsident vom Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenter Verband. Und Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, doppelte nach: "Das Zertifikat ist nutzlos, denn es verhindert keine Ansteckungen mehr, denn die Leute stecken sich an, und zwar überall, mit oder ohne Zertifikat", sagte er.

Dass diese Einschränkungen sofort aufzuheben seien, betonte auch FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger. Denn eine Überlastung des Gesundheitswesens sei nicht mehr zu erkennen. Die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen sei deutlich gesunken und werde weiter sinken. Schließlich befänden sich dort kaum Patienten, die wegen einer Ansteckung mit der dominanten Omikron-Variante behandelt werden müssten. SVP-Nationalrat Thomas Matter: "Der Großteil der Bevölkerung hat sich angesteckt oder wird sich in den nächsten zwei Wochen anstecken, die Mehrheit davon ohne oder nur mit leichten Symptomen", sagte er.

Der Schaden, der nun mit einer Verlängerung der Massnahmen angerichtet werde, sei weit größer als der Nutzen. "Die Wertschöpfungsketten müssen sich so schnell wie möglich von den Beeinträchtigungen erholen", so Christoph Kamber, Präsident von Expo Event. Die betroffenen Branchen seien zudem aus dem Härtefallprogramm 2022 rasch und möglichst unbürokratisch zu entschädigen, solange sie aufgrund der aktuellen Situation von massiven Umsatzausfällen betroffen seien.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Leerstände, Insolvenzen, Konsumflaute: Angesichts der schwierigen Situation bei Einzelhändlern und in vielen Innenstädten fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) die Bundesregierung zu einem Innenstadtgipfel auf.

Bayerns DEHOGA-Präsidentin Angela Inselkammer hat von Ministerpräsident Markus Söder 200 Millionen Euro Investitionshilfe gefordert. Der Freistaat nehme durch die Mehrwertsteuererhöhung 300 Millionen Euro mehr ein. Zumindest ein Teil davon könne er sofort der Branche zurückgeben, forderte Inselkammer bei einem Verbandstreffen in München.

Das Spitzengremium des DEHOGA bekräftigt Forderung nach einheitlich sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Essen und drängt auf den sofortigen Stopp drohender neuer bürokratischer Belastungen. Es gehe um Fairness im Wettbewerb und die Zukunftssicherung der öffentlichen Wohnzimmer.

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland haben weiterhin mit großen Problemen zu kämpfen. Die Betriebe beklagen Umsatzverluste, Kostensteigerungen sowie die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes hervor, an der sich 3.175 gastgewerbliche Unternehmer beteiligten.

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür arbeitet die Staatsregierung nun an Kiff-Verboten für konkrete Bereiche. Darunter könnten Volksfeste, Biergärten und in Außenbereichen von Gaststätten gehören. Verstöße gegen das Cannabis-Gesetz werden teuer.

Der Slogan «Leistung muss sich wieder lohnen» ist schon etwas angestaubt. Die FDP poliert ihn jetzt auf. Und schlägt unter anderem steuerliche Anreize für bestimmte Leistungsträger vor.

Finanzminister Christian Lindner will Hobbybrauer, die Bier zum eigenen Verbrauch herstellen, bei der Steuer entlasten. Künftig sollen sie pro Jahr 500 Liter Bier steuerfrei brauen dürfen.

Mit dem Projekt COMEX der Bundesagentur für Arbeit/ZAV werden seit 2022 Köchinnen und Köche aus Mexiko in Hotels und Restaurants in Deutschland vermittelt. Der DEHOGA begleitet das Projekt von Anfang an.

Die Bundesagentur für Arbeit hat den DEHOGA Bundesverband informiert, dass für die Arbeitsmarktzulassung (AMZ) von Arbeitnehmern aus Drittstaaten zusätzliche Teams und neue Standorte eingerichtet und die Zuständigkeiten neu verteilt wurden. Grund dafür ist die erwartete Zunahme der Erwerbszuwanderung.

Es fehlen Fachkräfte - in zunehmender Zahl. Künftig sollen vermehrt Menschen aus dem Ausland diese Lücken schließen. Nun geht das Land neue Wege, diese Kräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen.