Mehr Geld vom Land soll Tourismus im Ländle zu weiteren Rekorden treiben

| Politik Politik

Mehr Geld für Werbung und Infrastruktur soll den Tourismus im Südwesten auf Rekordkurs halten und künftig noch mehr Gäste ins Land locken. «Baden-Württemberg investiert so viel in den Tourismus wie noch nie zuvor», sagte der zuständige Minister Guido Wolf (CDU) am Montag auf der Reisemesse CMT in Stuttgart.

Für das Jahr 2019 liegen zwar noch keine vollständigen Zahlen vor. Die Zahl der Besucher und Übernachtungen dürfte aber weiter gestiegen sein. «Wir gehen davon aus, dass 2019 das neunte Rekordjahr in Folge für den Tourismus im Land sein wird», sagte Wolf.

2018 hatte die Zahl der Ankünfte, also der angemeldeten Touristen und Geschäftsreisenden, bei 22,4 Millionen gelegen. Dazu waren rund 54,9 Millionen Übernachtungen registriert worden. Das dürfte 2019 abermals übertroffen worden sein.

Bis Ende November waren schon rund 22 Millionen Ankünfte und etwa 53,5 Millionen Übernachtungen gezählt worden - jeweils rund vier Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Allerdings stieg die Zahl der Übernachtungen den Angaben zufolge etwas stärker als die der Gäste - was bedeutet, dass die Aufenthalte im Schnitt ein klein wenig länger gedauert haben dürften als zuvor. 2018 hatten sich Urlauber und Geschäftsreisende durchschnittlich 2,4 Tage in Baden-Württemberg aufgehalten.

Wolf sagte, dass das Land künftig mehr Geld ausgeben werde, um den Tourismus im Land zu stärken. Die Förderung für das Tourismusmarketing stiegen um mehr als vier Millionen auf künftig rund zehn Millionen Euro im Jahr. Das Tourismusinfrastrukturprogramm, mit dem Projekte der Kommunen unterstützt werden, steige zudem auf ebenfalls zehn Millionen Euro jährlich. Im Vergleich zum Beginn der Legislaturperiode bedeute dies eine Verdopplung.

«Wir nehmen richtig Geld in die Hand, weil wir uns der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus für das Land bewusst sind», sagte Wolf. Die Branche komme auf ein jährliches Bruttoumsatzvolumen von rund 25 Milliarden Euro.

Ein schwieriger Punkt ist aber auch im Tourismus der Nachwuchs an Fachkräften. Gut 7100 junge Menschen und damit etwas weniger als im Vorjahr absolvieren derzeit eine Ausbildung in der Branche. Knapp 3000 davon sind seit vergangenem Herbst neu dabei.

«Die Innovation im Tourismus lebt zum einen von guten Fachkräften», sagte der Hauptgeschäftsführer der für die Branche federführenden Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, Martin Keppler. «Aber ganz besonders auch von den herausragenden Unternehmerfamilien, die die Tourismuswirtschaft im Land nachhaltig prägen.»


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Praxen seien als «Verfolgungsbehörden der Arbeitgeberverbände denkbar ungeeignet», schimpft der Präsident des Kinderärzteverbandes. Er verlangt, Ärzte bei Attesten und Bescheinigungen zu entlasten.

Für die Zeit der Fußball-EM hat das Bundeskabinett eine sogenannte „Public-Viewing-Verordnung“ beschlossen. Sie ermöglicht den Kommunen, Ausnahmen von den geltenden Lärmschutzregeln zuzulassen. Vergleichbare Verordnungen hatte es bereits bei früheren Fußball-Welt- und Europameisterschaften gegeben.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich am 15. März im sogenannten Trilog-Verfahren auf eine Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation - PPWR) geeinigt. Der Umweltausschuss (ENVI) und das Plenum des Europäischen Parlamentes werden die Einigung voraussichtlich noch im April annehmen.

Einigung im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL: Insbesondere bei der 35-Stunden-Woche macht der Konzern weitgehende Zugeständnisse. Weitere Streiks sind damit vom Tisch.

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung dem Wachstumschancengesetz zugestimmt und damit einen Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat vom 21. Februar 2024 bestätigt. Der DEHOGA stellt klar, dass aus Sicht des Verbandes die Inhalte des Wachstumschancengesetzes nicht ausreichen.

Arbeitgeber sollen die Bedingungen ihrer Arbeitsverträge nach dem Willen der Ampel-Koalition künftig nicht mehr in Papierform mit Unterschrift an künftige Mitarbeiter aushändigen müssen. Ein entsprechender Passus soll in den Gesetzentwurf zur Bürokratieentlastung eingefügt werden.

Vor dem Hintergrund des schwierigen Konjunkturumfelds und einer hartnäckigen Schwächephase des deutschen Mittelstandes mahnt die Arbeitsgemeinschaft (AG) Mittelstand​​​​​​​ von der Wirtschaftspolitik dringend Maßnahmen zur Stärkung der Wachstumskräfte an.

Die Bürokratie in Deutschland ist immens. Die Bundesregierung kündigt mit großen Worten eine Entrümpelung an. Der DEHOGA sagt: Das reicht noch lange nicht. Der Verband sagt, dass insgesamt immer noch viel zu wenig Bürokratieentlastung im Betriebsalltag der Unternehmen ankomme.

Bund und Länder haben sich, wie insbesondere von den Steuerberatern gefordert und vom DEHOGA unterstützt, auf eine letztmalige Fristverlängerung für die Schlussabrechnung bei den Coronahilfen bis Ende September 2024 geeinigt, sofern eine Fristverlängerung bis zum 31. März 2024 beantragt und bewilligt wurde.

In Berlin arbeiten viele Menschen unter prekären Bedingungen, sagen Fachleute. Häufig nutzen ihre Chefs schamlos aus, dass sie kein Deutsch sprechen oder sich illegal hier aufhalten. Einen Schwerpunkt dabei bilde laut Hauptzollamt das Gastgewerbe.