h2c-Studie - Bei KI in der Hotellerie trifft hohe Nutzungsrate auf strategische Lücken

| Technologie Technologie

Eine neue, globale Branchenstudie der h2c GmbH beleuchtet den aktuellen Stand der Künstlichen Intelligenz (KI) und Automatisierung in der Hotellerie. Der Bericht, erstellt in Zusammenarbeit mit führenden IT-Anbietern, basiert auf 189 quantitativen Antworten und 26 Executive Interviews und repräsentiert weltweit mehr als 11.000 Häuser und 1,3 Millionen Zimmer. Die Ergebnisse zeigen eine weite Verbreitung von KI, weisen jedoch gleichzeitig auf signifikante Defizite bei Strategie, Budget und Know-how hin.

Rasche Verbreitung, niedrige Abhängigkeit

Die Untersuchung mit dem Titel „KI & Automatisierung in der Hotellerie: Herausforderungen von heute, Chancen von morgen“ belegt eine rasante KI-Verbreitung: Achtundsiebzig Prozent der befragten Hotelketten nutzen bereits KI-Technologien. Neunundachtzig Prozent planen eine Ausweitung dieser Nutzung innerhalb der nächsten 12 bis 24 Monate. Chatbots stellen mit 42 Prozent den aktuell häufigsten Anwendungsfall dar. Bei den geplanten Investitionen dominiert hingegen das Customer Data Management mit 50 Prozent.

Trotz der hohen Nutzungsraten und moderaten Vertrauens ist die tatsächliche Abhängigkeit von KI noch gering und wird mit lediglich 4,7 von 10 Punkten bewertet. Nur 6 Prozent der Ketten verfügen laut der Studie über eine konzernweite KI-Strategie.

Strategische und finanzielle Skalierungsbremsen

Als die am häufigsten genannten Haupthürden für die Skalierung von KI in Hotelunternehmen identifiziert die Studie das fehlende KI-Kompetenz (62 Prozent), gefolgt von einer unklaren Strategie (51 Prozent) und Integrationsproblemen (45 Prozent). Bemerkenswert ist, dass der Mangel an Know-how doppelt so oft genannt wird wie Widerstand gegen Veränderungen (31 Prozent).

Business Intelligence (BI) wird aktuell als die wertvollste KI-Anwendung betrachtet (78 Prozent), dicht gefolgt von der Gästekommunikation mittels Chatbot (77 Prozent) und digitalem Marketing (72 Prozent). Zukünftig wird erwartet, dass personalisierte Buchungserlebnisse und Upselling-Initiativen an Bedeutung gewinnen werden.

Nur 7 Prozent der befragten Unternehmen geben an, eine unternehmensweite KI-Strategie zu besitzen; weitere 8 Prozent verfügen über eine Strategie auf Abteilungsebene. Lediglich 11 Prozent verfügen über dezidierte KI-Budgets. Während 58 Prozent den ROI messen (davon 27 Prozent konsistent), sieht nur 1 Prozent KI heute im Zentrum des Geschäftsmodells. Die wichtigsten Investitionstreiber sind die nahtlose Integration, die Automatisierung manueller Aufgaben und ein nachgewiesener Umsatzimpact (jeweils rund 70 Prozent Nennungen).

KI als Freiraum für Mitarbeitende

Die Mehrheit der Hoteliers betrachtet KI primär als ein Mittel, um Mitarbeitende für strategische und gästeorientierte Aufgaben freizusetzen, nicht als Bedrohung für Arbeitsplätze. Dennoch erwarten über 40 Prozent der Befragten, dass in fünf Jahren die Bereiche Reservierung/Callcenter, Gästedatenmanagement, Revenue Management und Digitalmarketing voll automatisiert sein werden.

