Abu Dhabi investiert 100 Millionen Euro in Reiseveranstalter FTI

| Tourismus Tourismus

Das Emirat Abu Dhabi investiert 100 Millionen Euro in den deutschen Reiseveranstalter FTI Group. «Ziel der Kooperation ist, durch das Engagement von FTI den Tourismus in Abu Dhabi auszubauen und die Zahl der Besucher aus Europa zu steigern», sagte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag in München. Ein Anteilserwerb durch den Investor Abu Dhabi Developmental Holding ist laut FTI aktuell nicht Teil der Vereinbarung.

Wie konkret das Engagement von FTI aussehen soll, wurde zunächst nicht bekannt. FTI betreute im Geschäftsjahr 2018/2019 nach eigenen Angaben rund acht Millionen Gäste weltweit, 400 000 davon in den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen Abu Dhabi gehört. Das Land nutzt seine Investmentgesellschaften unter anderem dafür, die Wirtschaft unabhängiger vom Öl-Geschäft zu machen.

Die FTI GROUP ist derzeit der drittgrößte Reiseveranstalter in Europa, der eigene und gepachtete Assets betreibt, darunter über 70 Hotels unter dem Banner von MP Hotels. Im Jahr 2010 gründete das Unternehmen die Destination Management Company Meeting Point Emirates in den Vereinigten Arabischen Emiraten, heutiges Flaggschiff von Meeting Point International.

„Die strategische Partnerschaft mit der FTI GROUP spiegelt unser breites Engagement wider, den Tourismussektor des Emirats in Abstimmung mit der Regierung von Abu Dhabi zu stärken. Die Zusammenarbeit wird nicht nur viele Möglichkeiten bieten, den Tourismus dauerhaft zu fördern, sondern steht auch im Einklang mit unserem Auftrag, auch Sektoren der Nicht-Öl-Wirtschaft in Abu Dhabi weiterzuentwickeln,“ kommentiert Mohamed Al Suwaidi, CEO der ADDH. „Die FTI GROUP gehört zu den wichtigsten Akteuren in der europäischen Tourismusbranche. Bei jährlich acht Millionen Gästen der FTI GROUP bin ich überzeugt, dass unsere formulierte Übereinkunft zu einer deutlichen Steigerung der Touristenzahlen aus den wichtigsten europäischen Quellmärkten nach Abu Dhabi führen wird“, so Al Suwaidi weiter.

Dietmar Gunz, FTI Group Managing Director, ergänzt: „Als Reiseveranstalter von globalem Umfang und eigener, langjährig operativer Präsenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind wir stolz darauf, gemeinsam mit der ADDH, einer der größten Holdinggesellschaften des Emirats, den Tourismus in Abu Dhabi zu stärken. Wir möchten unseren Kunden weiterhin das Beste aus Abu Dhabis umfangreichen touristischen Angeboten präsentieren“, erklärt der Geschäftsführer. Einen großen Vorteil sieht Gunz in der Angebotspallette der ADDH: „Die ADDH ist für uns mit ihrem beeindruckenden Portfolio an Hotels und ihren Aktivitäten in den Bereichen Aviation, Kultur, Messen und Medien ein spannender Partner, der es uns ermöglichen wird, ein neues Qualitätslevel an einzigartigen Urlaubspaketen für das besondere Gästeerlebnis zu entwickeln.“

Roula Jouny, CEO der Meeting Point International Group, schließt sich an: „Abu Dhabi ist ein stark wachsender Tourismusmarkt und Teil der langfristigen Expansionsstrategie unseres Incoming-Unternehmens in der Region. In den kommenden Monaten werden wir neue Büros in Abu Dhabi eröffnen – und setzen damit ein weiteres Zeichen für unser Engagement in der Hauptstadt der Emirate.“

Nach Angaben der Emirates New Agency (WAM) wurden im Jahr 2019 fast 3,8 Millionen internationale Hotelgäste in Abu Dhabi gezählt, ein Anstieg von 2,9 Prozent gegenüber 2018. Den positiven Trend stützen jüngste Daten des Department of Culture and Tourism (DCT), die zeigen, dass die Hotelauslastung in Abu Dhabi in diesem Jahr um 4 Prozent auf durchschnittlich 69 Prozent gestiegen und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer um 5,6 Prozent auf 2,5 Nächte angewachsen ist.

Anfang des Jahres wurde Abu Dhabi ferner in einem Top-5-Ranking von Skyscanner, einem beliebten Online-Vergleichsportal für Flug-, Hotel- und Mietwagenbuchungen, als eine der kulturell spannendsten Städte der Welt ausgezeichnet. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.

Laut einer aktuellen Trendstudie von Hilton verlagert sich der Fokus deutscher Reisender im Jahr 2026 stärker auf emotionale Beweggründe. Diese Reisen sind demnach weniger vom Zielort als vielmehr vom Wunsch nach Erholung, der Wiederverbindung mit Liebsten und der Suche nach bedeutsamen Erlebnissen geprägt.

Der neue Nordsee Tourismus Report 2025 verzeichnet einen signifikanten Rückgang des Besucherinteresses an der deutschen Nordseeküste. Eine erste Hochrechnung für das kommende Jahr deutet auf einen weiteren Rückgang im zweistelligen Bereich hin.

Deutschland hat im aktuellen Anholt Nation Brands Index (NBI) 2025 sein international ausgezeichnetes Image bestätigt. Deutschland bleibt wie in den Vorjahren Spitzenreiter unter den 30 im NBI erfassten europäischen Ländern.

Der aktuelle „Reisetrends 2026”-Report von Skyscanner beleuchtet die Entwicklungen, die das Reisejahr 2026 prägen werden. Die Analyse konzentriert sich auf sieben zentrale Trends sowie die beliebtesten aufstrebenden und preisgünstigsten Destinationen für deutsche Reisende.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat seinen jährlichen Trendreport für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Ergebnisse beleuchten neue Trendreiseziele, veränderte Lifestyle-Präferenzen und entscheidende Kriterien im Familienurlaub.

Omio hat seinen jährlichen NowNext '25 Report veröffentlicht. Dieser zeichnet ein Bild des zukünftigen Reiseverhaltens weltweit, von emotionalen Beweggründen über generationsspezifische Vorlieben bis zu gefragten Reisezielen und veränderten Ansprüchen.

Eine TUI-Analyse zeigt eine klare Tendenz zu bewusstem, individuellem Urlaub, wobei fast die Hälfte der Deutschen das meiste Geld im Urlaub für Essen und Trinken ausgibt. Gleichzeitig bleibt der Wunsch nach Planbarkeit hoch.

Eine aktuelle Untersuchung des Reiseveranstalters Fit Reisen beleuchtet, welche der UNESCO-Welterbestätten weltweit die höchste Online-Aufmerksamkeit generieren. Die Ergebnisse zeigen eine klare Dominanz europäischer Stätten.