Österreich: Experten plädieren für Verlängerung des Lockdowns

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Die Hinweise auf eine Verlängerung und Verschärfung des derzeit geltenden Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Österreich verdichten sich. Führende Experten warnten am Samstag im Bundeskanzleramt in Wien vor zu frühen Öffnungsschritten. «Die Neuinfektionen gehen nicht mehr stark genug zurück», sagte der Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität Wien, Oswald Wagner.

Bundeskanzler Sebastian Kurz hat seine Entscheidung über weitere Schritte um einen Tag auf Sonntag vertagt. Ursprünglich war das Ende des Lockdowns für den 24. Januar geplant. Aktuell sind der Handel - bis auf notwendige Geschäfte - sowie Gastronomie und Hotellerie in Österreich gesperrt. Auch Schulen sind im Fernunterricht und nur für die Notbetreuung von Kindern geöffnet.

Die Experten sprachen sich nun für einen stärkeren Einsatz von besonders schützenden FFP2-Masken aus. Zudem sollte nach Angaben von Wagner das Arbeiten von zu Hause, das Homeoffice, für alle, denen es möglich ist, verpflichtend werden. Besondere Sorge mache den Experten die britische Virus-Mutation, die deutlich ansteckender sei.

Neben einigen bereits bestätigten Fällen und vielen Verdachtsfällen wurde das mutierte Virus nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch schon im Wiener Abwasser nachgewiesen. Ein Monitoring der Kläranlagen soll flächendeckend die größten Anlagen des Landes umfassen. Damit soll das Abwasser von knapp der Hälfte der österreichischen Bevölkerung wöchentlich oder zumindest zweiwöchentlich geprüft werden. «Man kann da auch das Anrollen der nächsten Welle gut beobachten», erläuterte ein Mikrobiologe. Naht eine solche, steige die Viruslast im Abwasser.

Auch knapp drei Wochen nach Beginn des dritten harten Lockdowns in der Alpenrepublik lag die Zahl der Neuinfektionen am Freitag noch bei mehr als 1500. Seit Beginn der Pandemie sind in Österreich bereits fast 7000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. In der vergangenen Woche starben im Schnitt in dem Land mit knapp neun Millionen Einwohnern täglich 49 Personen an der Folgen der Erkrankung. (dpa)


 

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