Eine aktuelle Studie von Booking.com, der "Global AI Sentiment Report", zeichnet ein nuanciertes Bild der deutschen Verbraucher in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI). Während eine deutliche Mehrheit von 85 Prozent der Befragten aus Deutschland von KI fasziniert ist, offenbart die Umfrage gleichzeitig eine bemerkenswerte Skepsis hinsichtlich ihrer Autonomie und potenziellen Auswirkungen. Die Untersuchung, die auf den Antworten von über 37.000 Verbraucher aus 33 Märkten basiert, beleuchtet detailliert die Nutzung und das Vertrauen in KI im Alltag und insbesondere im Reisesektor.
Deutsche sehen KI als Werkzeug, nicht als Entscheidungsträger
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 71 Prozent der deutschen Befragten bereits mit KI-Technologien vertraut sind. Trotz dieser hohen Bekanntheit und der allgemeinen Begeisterung vertrauen jedoch nur magere 4 Prozent der KI uneingeschränkt. Eine überwältigende Mehrheit von 90 Prozent nennt mindestens einen Grund zur Vorsicht bezüglich der weitreichenden Folgen von KI.
Besonders auffällig ist, dass lediglich 8 Prozent der deutschen Verbraucher damit einverstanden sind, wenn KI eigenständig Entscheidungen trifft. Dies verdeutlicht eine klare Grenze, die gezogen wird, wenn es darum geht, die volle Kontrolle an automatisierte Prozesse abzugeben. Im globalen Vergleich zeigen sich Nordamerika sowie Europa und Nahost (EME) als besonders skeptisch; in EME überprüfen 29 Prozent der Befragten KI-Ergebnisse aktiv auf ihre Richtigkeit.
KI als Navigator der Zukunft: Reisende setzen auf smarte Assistenten
Ein enormes Potenzial für KI sehen deutsche Konsumenten in der Reiseplanung. Ganze 80 Prozent der Verbraucher geben an, KI zukünftig in diesem Bereich nutzen zu wollen. Überraschenderweise werden KI-Assistenten mit 16 Prozent als vertrauenswürdigere Informationsquelle eingestuft als traditionelle Reiseblogger (11 Prozent) oder Social-Media-Influencer (6 Prozent). Lediglich der Rat von Arbeitskolleg:innen (19 Prozent) genießt noch größeres Vertrauen.
KI-Tools werden am häufigsten für die Recherche von Reisezielen und optimalen Reisezeiten (34 Prozent), die Entdeckung lokaler Erlebnisse (32 Prozent) und für Restaurantempfehlungen (31 Prozent) eingesetzt. Während der Reise selbst finden KI-Anwendungen vor allem bei Übersetzungen (43 Prozent), Vorschlägen für Aktivitäten (34 Prozent) und der Navigation (33 Prozent) Anwendung.
KI im Alltag: Unterstützung statt alleinige Kontrolle
Im Alltag ist KI bereits weit verbreitet: 97 Prozent der deutschen Verbraucher nutzen KI-gestützte Suchfunktionen, 80 Prozent erhalten Streaming-Empfehlungen und 68 Prozent verwenden generative KI-Tools. Dennoch bleibt die fehlende menschliche Komponente ein Bedenken, da 37 Prozent KI als unpersönlich empfinden. Die Mehrheit prüft KI-Ergebnisse regelmäßig – 45 Prozent tun dies immer, weitere 19 Prozent gelegentlich.
Dies deutet darauf hin, dass die meisten deutschen Verbraucher KI eher als ein unterstützendes Werkzeug betrachten, das menschliches Urteilsvermögen ergänzt, anstatt es vollständig zu ersetzen.
Globale Perspektiven und die Vision von Booking.com
Die Umfrage zeigt deutliche regionale Unterschiede: Während die Begeisterung und Vertrautheit mit KI in Lateinamerika (LATAM) und der Asien-Pazifik-Region (APAC) am größten ist, nehmen Nordamerika sowie Europa und Nahost eine vorsichtigere Haltung ein.
James Waters, Chief Business Officer bei Booking.com, unterstreicht die Relevanz dieser Erkenntnisse: „Generative KI ist eine der bedeutendsten technologischen Veränderungen unserer Zeit. Sie beeinflusst maßgeblich, wie Verbraucher mit ihrer Umwelt interagieren.“ Er betont zudem die Verantwortung, die über die reine Technologie hinausgeht: „Wenn wir Reisende und unsere Branche in die Zukunft führen wollen, müssen wir Vertrauen aufbauen, Transparenz gewährleisten und Sicherheit priorisieren.“
Die Umfrage von Booking.com, das seit über einem Jahrzehnt KI in seine Services integriert, liefert wertvolle Einblicke, um die Entwicklung von Reisetechnologien optimal an die sich wandelnden Erwartungen der Verbraucher anzupassen und somit die zukünftige Gestaltung von Reiseplanung und -erlebnissen maßgeblich mitzugestalten.












