Tierhaltungskennzeichnung: Novelle verschoben – Minister Rainer kündigt Verlängerung an

| Politik Politik

Bundesernährungsminister Alois Rainer hat eine Verlängerung der geplanten Novelle des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes (THKG) mitgeteilt. Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der Vorstellung des aktuellen Ernährungsreports. Die Überarbeitung des Gesetzes ist weiterhin beabsichtigt, wie Minister Rainer betonte, allerdings werde "eine Verlängerung" benötigt. Ein genauer zeitlicher Rahmen für die Novelle wurde nicht genannt.

DEHOGA begrüßt die Verschiebung

Der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) begrüßt die Verschiebung. Diskutiert wird derzeit eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht auf weitere Produktgruppen wie Rind und Geflügel, die bisher nur für Schweinefleisch im Einzelhandel gilt. Darüber hinaus steht die Frage im Raum, ob die Pflicht auch auf die Gastronomie und die Außer-Haus-Verpflegung ausgedehnt werden soll.

Offene Fragen und Verfahrensdauer

Als Gründe für die benötigte Zeitverlängerung nannte der Minister unter anderem noch offene Fragen bezüglich der Einbeziehung ausländischer Waren sowie das sogenannte Downgrading – den Verkauf von Fleisch aus höherer Haltungsform unter einer niedrigeren Kennzeichnung. Diese Punkte könnten zu langwierigen Notifizierungsverfahren bei der EU führen.

Wichtigkeit der Haltungsform-Angabe sinkt leicht

Minister Rainer verwies auf den aktuellen Ernährungsbericht, der die Relevanz der Haltungsform-Kennzeichnung des Einzelhandels aufzeigt. Diese erfahre inzwischen mehr Beachtung bei den Konsumenten als beispielsweise das Bio-Siegel. Jedoch ist die Wichtigkeit der Angabe zur Haltungsbedingung in der Wahrnehmung der Konsumenten leicht gesunken: Fanden im Jahr 2022 noch 89 Prozent die Angabe wichtig, waren es laut dem jüngsten Report 81 Prozent.

Bezahlbarkeit von Lebensmitteln im Fokus

Zusätzliche Abgaben zugunsten des Tierwohls lehnte der Bundesminister ab. Minister Rainer unterstrich die Wichtigkeit, dass Lebensmittel für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich bleiben. Er formulierte: "Mir ist wichtig, dass Lebensmittel für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich bleiben."


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die für das kommende Jahr geplante Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent für Speisen in der Gastronomie begrüßt der DEHOGA Bundesverband als wichtigen politischen Schritt. Die Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges betont, dass es bei vielen gastronomischen Betrieben derzeit um die schiere Existenzsicherung gehe.

In einigen Dörfern haben Gaststätten schwer zu kämpfen. Es fehlt an Personal und die Betriebe leiden unter gestiegenen Kosten. Die CDU in Brandenburg fordert für die Kneipen eine finanzielle Förderung.

Bei einem Treffen auf Schlossgut Groß Schwansee hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, gemeinsam mit dem Präsidium des DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern, die Bedeutung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie betont. Beide Seiten sprachen sich für eine zügige gesetzliche Umsetzung aus.

Der aktuelle Konjunkturbericht des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt eine stagnierende Wirtschaftsleistung, begleitet von Inflation und gestiegenen Strompreisen. Die Österreichische Hotelvereinigung warnt daher vor weiteren Kostenbelastungen.

Die Europäische Union hat die Online-Streitbeilegungsplattform (OS-Plattform) zum 20. Juli 2025 eingestellt. Mit der Aufhebung der zugrundeliegenden ODR-Verordnung entfallen auch die damit verbundenen Informationspflichten für Unternehmen. Dies betrifft auch Betriebe aus Hotellerie und Gastronomie, die nun aktiv werden müssen.

Die Bundesregierung hat einen Entwurf für ein Bundestariftreuegesetz verabschiedet. Demnach sollen öffentliche Aufträge des Bundes künftig nur noch an Unternehmen vergeben werden, die ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen. Dieser Beschluss könnte auch Bereiche des Gastgewerbes betreffen.

Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung vorgelegt. Damit greift die Regierung eine langjährige Kritik des DEHOGA auf, der die oft belastenden und imageschädigenden Vor-Ort-Prüfungen durch bewaffnete Zollbeamte in Hotels und Restaurants bemängelt hatte.

Die Regierung plant Verbesserungen bei Rentenniveau und Mütterrente - und will diese eigentlich mit Steuergeld bezahlen. Doch auch auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber kommt eine Mehrbelastung zu.

Der Koordinator der Bundesregierung für Tourismus und maritime Wirtschaft, Christoph Ploß (CDU), hat einen Fünf-Punkte-Plan zur Entlastung und Stärkung der deutschen Tourismusbranche erarbeitet.

Das Bundeskabinett hat den Etatentwurf für den Bundeshaushalt 2026 und die Finanzplanung bis 2029 verabschiedet. Zahlreiche, wenn auch nicht alle im Koalitionsvertrag verabredeten Maßnahmen, wurden darin berücksichtigt. So auch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie.