Niedersachsens Tourismusverband fordert mehr Unterstützung

| Politik Politik

 Mit dem Start der Sommerferien in Niedersachsen fordert der Tourismusverband die Landesregierung auf, den Wirtschaftszweig stärker zu unterstützen - politisch und finanziell. «Trotz klarer Ankündigung im Koalitionsvertrag, dem Tourismus Priorität einzuräumen, empfindet die Branche eher das Gegenteil», heißt es in einer Stellungnahme des Tourismusverbandes (TVN), in dem Fachverbände, touristische Organisationen und Hochschulen zusammengeschlossen sind.

Der Fachverband bemängelt unter anderem eine fehlende Anerkennung der Landesregierung, ausbleibende finanzielle Unterstützung für die touristische Infrastruktur in den Kommunen und vermisst eine Strategie, die den Tourismus etwa mit Klimaschutz, Mobilität und Digitalisierung vernetzt. Die Branche drohe den Anschluss an einen zukunftsfähigen Tourismus zu verlieren, hieß es. 

Die Gäste- und Übernachtungszahlen im niedersächsischen Tourismus lagen im vergangenen Jahr nur noch minimal unter den Spitzenwerten aus dem Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie. In der Tourismusstatistik 2024 wurden 15,4 Millionen Gäste und 46,1 Millionen Übernachtungen verzeichnet. Gemessen an der Zahl der Übernachtungen lag Niedersachsen damit im Ländervergleich 2024 auf Platz vier hinter Bayern, Baden-Württemberg und NRW.

Landesregierung: Neue Tourismusstrategie in Arbeit

«Wir dürfen uns von schönen bunten Bildern im Tourismus sowie den durchaus erfolgreichen statistischen Daten nicht von den Schwierigkeiten ablenken lassen», sagte der Vorsitzende des Tourismusverbandes und Landrat des Landkreises Wittmund, Holger Heymann (SPD), in einer Mitteilung. «Der Tourismus ist kein Nebenschauplatz – er ist Standortfaktor, Lebensader und Zukunftsthema für ganz Niedersachsen.»

Das Wirtschaftsministerium wies auf Anfrage darauf hin, dass bereits an der neuen Tourismusstrategie gearbeitet werde. Ergebnisse soll es 2026 geben. Auch die Tourismusfinanzierung soll weiterentwickelt werden. «Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken, ihre Finanzierung langfristig zu sichern und innovative Beteiligungs- und Kooperationsformate zu schaffen», teilte ein Sprecher von Tourismusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) mit. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Kein Bier nach 22.00 Uhr? Das Verkaufsverbot im Münchner Uni-Viertel ist erstmal gestoppt – aber nur auf Bewährung. Bürgermeister Krause richtet eine eindeutige Warnung an die Feiernden.

Der DEHOGA Bayern hat Vorwürfe der Gewerkschaft NGG zur geplanten Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie zurückgewiesen. Landesgeschäftsführer Geppert sprach in diesem Zusammenhang von „Nestbeschmutzung“ und forderte stattdessen Unterstützung in den Gesprächen über steuerliche Entlastungen.

Die für das kommende Jahr geplante Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent für Speisen in der Gastronomie begrüßt der DEHOGA Bundesverband als wichtigen politischen Schritt. Die Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges betont, dass es bei vielen gastronomischen Betrieben derzeit um die schiere Existenzsicherung gehe.

In einigen Dörfern haben Gaststätten schwer zu kämpfen. Es fehlt an Personal und die Betriebe leiden unter gestiegenen Kosten. Die CDU in Brandenburg fordert für die Kneipen eine finanzielle Förderung.

Bei einem Treffen auf Schlossgut Groß Schwansee hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, gemeinsam mit dem Präsidium des DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern, die Bedeutung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie betont. Beide Seiten sprachen sich für eine zügige gesetzliche Umsetzung aus.

Der aktuelle Konjunkturbericht des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt eine stagnierende Wirtschaftsleistung, begleitet von Inflation und gestiegenen Strompreisen. Die Österreichische Hotelvereinigung warnt daher vor weiteren Kostenbelastungen.

Die Europäische Union hat die Online-Streitbeilegungsplattform (OS-Plattform) zum 20. Juli 2025 eingestellt. Mit der Aufhebung der zugrundeliegenden ODR-Verordnung entfallen auch die damit verbundenen Informationspflichten für Unternehmen. Dies betrifft auch Betriebe aus Hotellerie und Gastronomie, die nun aktiv werden müssen.

Die Bundesregierung hat einen Entwurf für ein Bundestariftreuegesetz verabschiedet. Demnach sollen öffentliche Aufträge des Bundes künftig nur noch an Unternehmen vergeben werden, die ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen. Dieser Beschluss könnte auch Bereiche des Gastgewerbes betreffen.

Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung vorgelegt. Damit greift die Regierung eine langjährige Kritik des DEHOGA auf, der die oft belastenden und imageschädigenden Vor-Ort-Prüfungen durch bewaffnete Zollbeamte in Hotels und Restaurants bemängelt hatte.

Die Regierung plant Verbesserungen bei Rentenniveau und Mütterrente - und will diese eigentlich mit Steuergeld bezahlen. Doch auch auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber kommt eine Mehrbelastung zu.