Italien verschärft Corona-Regeln: 2G im Restaurant, 3G im Hotel

| Politik Politik

Angesichts der vierten Corona-Welle hat Italiens Regierung strengere Regeln beschlossen und die Impfpflicht erweitert. «Wir wollen jetzt diese Normalität bewahren und wollen keine Risiken», sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwoch.

Ab dem 6. Dezember gelten in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern in vielen Bereichen 2G-Regeln. Wer ab dann etwa in Bars, Restaurants oder zu Veranstaltungen gehen will, muss nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sein. Die Regierung stimmte einem entsprechenden Dekret zu. Die Regeln gelten landesweit zunächst bis zum 15. Januar. Danach nur in Regionen, die in Corona-Zonen mit strengeren Regeln eingeteilt sind.

Ab dem 15. Dezember müssen sich auch das Schulpersonal sowie Polizisten, Soldaten, Rettungskräfte und Angestellte in der Gesundheitsverwaltung gegen Covid-19 impfen lassen. Das Gesundheitspersonal, für das schon seit April eine Pflicht galt, braucht die Auffrischungsimpfung. Mehr als 87 Prozent der Menschen über zwölf Jahren haben in Italien laut Gesundheitsministerium mindestens eine Impfdosis erhalten. Die Auffrischungsimpfung ist fünf Monate nach der zweiten Dosis möglich. Auch Draghi erhielt sie nach eigener Aussage bereits.

Die neuen Einschränkungen Roms erschweren den Alltag vor allem für die Ungeimpften. Seit dem 15. Oktober gelten in Italien bereits 3G-Regeln am Arbeitsplatz. Die Regelung werde nun auch auf Hotels, den öffentlich Nahverkehr sowie Regionalbahnverkehr erweitert. Bisher musste man nur im Fernverkehr nachweisen, geimpft, negativ getestet oder genesen zu sein.

Der digitale oder ausdruckbare Nachweis etwa für Impfung und Genesung heißt in Italien «Green Pass» (Grüne Pass). Dieser soll nun seine Gültigkeit nach neun statt zwölf Monaten verlieren. In dem Mittelmeerland stiegen die Corona-Inzidenzen zuletzt deutlich. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden fast 12 500 Neuinfektionen und 85 Tote mit dem Virus binnen eines Tages. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die geplante Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie steht vor der finalen Abstimmung im Bundesrat. Das Land Niedersachsen knüpft seine Zustimmung an die Bedingung, dass eine Pflicht zur digitalen Bezahlung eingeführt wird.

Die Gewerkschaft NGG und der DEHOGA Rheinland-Pfalz stecken in festgefahrenen Tarifverhandlungen. Der DEHOGA wirft der NGG vor, Lohnsteigerungen für 100.000 Beschäftigte mit realitätsfernen Forderungen zu blockieren und die schwierige Wirtschaftslage der Betriebe zu missachten. Der Branchenverband fordert eine rasche Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Der Nationale Normenkontrollrat hat sein Maßnahmenpaket zum Bürokratieabbau aktualisiert. Mehrere der 77 konkreten Vorschläge entsprechen langjährigen Forderungen des Gastgewerbeverbands DEHOGA und zielen auf eine deutliche Entlastung bei Arbeitsrecht und Arbeitsschutz ab.

Die Tarifverhandlungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Rheinland-Pfalz befinden sich in einer kritischen Phase. Während der Arbeitgeberverband DEHOGA Rheinland-Pfalz ein mehrstufiges Angebot für Gehaltswachstum vorlegt, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest dieses als „Mogelpackung“.

Nahtloser Einstieg statt Hängepartie: Das sächsische Innenministerium hat einen Erlass verabschiedet, der den Berufseinstieg von ausländischen Azubis und Studierenden vereinfacht. Vom Verband gibt es dafür Lob.

Der Bayerische Landtag hat einen Gesetzesentwurf beschlossen, der Städten und Gemeinden in Bayern ab Januar 2026 die Einführung eigener Einweg-Verpackungssteuern untersagt. Das Verbot schränkt die kommunalen Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich ein.

In der EU bleibt die Zukunft von Namen wie «Tofu-Wurst», «Soja-Schnitzel» oder «Veggie-Burger» für vegetarische Produkte zunächst offen. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich nach intensiven Verhandlungen in Brüssel zunächst nicht auf neue Vorgaben einigen. Die Entscheidung wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. 

Beim Kauf von Koteletts soll künftig auch ein amtliches Siegel über die Zustände in den Ställen informieren. Der Start verzögert sich weiter. Für eine Ausdehnung gibt es nun aber ein Datum. Das verpflichtende Logo soll auch für die Außer-Haus-Verpflegung in Restaurants und Gaststätten greifen. 

Sternekoch Alexander Herrmann tritt bei der Kommunalwahl 2026 als CSU-Kandidat für den Kreistag Kulmbach an. Der bekannte Gastronom steht auf dem 50. und damit letzten Listenplatz.

Schleswig-Holsteins schwarz-grüne Landesregierung will der geplanten steuerlichen Entlastung für Pendler, Gastronomen und Ehrenamtler kommende Woche im Bundesrat zustimmen. Die Gastronomie sei zentral für ihr Land als Tourismus-Standort, wirtschaftlich wie kulturell, so Ministerpräsident Daniel Günther.