Gewerkschaft fordert 12 Euro Stundenlohn in der Systemgastronomie

| Politik Politik

Vor den am 16. Januar anstehenden Tarifverhandlungen in der Systemgastronomie fordert die Gewerkschaft NGG einen Lohn von mindestens 12 Euro pro Stunde. „Wenn McDonald’s und Co. diese Forderung nicht erfüllen, wird es keinen Tarifabschluss geben“, so die Arbeitnehmervertreter.

In Frankfurt am Main beginnt die zweit Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS).

Im BdS sind die führenden Unternehmen der Branche wie McDonald’s, Burger King, L’Osteria, Starbucks, Nordsee, Tank und Rast, Autogrill und Pizza Hut organisiert. Ziel der Tarifverhandlungen ist es laut Freddy Adja, dem stellvertretenden NGG-Vorsitzende zufolge, dass künftig alle rund 120.000 Beschäftigten der deutschen Systemgastronomie so bezahlt werden, dass sie von ihrer Arbeit leben könnten.

In der 1. Tarifverhandlung im Dezember 2019 in Berlin haben die Arbeitgeber eine Erhöhung der Einstiegslöhne auf 9,48 Euro pro Stunde – 13 Cent oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns – angeboten. 

Zwölf Euro entwickeln sich in Gewerkschaftskreisen gerade zur symbolischen Zahl. DGB-Chef Reiner Hoffmann fordert die Anhebung des Mindestlohns auf diese Summe. Wenn Arbeitgeber und Gewerkschaften sich in der Mindestlohnkommission nicht auf eine armutsfeste Lohnuntergrenze einigen könnten, dann sollte die Regierung „eine politische Duftmarke setzen und nachjustieren“, sagte DGB-Chef Hoffmann dem Düsseldorfer Handelsblatt.

Über die Frage, ob diese Anhebung in einem oder mehreren Schritten passieren solle, könne man reden, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes weiter. Hoffmann kommt zusammen mit den Vorsitzenden der acht DGB-Einzelgewerkschaften an diesem Mittwoch mit Merkel zu einem Gespräch im Kanzleramt zusammen.

Die Anhebung des Mindestlohns ist auch eine Forderung der SPD sowie von Grünen und Linkspartei. Derzeit beträgt der Mindestlohn 9,35 Euro pro Stunde.

Bisher gilt die Maxime, dass die Regierung nicht einfach die Höhe des Mindestlohnes festsetzen darf, sondern sich gemäß Grundgesetz aus dem Tarifgeschäft von Gewerkschaften und Arbeitgebern heraushält. Darum wurde per Gesetz ein anderer Weg festgelegt: Die Höhe des Mindestlohns kann auf Vorschlag einer ständigen Kommission der Tarifpartner durch Rechtsverordnung der Bundesregierung geändert werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Frankreich dürfen pflanzliche Alternativen zu Fleischprodukten nicht mehr mit traditionellen Fleischbegriffen beworben werden. Schnitzel, Steak und Schinken müssen jetzt eindeutig tierischen Ursprungs sein und dürfen nicht aus pflanzlichen Proteinen bestehen.

Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der anhaltend hohe Kostendruck, fehlende Mitarbeiter, dazu wachsende Ansprüche an das gastronomische Angebot: Die Contract Caterer in Deutschland stehen vor vielfältigen Herausforderungen.

Am Hessischen Landesarbeitsgericht wollte die Bahn den Lokführerstreik stoppen - und hat auch in zweiter Instanz verloren. Damit geht der Ausstand der GDL weiter.

Millionen Lieferdienst- und Taxifahrer großer Online-Plattformen können auf bessere Arbeitsbedingungen hoffen. Die EU-Staaten sprachen sich für neue Vorgaben aus, um etwa Scheinselbstständigkeit besser zu verhindern, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte.

Die Lokführergewerkschaft GDL will ab Dienstagmorgen im Personenverkehr streiken, im Güterverkehr schon ab Montagabend. Der Konzern versucht, den Arbeitskampf im letzten Augenblick noch zu verhindern.

Der nächste GDL-Streik bei der Bahn startet schon an diesem Montag im Güterverkehr. Ab Dienstagfrüh trifft es auch Reisende und Pendler - und Fluggäste der Lufthansa.

Die EU will Verpackungsmüll den Kampf ansagen. Geplante neue Regeln werden etwa in Europas Supermärkten und Restaurants zu spüren sein. Deutsche Ziele allerdings sind zum Teil ambitionierter. Fragen und Antworten.

Heute startet die ITB in Berlin. Am Freitag beginnt die Internorga in Hamburg. Menschen aus über 180 Ländern kommen diese Woche nach Deutschland. Die aktuellen Streikankündigungen treffen zehntausende Gäste mit voller Wucht. Branchenvertreter bringt das auf die Zinne.

Der nächste Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird nach Darstellung der Deutschen Bahn «massive Auswirkungen» auf den Betrieb haben. Die CSU warf der Gewerkschaft in scharfen Worten einen Missbrauch des Streikrechts vor.

Die Regierung sieht fehlende Fachkräfte als zentrales Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nun treten Regelungen in Kraft, die mehr Nicht-EU-Bürger auf den Arbeitsmarkt locken sollen.