Coronavirus: Tui erhöht Hygiene, Frankfurt rechnet mit stagnierenden Übernachtungen

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Der weltgrößte Reisekonzern Tui hat wegen des sich ausbreitenden neuartigen Coronavirus seine Vorsorge verschärft. Alle Tui-Gesellschaften - einschließlich der Kreuzfahrten, Flüge und Hotels - befolgten «etablierte Verfahren zur Verhinderung von Infektionen», teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Hannover mit. «Außerdem wurden die Hygienemaßnahmen erhöht.» So seien auf Kreuzfahrtschiffen zum Beispiel mehr Spender mit Desinfektionsmitteln bereitgestellt worden.

Für das abgeriegelte Hotel H10 Costa Adeje Palace auf Teneriffa habe Tui Deutschland zudem für alle Anreisen bis zum 13. März einen Buchungsstopp verhängt. Derzeit seien rund 200 Gäste in dem Hotel, die über den Tui-Konzern gebucht haben - davon buchten den Angaben zufolge etwa 35 Gäste ihren Aufenthalt über Tui Deutschland. Die Urlauber seien gebeten, ihre Zimmer vorläufig nicht zu verlassen. «Wir beobachten die Situation weiterhin genau und stehen in engem Kontakt mit dem Hotel und den örtlichen Behörden», hieß es von Tui.

Auch für Reisen nach China gilt ein Buchungsstopp. Deutsche Kunden, die mit Anreise bis zum 31. März gebucht haben, können ihre Chinareise gebührenfrei umbuchen oder stornieren. In das vom Coronavirus betroffene Gebiet in Italien bietet Tui keine Reisen an.

Bei den Kreuzfahrten und Asienreisen verzeichnete Tui bis einschließlich vergangener Woche bereits einen leichten Rückgang der Buchungen. Insgesamt sei es aber zu früh, «grundsätzliche Änderungen im Buchungsverhalten unserer Kunden und mögliche finanzielle Auswirkungen» für den Konzern zu sehen.

Frankfurt rechnet wegen Coronavirus mit stagnierenden Übernachtungen

Die Stadt Frankfurt rechnet im laufenden Jahr wegen des neuartigen Coronavirus bestenfalls mit einer stagnierenden Übernachtungszahl. Die Auswirkungen der Epidemie seien aktuell sowohl bei Privatübernachtungen als auch bei Geschäftsreisenden spürbar, sagte Thomas Feda, Geschäftsführer der städtischen Tourismus+Congress GmbH am Mittwoch.

Als Prognose für das laufende Jahr wolle man bei den Übernachtungen dennoch im zweistelligen Millionenbereich bleiben. 2019 waren 10,8 Millionen Übernachtungen gezählt worden - der zehnte Rekord in Folge. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) fügte hinzu, man plane nicht für einen Rückgang. «Es ist eine Situation, mit der wir umgehen müssen.»

Sorgen bereiten insbesondere ausbleibende Messegäste, die geschätzt ein rundes Drittel aller Übernachtungen buchen. Am Montag hatte die Frankfurter Messegesellschaft die für März geplante Bau-Fachmesse «Light & Building» verschoben. Sie soll nun zwischen Mitte und Ende September stattfinden. Bei der großen Konsumgütermesse Ambiente im Februar waren weniger Fachbesucher als üblich gekommen.

Im Jahr 2019 war die Anzahl an Übernachtungen mit knapp 10,8 Millionen im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent gestiegen, wie Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) mitteilte. Zum ersten Mal hatten damit mehr als sechs Millionen Touristen innerhalb eines Jahres in Frankfurt übernachtet.

(dpa)


 

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