Trotz deutlich höherer Corona-Infektionszahlen als in Deutschland, bleiben die Schutzmaßnahmen in der Schweiz im Vergleich relativ locker. Zwar schließen die Restaurants jetzt bis Ende Februar, weitergehende Maßnahmen, wie aus anderen Ländern bekannt, wurden nicht getroffen.
Die Regierung verhängte keine Ausgehbeschränkungen, und vielerorts bleiben die Geschäfte offen. Treffen im Freundeskreis mit bis zu zehn Personen sind auch weiter erlaubt. Viele Skigebiete und Hotels sind geöffnet und sie dürfen hauseigene Gäste in ihren Restaurants bedienen.
Der Verband GastroSuisse schlägt Alarm: „Dass der Bundesrat bei seinem […] Entscheid noch keine konkreten Ausfallentschädigungen für die geschlossenen Betriebe ankündigt hat, ist schlimm und hart“, sagt Präsident Casimir Platzer. Im März hat der Bundesrat innerhalb von wenigen Tagen sichergestellt, dass die geschlossenen Betriebe mit genügend Liquidität versorgt werden. "Jetzt, wo viele Betriebe bereits halb ausgeblutet sind, kommt nichts", kritisiert Platzer.
Dem Bundesamt für Gesundheit wurden bis Mittwochmorgen innerhalb von 24 Stunden 4808 Neuinfektionen in der Schweiz und Liechtenstein gemeldet. Das entsprach über 14 Tage knapp 522,8 Fällen pro 100 000 Einwohner. In Deutschland wird die Inzidenz über sieben Tage gemessen und lag bei 127,3.
Die Schweizer Regierung hatte erst am 18. Dezember die Schließung von Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Museen, Kinos, Zoos und Kasinos beschlossen. Die Regierung schlägt vor, die Maßnahmen um fünf Wochen bis Ende Februar zu verlängern. Der Beschluss soll aber erst nächste Woche fallen. Was in Schulen und Skigebieten passiert, entscheiden die Kantone. Viele Skigebiete sind offen, darunter im Berner Oberland, im Wallis und in Graubünden. Sie begrenzen lediglich die Zahl der Gäste, die in Seilbahnen befördert werden dürfen.
«Eine Lockerung der Maßnahmen ist momentan nicht möglich», sagte Gesundheitsminister Alain Berset. Auch Impfungen würden die Maßnahmen zunächst nicht überflüssig machen.