Österreich: Ab 1. Juli keine Maskenpflicht mehr in der Gastronomie

| Politik Politik

In Österreich treten zum 1. Juli neue Corona-Lockerungen in Kraft. Dazu zählt auch, dass zum Beispiel Kellner keine Masken mehr tragen müssten. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bat aber darum, «die Maske bitte nicht wegzuwerfen, wir werden sie noch brauchen». Vor allem im Spätherbst könne es wieder eine schwierige Situation geben, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) forderte dazu auf, mit den Lockerungsschritten sorgsam umzugehen. Das Motto «Genießen und aufpassen» solle beherzigt werden.

Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen in Österreich stabil sei, zeigten internationale Entwicklungen, dass keine Entwarnung gegeben werden könne, meinte Kurz. «Das Virus ist nicht verschwunden. Wir müssen auch in Österreich bei niedrigen Ansteckungszahlen weiter wachsam sein», forderte er.

Dass der Mund-Nasen-Schutz rechtzeitig zu Sommerbeginn auch für Mitarbeiter in Hotellerie und Gastronomie nicht mehr vorgeschrieben wird, sieht ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer als richtiges Zeichen zum richtigen Zeitpunkt: „Wir haben die freundlichen Gesichter so vermisst! Jetzt wird Österreich wieder zum Land des Lächelns“, ist die Branchensprecherin zuversichtlich. Die Lockerungen bei Veranstaltungen und Buffets, vor allem aber auch die längeren Öffnungszeiten für die Gastronomie sieht Reitterer extrem positiv: „Nicht nur für die Gastronomiebetriebe selbst, jede Einschränkung, deren Wegfall wir wahrnehmen, macht uns auch im Kopf freier.“

Dafür braucht es noch Rückenwind seitens der Politik, aber auch aus anderen Branchen, ist Reitterer überzeugt: „Das beste Beispiel dafür ist der Flughafen Wien, der die Entgelte für Airlines reduziert. Das ist gerade für die Stadthotellerie ein wichtiger Schritt.“ Politik und Sozialpartner seien vor allem bei der Weiterführung der Kurzarbeit gefordert und sollten das von der ÖHV mit Vertretern von Stadthotels und Arbeitnehmern entwickelte Modell besser heute als morgen auf den Weg bringen. Es bietet mehr Flexibilität und erleichtert Mitarbeitern Aus- und Weiterbildung in Stehzeiten.

(Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sterneköche und Frankreichs Gastgewerbe mobilisieren gegen das neue Migrationsgesetz, das, anders als zunächst geplant, die Integration von Beschäftigten ohne Aufenthaltstitel kaum erleichtert. Jetzt protestieren Sterneköche, die die Integration von Küchenpersonal ohne Papiere fordern und appellieren: Wir brauchen Migranten.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für ein kostenloses Mittagessen in Schulen und Kitas. Hintergrund der Umfrage war die Empfehlung eines Bürgerrats des Bundestags zur Ernährung.

Das Ifo-Institut plädiert für die Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Die Niederlande, Schweden und Finnland hätten das bereits beschlossen. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen bleibe damit stabil, so die Wirtschaftsforscher.

Mit einer langen Kolonne von Traktoren haben Tausende Landwirte in Berlin ihrem Ärger über die Ampel-Koalition Luft gemacht. Bei einer Protestkundgebung am Brandenburger Tor sprach auch DEHOGA-Präsident Guido Zöllick und verlangte die Rückkehr zu sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie.

Es ist der erste Bürgerrat dieser Art und das Thema ist hochaktuell: Ernährung. Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder steht dabei an erster Stelle der Empfehlungen, die nun im Bundestag vorgestellt wurden.

Das Justizministerium hat einen Referentenentwurf für ein Bürokratieentlastungsgesetz vorgelegt. Darin enthalten ist auch die Hotelmeldepflicht, die abgeschafft werden soll – allerdings nur für deutsche Staatsangehörige. Auch die Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege sollen verkürzt werden.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie bei gleichzeitig massiv steigenden Kosten stellt die Unternehmer vor größte Herausforderungen. Das geht aus einer Umfrage des Dehoga hervor.

Obwohl Finanzminister Lindner noch im letzten Jahr mehrfach seine Sympathie für eine dauerhafte Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie kundgetan hatte, will der Politiker heute von einer Senkung nichts mehr wissen. In der ARD-Sendung Maischberger schloss Lindner die Rückkehr zur Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer jetzt deutlich aus.

Auch am Donnerstag haben Landwirte ihre Proteste gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung in vielen Regionen fortgesetzt. Unterstützung kommt auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. 

Pandemie, Kundenzurückhaltung, Personalmangel und Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastrobranche steht nach Krisen in der Vergangenheit vor neuen Herausforderungen. Eine saarländische Kampagne soll für positive Stimmung sorgen.