Umweltministerin unterstützt Klimaschutzprojekt von Handel und Gastgewerbe

| Politik Politik

Neues Projekt für Klimaschutz und Energieeffizienz: Der DEHOGA und der Groß- und Außenhandelsverband haben Bundesumweltministerin Svenja Schulze eine neue Aktion vorgestellt. Gemeinsames Anliegen der Verbände ist die qualifizierte Information und Beratung der Betriebe zu Energieeffizienzpotenzialen und Klimaschutz. 

Das im Herbst 2018 gestartete Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unterstützt sowie finanziell gefördert und ist zunächst für drei Jahre ausgelegt. Im Fokus der Zusammenarbeit von BGA und DEHOGA stehen der Know-how-Transfer und Erfahrungsaustausch, das Nutzen von Synergien sowie das Entwickeln praxisorientierter Hilfestellungen für ein erfolgreiches Umweltmanagement der Betriebe. Dabei liegen die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Energiekampagne Gastgewerbe zugrunde, die bereits 2006 vom DEHOGA Bundesverband zusammen mit dem Bundesumweltministerium ins Leben gerufen wurde. 

„Ökonomie und Ökologie sind heute kein Widerspruch mehr“, erklärt Dr. Holger Bingmann, Präsident des BGA, das Engagement des Groß- und Außenhandels. „Eine höhere Energieeffizienz ist die passende Antwort auf steigende Energiepreise und den fortschreitenden Klimawandel gleichermaßen sowie ein entscheidender Weg, sich Wettbewerbsvorteile zu sichern  – zugleich aber auch eine Herausforderung für viele mittelständische Unternehmen.“ Mit hilfreichen Informationen will der Verband seinen Mitgliedern einen echten Mehrwert bieten und passgenaue Unterstützung leisten. „Zu unseren ersten Aufgaben gehören dazu die Bündelung bereits etablierter Einzelaktivitäten im Bereich Energieeffizienz, die Erstellung einer Website, das Entwickeln von Leitfäden, Checklisten und Onlinetools sowie die Organisation von Veranstaltungen“, so Bingmann. 

„Gutes tun, dabei Geld sparen und Wettbewerbsvorteile sichern – das funktioniert“, bestätigt Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes. Die Energiekampagne Gastgewerbe war die erste Klimaschutzvereinbarung einer Dienstleistungsbranche und habe sich zu einer „echten Erfolgsgeschichte“ entwickelt. 
 
„Tausende Unternehmer folgen heute den Handlungsempfehlungen der Energiekampagne“, berichtet Hartges und verweist auf eine Reihe von Materialien, Tools und Maßnahmen wie Energiesparblätter und Newsletter, Energieberater-Kooperationen, Energietische, Energieeffizienznetzwerke und ein virtuelles und interaktives Hotel-Restaurant, die in den letzten 13 Jahren erfolgreich eingesetzt wurden. Umwelt- und Klimaschutz hätten in Gastronomie und Hotellerie naturgemäß eine hohe Bedeutung. „Als Hauptleistungsträger des Tourismus ist unsere Branche auf besondere Weise auf nachhaltiges Wirtschaften und eine intakte Umwelt angewiesen.“ Auch immer mehr Gäste erwarteten ein umweltbewusstes und verantwortungsvolles Handeln. „Nicht selten sind ökologische Aspekte heute ein wichtiges Buchungskriterium“, so Hartges. „Wir freuen uns darauf, unsere Erfahrungen aus der Energiekampagne Gastgewerbe weiterzugeben und unsere Kampagne weiterzuentwickeln. Wirklich erfolgreich können wir nur sein, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“

Die Energiekampagne Gastgewerbe erreicht 222.000 gastgewerbliche Betriebe mit über zwei Millionen Beschäftigten. Die Energieeffizienz-Kampagne des Groß- und Außenhandels will 125.000 Unternehmen mit fast zwei Millionen Beschäftigten wirkungsvoll unterstützen. Um beide Kampagnen noch erfolgreicher zu gestalten, haben sich die Verbände auf eine intensive Zusammenarbeit verständigt. Im Rahmen des Verbundprojekts zu Klimaschutz und Energieeffizienz sind regelmäßige Arbeitstreffen, die gegenseitige Berichterstattung über den Fortgang der Kampagnen, die Vernetzung der Energieexperten sowie gemeinsame Publikationen und Leitfäden, unter anderem zum Thema Elektroladesäulen, geplant. Garant für eine reibungslose Kommunikation und Abstimmung ist zudem ein aus beiden Verbänden besetzter Kampagnenbeirat. Das neue Verbundprojekt werten BGA und DEHOGA als „entscheidendes Signal und eine wertvolle Unterstützung für nachhaltiges Wirtschaften.“

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Land Bremen soll es auf Einweggeschirr eine Steuer geben. Aber die geplante Einführung zum 1. Januar muss verschoben werden - zunächst sollen die Träger öffentlicher Belange gehört werden.

Die Gewerkschaft NGG hat ihre Empfehlungen für die Tarifverhandlungen 2026 veröffentlicht und fordert Entgeltsteigerungen von 4 bis 6 Prozent sowie konkrete Verbesserungen für Auszubildende.

Wie der AfD begegnen? Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen. Das sorgt für scharfe Diskussionen in Politik und Wirtschaft. Caroline von Kretschmann, Inhaberin des Luxushotels Europäischer Hof in Heidelberg, die im Präsidium der Familienunternehmer sitzt, bezieht deutlich Stellung – auch klar abweichend von der Verbandslinie.

Der Stadtrat von Kaiserslautern hat mehrheitlich die geplante Einführung einer Übernachtungssteuer abgelehnt. Die Steuer sollte ursprünglich ab dem 1. Januar 2026 auf Gästeübernachtungen erhoben werden.

Schleswig-Holsteins Gastronomie kämpft laut dem FDP-Fraktionschef mit steigenden Kosten. Er hofft auf Entlastungen durch weniger Bürokratie und niedrigere Mehrwertsteuer und fordert ein klares Signal.

Der Hotelverband Deutschland und der Handelsverband Deutschland warnen vor den Folgen einer geplanten EU-Regulierung, die das bedingungslose Rückerstattungsrecht auf händler-initiierte Kartenzahlungen ausweiten könnte.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat die Neufassung des Landesgaststättengesetzes beschlossen. Die Reform tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und führt zu grundlegenden Vereinfachungen für Gastgewerbebetriebe in Baden-Württemberg.

Das Verbot der Bettensteuer in Bayern bleibt bestehen. Das hat der Verfassungsgerichtshof entschieden. Die Staatsregierung freut sich - aber der Streit könnte bald an anderer Stelle weitergehen.

Weniger als jede zweite in Deutschland verkaufte Weinflasche stammt aus heimischer Produktion. Wie kann hiesiger Wein mehr ins Rampenlicht gerückt werden? Ein Treffen im Kloster Eberbach soll helfen.

Die Dorfkneipen in Brandenburg sollten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) angesichts existenzieller Probleme unterstützt werden - doch wann ist offen. Die CDU-Opposition dringt hingegen auf schnelle Hilfe.