„Die KI-Einführung gewinnt rasant an Fahrt, bleibt aber bei vielen Hotelketten noch im Experimentierstadium“, kommentiert Michaela Papenhoff, Managing Director von h2c. „Um die Kluft zwischen Vertrauen und tatsächlicher Nutzung zu überwinden, braucht es Investitionen ins Personal, bessere Integration, nachvollziehbare ROI-Messung und den Fokus auf wertstiftende Use Cases.“

Die globale Studie „KI & Automatisierung in der Hotellerie 2025“ wurde unterstützt von 15 führenden globalen Hospitality-IT-Anbietern und steht ab dem 1. Oktober 2025 zum Download bereit.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine neue Analyse zur digitalen Barrierefreiheit von Unternehmenswebsites offenbart, dass nach sechs Monaten BFSG in Deutschland keines der geprüften Online-Angebote die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Viele Gastronomen haben keine Angst vor Arbeit – sie haben Angst vor der falschen Entscheidung. Und das ist verständlich: Der Markt ist überflutet mit Kassensystemen, Warenwirtschaften, Reservierungs-Tools und Marketing-Apps. Jedes Tool verspricht die „eine“ Lösung. Am Ende hat man fünf Insellösungen, doppelte Eingaben – und null Überblick.

Der verstärkte Fokus auf Self-Service soll Gästen in Gastronomiebetrieben in Zukunft noch mehr Komfort bieten und Betreibern zusätzliche Innovationen sowie ein weiteres Mittel im Kampf gegen den Fachkräftemangel an die Hand geben.

Digitale Geldbörsen haben sich in den vergangenen Jahren zu leisen, aber beharrlichen Begleitern des Alltags entwickelt. Ihr Aufstieg begann unscheinbar, doch inzwischen finden sie sich in nahezu jedem Smartphone, in vielen Portemonnaies als Karte mit NFC und in zahllosen Onlinekonten, die Einkäufe schneller und geschmeidiger abwickeln als jede Kassenschublade.

Die digitale Transformation entwickelt sich für viele KMU zu einem Dauerthema, das ständig neue Anforderungen erzeugt und deutlich macht, wie eng moderne Technologie mit den täglichen Abläufen verknüpft ist. Zahlreiche Betriebe stehen nicht nur vor der Entscheidung, welche Tools nützlich wären, denn oft liegt die Realität darin, dass bestimmte Systeme schlicht unvermeidbar werden.

Die Gegenwart des digitalen Entertainments lebt von einem Tempo, das manchen traditionellen Branchen fast schwindelig macht, denn während man früher über Monate an einer Spielmechanik feilte, übernimmt heute ein lernendes System einen erheblichen Teil der Finetuning-Arbeit.

„Wir machen das irgendwann mal.“ Ein Satz aus der Gastro, der Betriebe teuer zu stehen kommen kann. Denn während Gastronomen noch überlegen, welche App oder welches Kassensystem das Richtige ist, laufen hinter den Kulissen die Prozesse aus dem Ruder. Der Quick-Check von LUSINI Digital zeigt in 3 Minuten, welche Lösungen wirklich passen.

Künstliche Intelligenz und Robotik finden zunehmend Einzug in die Wellness-Angebote der Hotellerie. Wie autonome Roboter in US-Hotels und assistierende Systeme in europäischen Kurzentren das Massage-Geschäft verändern.

SoftTec, ein auf Hotel- und Gastronomie-Software spezialisierter Entwickler, hat den Bau ihrer neuen Firmenzentrale an der Südlichen Alpenstraße in Sonthofen begonnen. Das Projekt zeichnet sich durch ein innovatives Konzept aus: Ein integriertes Hotel wird künftig als permanente Live-Showbühne für die firmeneigenen Softwarelösungen dienen.

Eine aktuelle Studie des IAB beleuchtet die potenziellen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den deutschen Arbeitsmarkt und untersucht spezifische Branchen. Das Gastgewerbe zeigt die höchste Ablehnung, aber gleichzeitig ein erhebliches, noch ungenutztes Potenzial.