Nets übernimmt Kassenhersteller Orderbird / Gesamtbetrag von 100 Millionen Euro

| Technologie Technologie

Nets, Teil des europäischen PayTech Nexi Group, hat alle Anteile am Berliner Kassenhersteller Orderbird erworben. Der zur Nets / Nexi Group gehörende Anbieter für Zahlungsdienstleistungen Concardis ist bereits ein langjähriger Partner und Anteilseigner von Orderbird. Kassenhersteller lassen sich derzeit gut verkaufen. 2020 hatte der kanadische Lightspeed-Konzern das Berliner Kassensystem-Fintech Gastrofix für rund 100 Millionen Euro gekauft (Tageskarte berichtete). Und jüngst übernahm der Payment Service Provider Unzer den Berliner Orderbird-Konkurrenten Tillhub für 30 Millionen Euro. Kassensysteme und Bezahllösungen enger miteinander zu verbinden sind die Hintergründe bei den Deals.

Die aktuelle Transaktion folgt auf die Aufstockung der Anteile von Nets an Orderbird Ende 2021. Mit diesem Schritt baut die Nets / Nexi Group ihr Angebot an Händlerdienstleistungen im Gastgewerbe weiter aus, in dem sie bereits über Concardis in der DACH-Region präsent ist. Die Marke Orderbird bleibt bestehen und das Unternehmen wird weiterhin als eigenständige Geschäftseinheit innerhalb von Nexi agieren.

Orderbird gibt an, in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich über mehr als 14.000 aktiven Kunden zu verfügen.

Robert Hoffman, CEO Nets Merchant Services und Concardis: „Gemeinsam mit Orderbird unterstreichen wir unser Engagement auf dem integrierten Softwaremarkt und erweitern gleichzeitig unser Angebot für Kunden aus der Gastronomie. Unser Ziel ist es, Unternehmen in der DACH-Region und darüber hinaus in ganz Europa dabei zu unterstützen, von der rasant fortschreitenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs zu profitieren. Und zwar mit Lösungen wie der auf unterschiedliche Branchen ausgerichteten Software-as-a-Service-Plattform von Orderbird, die das Kundenerlebnis verbessert und es Händlern ermöglicht, ihre Geschäfte effizienter zu führen. Wir freuen uns sehr, Orderbird in der Nets / Nexi Group willkommen zu heißen. Wir sind davon überzeugt, dass das Unternehmen die richtigen Lösungen bietet, um den sich wandelnden Kundenpräferenzen in der Gastronomie und in Nachbarschaftsgeschäften in ganz Europa gerecht zu werden.“

Das Managementteam von Orderbird wird in seinen derzeitigen Funktionen weiterarbeiten. Orderbird CEO, Mark Schoen, freut sich auf eine engere Zusammenarbeit mit Concardis und der gesamten Nets / Nexi Group und die möglichen neuen Perspektiven für das Unternehmen: „Nachbarschaftsgeschäfte erfolgreicher zu machen, ist das, worauf sich Orderbird schon immer konzentriert hat. Unsere Kunden sind unter anderem deswegen erfolgreich, weil sie mit uns dieselben Technologien nutzen können wie ihre größeren Wettbewerber. Wir teilen die Überzeugung von Nets / Nexi, den Kunden in der heutigen, sich schnell entwickelnden Umgebung führende Lösungen zu bieten, und freuen uns darauf, unsere Geschäftspräsenz in Europa gemeinsam weiter auszubauen."

„Wir freuen uns sehr, die Nets / Nexi Group als Partner an unserer Seite zu haben“, ergänzt Jakob Schreyer, Gründer und Chief Strategy Officer von Orderbird. „Gerade im Hinblick auf den sich beschleunigenden Trend zu nahtlosen vertikalen Payment- und Banking-Softwarelösungen ist das ein richtungsweisender Schritt. Bei dieser Partnerschaft war es uns besonders wichtig, dass wir uns bei Orderbird voll und ganz auf die Weiterentwicklung unserer führenden Lösungen und die Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kunden konzentrieren können. Dadurch können wir uns auf unser nächstes Ziel konzentrieren: den Ausbau unserer vertikalen Software-Payment-Fähigkeiten auf breiterer Basis und die Etablierung von Orderbird als feste Größe in der Zahlungsdienstleistungsbranche."

