US-Hotellerie fordert Ende des Shutdowns

| Politik Politik

Die US-amerikanische Hotel- und Beherbergungsbranche hat sich geschlossen an die Spitze des Kampfes gegen den andauernden Regierungsstillstand in Washington gestellt. Mehr als 30 Branchenverbände sandten einen dringenden Appell (PDF) an die Führung des Repräsentantenhauses und des Senats, um eine sofortige Wiedereröffnung der Regierungsgeschäfte zu erwirken. Dies gab die American Hotel & Lodging Association (AHLA) vor einigen Tagen bekannt.

Massive ökonomische Auswirkungen

Die AHLA, ihre Mitglieder und angeschlossene Organisationen sehen durch den Stillstand die Existenz des Reise- und Tourismussektors gefährdet. Eine durchgeführte Wirtschaftsanalyse zeigt, dass jeder Tag des Shutdowns die Volkswirtschaft 31 Millionen US-Dollar kostet, die durch Hotelübernachtungen generiert worden wären.

Allein für die Hotelbranche beziffert die AHLA den geschätzten Gesamtverlust an entgangenem Geschäft auf 650 Millionen US-Dollar. Rosanna Maietta, Präsidentin und CEO der American Hotel & Lodging Association, unterstrich die Ernsthaftigkeit der Lage: „Der Regierungsstillstand hat verheerende Auswirkungen auf den Hotel-, Reise- und Gastgewerbesektor. Wirtschaftliche Unsicherheit und schwindendes Verbrauchervertrauen führen zu Stornierungen von Buchungen und entmutigen die Zukunftsplanung, insbesondere da wir uns auf den Höhepunkt der Feiertagsreisesaison zubewegen. Diese wesentlichen Wirtschaftszweige befeuern unsere Wirtschaft, und wir brauchen unsere Führungspersönlichkeiten in Washington, die jetzt zusammenkommen und so schnell wie möglich für die Wiedereröffnung der Regierung stimmen.“

Kleine Unternehmen und Arbeitsplätze in Gefahr

Die Bedenken der Branche reichen von abgesagten Konferenzen bis zu verschobenen Familienreisen, die zu erheblichen Geschäftseinbußen für Hotels führen. Die Asian American Hotel Owners Association (AAHOA) hob die Betroffenheit kleiner und mittelständischer Unternehmen hervor.

Kamalesh (KP) Patel, Vorsitzender der Asian American Hotel Owners Association, kommentierte: „Hoteleigentümer stehen an vorderster Front der amerikanischen Wirtschaft – und jeder Tag, den dieser Stillstand andauert, gefährdet weitere kleine Unternehmen und Arbeitsplätze. Wenn die Regierung schließt, breiten sich Unsicherheiten in jeder Gemeinschaft aus. Konferenzen werden abgesagt, Familien verschieben Reisen, und Hotels verlieren wertvolles Geschäft. Der Kongress muss schnell handeln, um das Vertrauen wiederherzustellen, die Regierung wieder zu öffnen und die Wirtschaftszweige zu unterstützen, die Amerikas Wirtschaft in Gang halten.“

Chris Hardman, Vorsitzender der International Society of Hotel Associations und designierter CEO der Georgia Hotel & Lodging Association, betonte die zentrale Rolle der Branche: „Die Hotelbranche sichert Millionen von Arbeitsplätzen und stärkt Gemeinden in jeder Hauptstraße Amerikas. Mehr als 30 Hotelverbände, die Tausende von kleinen Unternehmen im ganzen Land vertreten, fordern den Kongress geeint auf, jetzt zu handeln – damit Hotels wieder das tun können, was sie am besten können: Gäste aus aller Welt an Amerikas Eingangstür willkommen heißen.“

Zahlen der US-Hotellerie

Die Hotel- und Beherbergungsbranche in den USA unterstützt insgesamt 2,1 Millionen direkte Arbeitsplätze – was einem von 25 Arbeitsplätzen in der US-Wirtschaft entspricht – und fast neun Millionen Arbeitsplätze insgesamt. Hotels erwirtschaften jährlich über 894 Milliarden US-Dollar zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und tragen kombiniert 85 Milliarden US-Dollar zu staatlichen, lokalen und föderalen Steuern bei.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert eine rasche und dauerhafte steuerliche Entlastung für das Gastgewerbe. Der Verband sieht darin einen entscheidenden Faktor für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität der Innenstädte.

Die im Europäischen Parlament angestoßenen Pläne für ein Bezeichnungsverbot von Fleisch-Namen für pflanzliche Ersatzprodukte stoßen im Bundestag auf breite Ablehnung. Quer durch fast alle Fraktionen äußerten Abgeordnete Kritik an einem möglichen Verbot von Begriffen wie „Tofu-Wurst“ oder „Veggie-Burger“.

Der Mindestlohn steigt wie geplant zum 1. Januar auf 13,90 Euro pro Stunde und ein Jahr später um weitere 70 Cent auf 14,60 pro Stunde. Das Bundeskabinett beschloss in Berlin eine entsprechende Verordnung.

Bundesagrarminister Alois Rainer spricht sich gegen ein Verbot von Bezeichnungen wie «Veggie-Schnitzel» oder «Tofu-Wurst» für pflanzliche Lebensmittel aus. Es würde «unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft» sowie Bürokratie verursachen, sagte der CSU-Politiker vor einem Treffen mit einem EU-Amtskollegen in Luxemburg.

Zwei Drittel der abhängig Beschäftigten in Deutschland sprechen sich für eine Lockerung der täglichen Arbeitszeitbegrenzung und die Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit aus. Dies ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Die Debatte um geplante Steuerentlastungen für die Gastronomie und Pendler spitzt sich zu. Nach der ablehnenden Haltung von Bundesfinanzminister Klingbeil hinsichtlich einer Kompensation für die Länder, kam scharfe Kritik von Ministerpräsidenten der CDU. Gleichzeitig warnt der DEHOGA vor den Folgen einer Verzögerung der Entscheidungen.

Der Streit zwischen Bund und Ländern über die Finanzierung des geplanten Entlastungspakets spitzt sich zu. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat die Länder scharf vor einem Scheitern der geplanten Mehrwertsteuersenkung für Speisen in der Gastronomie gewarnt. Jetzt äußerten sich weitere Politiker und Verbände.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat angesichts des anhaltenden Streits über die Verteilung der Steuerausfälle mit einem Scheitern der geplanten Entlastungen für die Gastronomie und Pendler gedroht. Die Länder fordern eine Kompensation der zu erwartenden Mindereinnahmen durch den Bund.

Entlastung für eine krisengeschüttelte Branche: In einer öffentlichen Anhörung im Bundestag bekräftigen Wirtschaftsvertreter und Fachexperten die Notwendigkeit der geplanten Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf sieben Prozent. Kritiker stellten die fiskalischen Kosten und die soziale Treffsicherheit der Maßnahme infrage.

Österreichs Tourismuswirtschaft erhält neue Rahmenbedingungen im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Die Bundesregierung beschließt nicht nur eine Erhöhung der Saisonkontingente, sondern auch die Einrichtung eines Beschäftigtenfonds.