Luxushotels setzen auf Roboter-Therapie: Der Vormarsch der KI-Massage

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Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik finden zunehmend Einzug in die Wellness-Angebote der Hotellerie. Luxushotels in den USA führen KI-gestützte Massage-Roboter ein, um ihren Gästen personalisierte, flexible und jederzeit verfügbare Behandlungsmöglichkeiten zu bieten. Doch auch in Europa kommt erste Technologie dieser Art zum Einsatz, jedoch in Kombination mit menschlichem Personal.

Markteinführung: Amerikanische Hotels bieten autonome KI-Massagen

Das US-Unternehmen Aescape, nach eigenen Angaben ein „Lifestyle-Robotik-Unternehmen, das KI-Massage für personalisierte Erholung entwickelt“, hat seine Produkte in diesem Jahr auf den Markt gebracht. Die Technologie wird bereits in mehreren Hotels angeboten, darunter im Lotte New York Palace, im Four Seasons Resort Orlando und Four Seasons Hotel Baltimore. Auch das W Scottsdale in Arizona hat die Roboter als erstes Haus in diesem Bundesstaat in sein Spa integriert.

Die Technologie zielt darauf ab, Massagen zugänglicher zu machen und die Terminplanung flexibler zu gestalten. Eric Litman, Gründer und CEO von Aescape, erklärt, dass die Technologie einen Roboter-gestützten Massagevorgang ermöglichen soll, der sich ebenso zufriedenstellend anfühlt wie eine Behandlung durch einen professionellen Masseur, jedoch ohne hohe Kosten oder lange Wartezeiten im Spa.

Die Technologie im Detail: So funktioniert Aescape in den US-Spas

Im Gegensatz zu traditionellen Massagen findet die Behandlung mit Aescape vollständig bekleidet statt, oft in einem speziell entwickelten, eng anliegenden Anzug. Litman betont, dass Gäste dadurch nicht „nackt vor einem Fremden“ liegen, was auch Personen anspreche, denen Massagen im Spa bisher unangenehm waren. Das Erlebnis sei sehr autonom und biete den Gästen ein hohes Maß an Selbstbestimmung.

Die Funktionsweise basiert auf fortschrittlicher Technik: Sensoren erstellen ein 3D-Modell des Körpers des Gastes, dem die Roboterarme folgen. Während der Behandlung liegen die Gäste mit ausgestreckten Armen da und können über einen eingebauten Touchscreen ihre Erfahrung sowie die abgespielte Musik anpassen. Der Gast kann das Standardprogramm steuern, Bereiche überspringen oder an verspannten Regionen wiederholen.
 

Die Roboterarme sind an beiden Seiten der Massageliege angebracht und massieren beide Körperhälften gleichzeitig. Laut Litman ist das, „als ob zwei Leute an Ihnen arbeiten würden, oder eine Person doppelt so viel Zeit verbringt“. Die beheizten Sensoren der Roboterarme sollen sieben verschiedene Berührungstechniken wie Fingerknöchel, Daumen, hohle Hand, Handfläche, Unterarm und Ellenbogen simulieren können. Die in die Technologie integrierte KI soll zudem aus den Körperformen und Massagepräferenzen der Kunden lernen, wodurch die Behandlungen im Laufe der Zeit effektiver werden sollen.

Europäischer Ansatz: KI-Technik unterstützt den Physiotherapeuten in Marienbad

Während in den USA die autonomen KI-Massagen im Trend liegen, wird in Europa, beispielsweise im Spa-Hotel Centralni Lazne im tschechischen Marienbad, der Massage-Roboter Anna des chinesischen Herstellers Rocozyer eingesetzt. Dort unterstützt der sechsgelenkige Roboterarm die Massage und wird stets von einem Physiotherapeuten bedient (Tageskarte berichtete).

Der Roboter, der künstliche Intelligenz und Robotik vereint, bietet individuell angepasste Massagetherapien. Er ermöglicht eine Kombination aus klassischer Massagetechnik mit mechanischem Kontakt und Radiowellen zur tiefen Stimulation von Muskeln und Gewebe. Die Funktionsweise basiert auf einem KI-System zur Körpererkennung sowie einer integrierten 3D-Bildgebung in Echtzeit, um die Bedürfnisse jedes Gastes zu ermitteln.


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