Personalmangel und Testpflicht bremsen Restaurants in Hessen

| Politik Politik

Das hessische Gastgewerbe kommt auch nach Lockerung der Corona-Regeln nicht richtig in Schwung. «Wir haben einen Restart mit angezogener Handbremse», sagte der Präsident des Branchenverbandes Dehoga Hessen, Gerald Kink, der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem die auch bei Stufe 2 der Lockerungen bestehende Testpflicht für die Innenräume der Lokale sei ein großer Hemmschuh für die Branche. Häufig gestalte sich die Kommunikation mit den Gästen schwierig, da viele nicht gut informiert in die Lokale kämen, manche akzeptierten die geltenden Regeln auch nicht. «Am Gastwirt lädt sich natürlich vieles dann ab.»

Hinzu komme noch ein weiteres Problem: Viele Betriebe suchten nach der Krise händeringend nach Personal, da Mitarbeiter wegen der langen Dauer der Pandemie gekündigt und sich mittlerweile andere Jobs gesucht hätten - je nach Qualifikation etwa in der Telekommunikationswirtschaft, im Lebensmitteleinzelhandel oder anderen Wirtschaftszweigen, die vergleichsweise gut durch die Krise gekommen sind.

In den vergangenen Tagen hatte der Branchenverband hessenweit rund 600 Hoteliers und Gastronomen aus allen Landkreisen und Städten zu ihrer aktuellen Lage befragt. Demnach sind mittlerweile wieder 82 Prozent der Hotels und Pensionen für touristische Übernachtungen geöffnet. Die Außengastronomie ist wieder zu 70 Prozent in Betrieb, ihre Innenräume hätten aber nur 50 Prozent der Lokale wieder geöffnet, die dies eigentlich dürften.

Hier spiegelten sich die Probleme mit der Testpflicht, die viele Gäste vom Besuch abhalte. «Das führt natürlich dazu, dass es nicht wirklich rentabel ist, Vorplanungen zu machen und Mannschaften bereitzustellen», so Kink. Deshalb pochten rund 87 Prozent der Wirte darauf, dass als nächste Stufe der Lockerungen die Testpflicht entfällt. Zudem planten viele Betriebe, ihre Öffnungszeiten weiterhin einzuschränken und nach einem zweiten auch einen dritten Ruhetag pro Woche einzuführen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

„Die von der EU geplanten neuen Regelungen für die Pauschalreiserichtlinie kosten nicht nur Geld, sie verzerren auch den Wettbewerb weiter – zu Lasten der organisierten Reise“, kritisierte der DRV-Präsident bei einer Anhörung im Bundestag.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern drückt beim geplanten Cannabis-Verbot, insbesondere für Volksfeste und Biergärten, aufs Tempo. Zudem soll das Kiffen auch in ausgewiesenen Raucherräumen und Raucherbereichen verboten werden.

Einen Monat vor der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband den detaillierten Forderungskatalog des Gastgewerbes an die europäische Politik der Öffentlichkeit präsentiert.

Als erstes Bundesland wird Bayern seine Städte und die ländlichen Räume bei der Akquisition von Tagungen und Kongressen aktiv unterstützen. Dazu hat die Bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft vorgestellt.