Özdemir für Bio-Anteil von 30 Prozent in staatlichen Kantinen

| Politik Politik

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir macht sich stark für eine gesündere Ernährung. Vor allem das Kantinenessen und die Verpflegung von Kindern stehen für ihn dabei im Fokus: „Millionen Menschen essen jeden Tag in Kantinen, Mensen, Schulen, Kitas, im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Es ist doch geradezu grotesk, was man da teilweise zu essen bekommt“, sagte er dem „Tagesspiegel“.

„Unsere Kinder sind das Wertvollste, was wir haben – und dann wird gerade beim Schulessen gespart“, so der Politiker im Interview weiter. Es könne doch nicht sein, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt es nicht schaffe, dass jedes Kind wenigstens einmal am Tag ein gesundes, vollwertiges Essen bekomme, das gut schmecke und vielleicht sogar vor Ort in der Schule zubereitet werde. 

Fortan will Özdemir mit einer neuen Ernährungsstrategie dafür sorgen, dass sich mehr Menschen nachhaltig und gesund ernähren. In den staatlichen Kantinen etwa will das Ministerium einen Bio-Anteil von 30 Prozent festschreiben, für private Anbieter sei ein  System geplant, mit dem der Bio-Anteil eingängig und schnell ausgelobt werden könne, so Özdemir.

Özdemir berichtete, dass er bereits seit seinem 17. Lebensjahr Vegetarier sei. Diese Entscheidung habe seine Eltern, die aus der Türkei eingewandert seien, zunächst geschockt, besonders seinen Vater, der in seiner Kindheit in großer Armut gelebt habe. Dieser habe es schwer akzeptieren können, dass sein Sohn trotz des steigenden Wohlstands, den die Familie erlangt hatte, auf den Verzehr von Fleisch verzichten wollte. Mittlerweile verzichten aber sowohl seine Mutter als auch sein Vater selbst auf Fleisch. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Steigende Kosten und internationale Konkurrenz setzen dem Weinbau zu. Im Kloster Eberbach bei Eltville wollen Minister aus acht Bundesländern der Branche helfen. Worum soll es in ihren Gesprächen gehen?

Verbesserter Datenaustausch und digitale Prüfungen sollen den Kampf gegen illegale Beschäftigung effektiver machen. In der letzten Woche hat der Bundestag das Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung verabschiedet. Der DEHOGA begrüßt die angestrebte Bürokratieentlastung, mahnt aber Ursachenbekämpfung an.

Das Europäische Parlament hat den Weg für eine deutliche Entbürokratisierung im Bereich Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Taxonomie freigemacht. Der DEHOGA begrüßt die damit verbundene Chance auf durchgreifende Vereinfachungen und einen mittelstandsfreundlicheren Ansatz.

Die Koalition plant die Senkung der Luftverkehrsteuer. Das Vorhaben polarisiert: Während die Reisewirtschaft eine Trendwende und Entlastung sieht, hagelt es Kritik von Umwelt- und Klimaschützern.

Nach 36 Jahren beim DEHOGA Bundesverband und fast 20 Jahren als Hauptgeschäftsführerin ist Ingrid Hartges heute in Berlin offiziell verabschiedet worden. Die feierliche Veranstaltung fand im JW Marriott Hotel Berlin statt und vereinte führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien der Branche und ihrer Partner.

Das bestehende Minijob-System steht im Zentrum einer politischen Debatte. Eine Gruppe von Unions-Bundestagsabgeordneten sehen in der geringfügigen Beschäftigung einen „Systemfehler“, der reguläre Arbeit verdrängt und unsozial sei. Der DEHOGA Bundesverband hingegen warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer Abschaffung.

Studierende in Niedersachsen sollen bald wieder ein warmes Mittagessen für 2,50 Euro bekommen. SPD und Grüne im Landtag wollen das sogenannte «Niedersachsen-Menü» an allen Hochschulen im Land neu auflegen. Fünf Millionen Euro sind dafür eingeplant.

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Auf die Höhe des Mindestlohns in Deutschland hat die Entscheidung keine direkte Auswirkung.

Macht ein EU-Urteil Änderungen am deutschen Mindestlohn-System notwendig? Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die Politik blicken an diesem Dienstag gespannt nach Luxemburg.

Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Wirtschaft und Gewerkschaften haben für die duale Berufsausbildung in Deutschland geworben und auf akute Probleme auf dem Ausbildungsmarkt hingewiesen. Die Lage sei mehr als herausfordernd, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.