Baden-Baden ab sofort Unesco-Welterbe

| Tourismus Tourismus

Baden-Baden kann sich fortan mit dem Titel Unesco-Welterbe schmücken. Das zuständige Komitee im chinesischen Fuzhou nahm die Kurstadt und ihre zehn europäischen Mitbewerber am Samstag in die Riege des Welterbestätten auf. Die Städte hatten sich gemeinsam als «Great Spas of Europe» - bedeutende Kurstädte Europas - um den begehrten Titel beworben. Ihn erhalten nur Kultur- und Naturstätten von herausragendem universellen Wert.

«Ich freue mich riesig für Baden-Baden», erklärte Baden-Württembergs Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi (CDU), in einer Pressemitteilung. «Die Stadt kann wirklich stolz sein auf das, was sie zu bieten hat, und auf die Menschen, die sich für sie einsetzen.» Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) gratulierte. Jetzt werde die Stadt in einem Atemzug genannt mit anderen Welterbestätten wie Machu Picchu, den Pyramidenfeldern von Giseh oder der Großen Mauer in China, teilte er mit. «Das ist eine Ehre für die Stadt und gleichzeitig eine große Aufgabe und Verpflichtung.»

In Baden-Baden brach nach der Entscheidung Jubel los. Viele der Zuschauer, die am Samstag im Kurpark die Entscheidung des Unesco-Komitees live auf Leinwänden verfolgten, sprangen bei der Verkündung auf und jubelten, wie eine Sprecherin des Ministeriums sagte, die mit Ministerin Razavi vor Ort dabei war. Die Anspannung sei groß gewesen, denn das Komitee habe zuvor lange über ein anderes Thema gesprochen.

Die «Großen Bäder Europas» sind nach Angaben der Stadt Baden-Baden Kurorte, die vom späten 18. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert internationale Bedeutung erlangten. Natürliche Thermalwasser seien Grundlage einer Epochen übergreifenden Tradition der europäischen Badekultur.

Zu den elf Kurstädten, die den Welterbetitel erhielten, zählen aus Deutschland neben Baden-Baden auch Bad Ems (Rheinland-Pfalz) und Bad Kissingen (Bayern). Daneben wurden etwa Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Bath (Vereinigtes Königreich) sowie Karlsbad, Franzensbad und Marienbad aus der Tschechischen Republik ausgezeichnet.

«Die Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste ist eine großartige Anerkennung für die Stadt», erklärte Nora Waggershauser, Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur- und Tourismus GmbH. Baden-Baden habe sich stets verantwortungsvoll ihrem Erbe als weltbekannte Kurstadt und Sommerhauptstadt Europas im 19. Jahrhundert gestellt. «Gleichzeitig hat sie es verstanden, ihre Werte nicht nur zu bewahren, sondern modern zu interpretieren und weiterzuentwickeln, so dass sie unmittelbar erlebbar sind.» Vom Welterbe-Status erhoffe sie sich Chancen für den Tourismus - und das, obwohl Baden-Baden bereits international sehr bekannt sei.

Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) erwartet mit dem Titel neue Impulse. «Es ist ja nicht so, dass jetzt eine Glashaube über die Stadt gestellt wird», sagte Wolfgang Grenke, Präsident der IHK Karlsruhe, «sondern der geschärfte Blick auf das Kulturerbe wird viele positive Entwicklungen auslösen.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Dertour Group gibt einen Einblick in ihr Wachstum und die jüngsten Buchungszahlen. Die Gruppe konnte im Jahr 2023 von einer starken Nachfrage nach Reisen profitieren. Entsprechend optimistisch ist auch der Ausblick auf das Reisejahr 2024.

Fast acht Millionen Feriengäste machten sich 2023 auf den Weg ins Küstenland MV. Der Nordosten lockt mit Meer, Strand, Natur und Kultur. Doch die Konkurrenz schläft nicht.

Tui Deutschland sieht sich dank gestiegener Nachfrage auf Kurs zu einer starken Reisesaison. Oben auf der Beliebtheitsskala steht der Umfrage zufolge weiter der klassische Badeurlaub mit Sonne, Strand und Meer.

Der internationale Tourismus hat sich von dem schweren Einbruch in der Corona-Pandemie erholt. Die Branche trifft sich mit Zuversicht auf der ITB. Im Gegensatz zu den Vor-Corona-Jahren steht die ITB (5. bis 7. März) weiterhin nur Fachbesuchern offen.

Die Übernachtungszahlen im Harz sind 2023 gewachsen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Bettenbelegung um knapp sieben Prozent, wie der Tourismusverband am Montag in Goslar mitteilte, der in diesem Jahr ein 120-jähriges Bestehen feiert. Gastgeber zeigen sich optimistisch

Der Tourismus in Brandenburg hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Man blicke auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sagt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und rechnet auch für 2024 mit guten Zahlen.

Die Menschen in Deutschland lassen sich von Konjunkturflaute oder Streiks die Reiselaune bislang nicht verderben. Die Branche präsentiert zum ITB-Auftakt teils Rekordzahlen.

Auf der Tourismusmesse ITB ist Künstliche Intelligenz ein Hauptthema. Denn so wie überall, wird sie auch im Reisesektor immer wichtiger - und beeinflusst, wie und wo künftig Urlaub gemacht wird.

Insgesamt stehen auf dem Messegelände 12.000 Parkplätze für die Besucher bereit. Es wird empfohlen, den Radiohinweisen zu folgen und das Leitsystem zu den 5.000 Zusatzparkplätzen am nahe gelegenen Olympischen Platz zu nutzen.

Für ihre vorab gebuchten Reisen haben die Bundesbürger im Touristikjahr 2022/23 insgesamt 79 Milliarden Euro ausgegeben. Das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem Rekordwert im Vor-Corona-Jahr 2018/19 stiegen die Ausgaben um 14 Prozent.