Nach der Transaktion durch Nets wird Nexi 100 Prozent der Anteile an Orderbird halten, mit einem Gesamtbetrag von ca. 100 Millionen Euro in bar, der auch frühere Anteilskäufe beinhaltet.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Anzeige

Kasse und Zahlung gehören in der Gastronomie zusammen – werden jedoch meist über getrennte Systeme abgewickelt. Dies führt häufig zu umständlichen Prozessen und Intransparenz. Das Bremer Unternehmen gastronovi schafft hier nun ab dem 1. Juli mit einer eigenen, vollintegrierten Zahlungslösung Abhilfe: Mit gastronovi Pay.

Verfügen Gastronomen, Hoteliers oder Händler über ein iPhone, können sie künftig per App kassieren. Ein Bezahlterminal wird nicht benötigt. Der US-Konzern Apple hat den Bezahldienst „Tap to Pay“ nun auch in Deutschland eingeführt, der zum Beispiel über den Kassenanbieter Gastronovi schon verfügbar ist.

Duetto, ein Anbieter von Revenue-Management-Software für Hotels aus San Francisco, ist von dem Private-Equity-Unternehmen GrowthCurve Capital übernommen worden. Details zu der Transaktion wurden nicht bekannt.

In vielen Hotels erhalten Gäste Schlüsselkarten, um die Zimmer zu öffnen. Google ermöglicht jetzt die Integration der Zimmerkarten in das Google Wallet auf dem Smartphone oder der Smartwatch. Bei Apple gibt es diese Funktion, die sich in der Hotellerie bislang nicht flächendeckend durchgesetzt hat, schon länger.

Pressemitteilung

IDeaS, ein Unternehmen von SAS und Anbieter von Revenue-Management-Software und -Dienstleistungen für die Hotellerie, gab bekannt, dass es sich mit der Oracle Hospitality Integration Platform integriert hat. Die Partnerschaft verbindet nahtlos RMS-Lösungen, einschließlich IDeaS G3 RMS, mit der Oracle OPERA Cloud-Plattform, die sowohl über OHIP als auch den Oracle Cloud Marketplace zugänglich ist.

Pressemitteilung

Im Juni 2024 fand das erste Sommerfest "Hotelrizon" am Blackfoot Beach am Fühlinger See in Köln statt. Bei Sonnenschein versammelten sich 160 Teilnehmer, darunter Hoteliers, Partner und Tech-Anbieter der Hotelbranche, zu einem Event, das über eine typische Verkaufsveranstaltung hinausging. Das Sommerfest bot eine ideale Plattform für entspanntes Netzwerken und den Austausch über zukunftsorientierte Lösungen in der Hotellerie.

Kontaktloses Bezahlen an der Kasse ist in Deutschland Standard – und eine deutliche Mehrheit nutzt dafür inzwischen Smartphone oder Smartwatch. Selbst von den Älteren bezahlt die Mehrheit auch kontaktlos.

Seit gut einer Woche ist es ein offenes Geheimnis, dass der Hotel-Tech-Anbieter Lighthouse das Berliner Unternehmen HQ revenue gekauft hat. Jetzt wurde die Übernahme kommuniziert. Wieviel Geld Ex-OTA-Insight für die Technologiefirma auf den Tisch gelegt haben, ist nicht bekannt. Auch wird wenig darüber gesagt, was der Zusammenschluss bringt.

Guestline, eines der führenden Technologieunternehmen im Gastgewerbe und Teil der Access Group, kündigt präsentiert umfangreichen Distribution Hub an, mit dem Hoteliers neue Einnahmequellen erschließen können.

Neue Trends, Technologien und Tools bringen der Hotelbranche unbestreitbar neue Möglichkeiten und spannende Perspektiven. Sie ziehen aber auch unweigerlich neue Anforderungen nach sich. Das gilt für die Erwartungen, die Gäste an ein modernes Hotel stellen, wie auch für Veränderungen in der alltäglichen Arbeit, die Mitarbeitende akzeptieren und umsetzten müssen.