Start-up-Initiative gegen bundesweite Einführung der Luca-App

| Politik Politik

Die Start-up-Initative «Wir für Digitalisierung» hat sich gegen eine exklusive Einführung der Luca-App zur bundesweiten Kontaktverfolgung in der Corona-Pandemie ausgesprochen. «Eine einheitliche Lösung kann, auch mit Blick auf die Erfahrung mit der Corona-Warn-App, nur zum Scheitern verurteilt sein», erklärte am Freitag Jan Kus, Geschäftsführer der Railslove GmbH, die mit der Recover-App eine konkurrierende Lösung zur Luca-App anbietet.

Erste Bundesländer haben sich bereits eine Entscheidung über die Einführung der Luca-App zur Nachverfolgung der Kontakte getroffen. Diese soll dann in allen Ländern zum Einsatz kommen. Die Luca-App gilt dabei als favorisierte Lösung.

Die Initiative strebe eine «kollaborative, offene und gemeinsame Schnittstelle» an, an die sich alle Kontaktdatenerfassungssysteme anbinden könnten, darunter auch Luca. Die Kontaktdaten aus den verschiedenen Erfassungslösungen könnten dann über eine einheitliche Schnittstelle zur Nachverfolgung an Systeme der Gesundheitsämter übermittelt werden.

Die Luca-App hatte in den vergangenen Wochen viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das System wurde vom Musiker Smudo von den Fantastischen Vier mitentwickelt. «Ich bin davon überzeugt, dass Luca uns in Kombination mit Testungen, der Corona-App und den AHA-Regeln in ein immer normaleres Leben führen wird», sagte Smudo der Deutschen Presse-Agentur. «Für uns ist das eine reelle Öffnungsstrategie.»

Bei einem TV-Auftritt bei «Anne Will» am Sonntag machte Smudo klar, dass er ein Nebeneinander von verschiedenen Kontakterfassungs-Apps nicht für sinnvoll hält. Ein Gateway zu bauen, helfe nicht. «Dann kommt der FC Bayern mit seiner App - oder ein Hotelbetrieb von der anderen Seite mit seiner Hotel App.» So könne man nicht herausfinden, ob eine positiv getestete Person, die gerade im Stadion war, sich vielleicht zuvor einem Restaurant aufgehalten habe.

Die Start-ups der Initiative «Wir für Digitalisierung» haben nach eigenen Angaben bereits im Mai 2020 damit begonnen, Lösungen für eine digitale Kontaktnachverfolgung zu entwickeln. Zu den Anbietern gehören neben Railslove auch unter anderen Gastident, eGuest, Kontakterfassung.de, Smartmeeting und darfichrein.de. Man habe mit Zehntausenden Kunden bislang bereits rund 8,5 Millionen digitale Check-Ins vorgenommen und dokumentiert. (MIt Materil der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Spätestens zum 31. Dezember 2026 muss die Evaluierung des aktuellen Glücksspielstaatsvertrags in Deutschland abgeschlossen sein. Sie soll festhalten, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichend sind, wie wirkungsvoll sie sich zeigen und wo Nachbesserungsbedarf ist. Neue Maßnahmen könnten dann ab 2028 in Kraft treten, denn solange läuft die bisherige Version des Glücksspielstaatsvertrags.

Die Bundesregierung hat das neue EinfachMachen-Portal freigeschaltet. Damit existiert erstmals eine zentrale Anlaufstelle auf Bundesebene, über die Bürger, Unternehmen, Verbände und Verwaltungsangestellte bürokratische Hindernisse direkt melden können.

Das OVG Münster bestätigt Rückforderungen von Corona-Hilfen im Bereich der Eventorganisation. Während das Gericht die strengen EU-Vorgaben für Entschädigungen betont, stellt der DEHOGA klar, dass das Urteil keinen großen Anlass zur Besorgnis für das Gastgewerbe bietet.

Der Bundesrat hat am 19. Dezember 2025 dem Steueränderungsgesetz zugestimmt und damit den Weg für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen frei gemacht. Ab dem 1. Januar 2026 gilt für den Verzehr von Speisen in Restaurants und Cafés unbefristet der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent.

Mit einem neuen Onlineportal will die Regierung erfahren, wo Bürger und Unternehmen im Alltag auf Hürden stoßen – und setzt dabei auch auf Künstliche Intelligenz.

Die Gastronomie bekommt dauerhaft den Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, um die wirtschaftliche Existenz der Betriebe zu sichern. Da massiv gestiegene Kosten für Personal und Lebensmittel die Margen unter Druck setzen, planen die meisten Unternehmen keine Preissenkungen, sondern nutzen die steuerliche Entlastung zur Stabilisierung ihrer Geschäfte.

Mit der Rückkehr zu 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen zum 1. Januar 2026, kommen neue administrative Herausforderungen auf Gastronomen zu. Ein aktuelles Merkblatt des DEHOGA gibt nun wichtige Hinweise zur steuerlichen Behandlung von Silvesterveranstaltungen, Pauschalangeboten und Anzahlungen.

Mit Kurzarbeit können Unternehmen Flauten überbrücken, ohne Beschäftigte entlassen zu müssen. Derzeit läuft die Wirtschaft nicht wie erhofft. Die Regierung zieht Konsequenzen.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich im Trilog-Verfahren auf eine vorläufige Einigung zur neuen Zahlungsdiensteverordnung verständigt. Die Verordnung definiert die Rahmenbedingungen für Zahlungsdienste und Kartenzahlungen innerhalb der EU neu.

Der europäische Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés, Hotrec, hat, mit einer breiten Allianz europäischer Wirtschaftsvertreter an das Europäische Parlament appelliert, auf neue Vorgaben für Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz zu verzichten. Statt neuer Gesetze wird ein zukunftsorientierter Ansatz gefordert.