Bahn buhlt mit Schnäppchen-Tickets um junge Leute – Kritik aus der Fernbusbranche

| Tourismus Tourismus

Die Deutsche Bahn buhlt um junge Kunden und bietet ihnen für den Fernverkehr eine Million ermäßigte Fahrscheine an. Reisende im Alter von bis zu 26 Jahren können sie ab 12,90 Euro für ICE-Fahrten in der zweiten Klasse erwerben, wie ein Unternehmenssprecher am Sonntag in Berlin erläuterte. Der jeweilige Preis hänge von Strecke, Zeitpunkt und Auslastung der Züge ab. Reisen seien dann bis Ende April 2021 möglich.

Zuvor hatte die Zeitung «Bild am Sonntag» darüber berichtet. Hintergrund der Bahn-Aktion sei die Konkurrenz durch Fernbusse. Junge Leute nutzten die Busse wegen günstiger Preise derzeit häufiger, berichtete das Blatt. Seit der Freigabe des Fernbusmarktes 2013 kämpft die Bahn gegen oft preiswertere Busreiseangebote.

«Wettbewerbsverzerrung»: Kritik an ermäßigten Bahn-Tickets für Junge

In der Fernbusbranche stößt die Ankündigung der Deutschen Bahn auf Unmut, jungen Kunden eine Million ermäßigte Fahrscheine anzubieten. «Solche Preise sind Wettbewerbsverzerrung», sagte Christian Höber, Gründer und Chef des Kölner Fernbus-Anbieters Pinkbus, der «Rheinischen Post» (Montag). «Sobald die Bahn nicht nur schneller, sondern auch günstiger ist, haben Anbieter wie wir kaum eine Chance mehr.»

Pinkbus betreibt eine Direktverbindung zwischen Berlin und München. Firmenchef Höber vermutet, dass die ermäßigten Ticketpreise nicht die tatsächlichen Kosten der Bahn decken dürften, also letztlich Verluste bringen. «Und dann wird im Zweifel nach dem Staat gerufen und die Hand aufgehalten», sagte er der «Rheinischen Post». «So war es ja auch schon zu Beginn der Corona-Krise, als man wochenlang das Angebot im Fernverkehr zu fast 100 Prozent aufrecht erhalten hat.»

Seit der Freigabe des Fernbusmarktes 2013 kämpft die Bahn gegen oft preiswertere Busreiseangebote. Auch die geplante milliardenschwere Eigenkapitalerhöhung bei der Deutschen Bahn wird von der Fernbusbranche kritisiert. (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.

Eine aktuelle Umfrage der ÖHV beleuchtet die Reisepläne der Österreicher für die Herbstferien. Im Fokus stehen Inlandsreisen, kurze Aufenthalte und die Suche nach Erholung.