Deutlich mehr Reisebuchungen - Türkei auf Spitzenplatz

| Tourismus Tourismus

Die Aussichten auf die diesjährige Urlaubssaison sind vielversprechend: 25 Prozent der Befragten einer aktuellen Consumer Panel Services GfK-Umfrage geben an, dass sie in diesem Jahr mehr oder wesentlich mehr für den Urlaub ausgeben wollen als 2023. 79 Prozent (2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr) der Deutschen planen eine Urlaubsreise. Erfreulich: Die Frühbucher für den Sommerurlaub sind zurück – 2024 sogar noch stärker als je zuvor. „Die Deutschen wollen verreisen und sie reisen auch. Für ihren Sommerurlaub setzen sie wieder vermehrt auf die Sicherheit und Flexibilität der Pauschalreise. Die Zahl der Deutschen, die organisiert verreist, steigt, fasst Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), die Reisetrends zum Auftakt der weltgrößten Reisefachmesse ITB Berlin zusammen.

Die Buchungsdaten in den Reisebüros und Online-Reiseportalen zeigen, dass schon jetzt 24 Prozent mehr Bundesbürger für ihren Sommerurlaub eine Veranstalterreise gebucht haben als zum vergleichbaren Buchungsstand vor einem Jahr. Die Deutschen legen sich seit dem vergangenen Herbst – und damit noch deutlich früher als bisher – auf ihre Sommer-Urlaubsziele fest. Mit den zurückgekehrten Frühbuchern liegt der Umsatz mit Pauschal- oder Bausteinreisen zum Buchungsstand Ende Januar um 30 Prozent über dem Vorjahr. Der Rekordsommer 2019 wird um 11 Prozent übertroffen, die Gästezahl von 2019 ist bislang jedoch noch nicht wieder erreicht. Aktuell liegt sie noch 17 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Das ergeben die Auswertungen von Travel Data + Analytics (TDA) für den DRV. Basis der Analysen sind Buchungsdaten von Reisebüros und Online-Reiseportalen, die Reiseveranstalter-Produkte vertreiben.

Für den Sommer 2024 hat sich aktuell die Türkei mit der Region rund um Antalya bei den beliebtesten Flugpauschalreisezielen an Spanien vorbei auf Position eins geschoben. Das Land am Bosporus ist insbesondere bei Familien mit Kindern gefragt. Spanien landet mit einem Umsatzplus von 20 Prozent knapp hinter der Türkei auf dem zweiten Platz – die spanische Insel Mallorca bleibt wie eh und je eines der absoluten Top-Reiseziele für deutsche Urlauber. Rund die Hälfte aller sommerlichen Urlaubsbuchungen für Spanien gehen laut TDA-Auswertungen auf die beliebte Baleareninsel – mit einem Wachstum von 29 Prozent zum Vorjahr. An dritter Stelle der Länder-Umsatzrangfolge steht Griechenland, gefolgt von Ägypten und Portugal. Die Vereinigten Arabischen Emirate gewinnen als Sommerreiseziel an Bedeutung und rücken von Platz 12 auf Platz 9 vor.

Top 10 der Urlaubsziele im Sommer 2024 (Ranking nach Umsatz)

  1. Türkei
  2. Spanien
  3. Griechenland
  4. Ägypten
  5. Portugal
  6. Italien
  7. Tunesien
  8. Bulgarien
  9. Vereinigte Arabische Emirate
  10. Malediven

Die beliebtesten Urlaubsreiseziele weisen überwiegend ein zweistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr auf. Deutlich über dem Marktdurchschnitt von plus 28 Prozent (ohne Kreuzfahrten) sind derzeit vor allem die Türkei (plus 39 Prozent), Portugal (plus 36 Prozent), die Emirate (plus 47 Prozent) und die USA (plus 42 Prozent) besonders nachfragestark in die kommende Sommersaison 2024 gestartet.

Verglichen mit der Zeit vor der Pandemie hat die Bedeutung der Reiseziele am östlichen Mittelmeer spürbar zugenommen: Der Umsatzanteil für die Region steigt für den kommenden Sommer gegenüber 2019 von 36 auf 44 Prozent. „Das zeigt, dass es auch trotz der Wetterextreme im vergangenen Jahr weiterhin eine sehr hohe Nachfrage nach den Urlaubsregionen in Griechenland und der Türkei gibt“, so DRV-Präsident Fiebig.

Fernreisen auch im Sommer mit wachsender Nachfrage

Obwohl der Sommer üblicherweise nicht Hochsaison für Fernreisen ist, sind auch zahlreiche weiter entfernte Ziele in den kommenden Ferienmonaten gefragt: 26 Prozent mehr Bundesbürger als im vergangenen Jahr haben für den Sommer bereits eine Fernreise gebucht. Mit besonders hohen Umsatzzuwächsen zum Vorjahr stechen neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA zum Beispiel Namibia (plus 48 Prozent) oder auch Japan (plus 46 Prozent) hervor. Die Urlaubsreiseumsätze für Sri Lanka und Australien haben sich im Vorjahresvergleich sogar mehr als verdoppelt. Insgesamt weisen die Fernreisen im deutschen Veranstaltermarkt im Sommer ein Umsatzplus von 31 Prozent zum Vorjahr auf. Das Umsatzniveau des Vor-Corona-Sommers ist zwar fast erreicht (minus 1 Prozent), allerdings fehlen zum 2019-Niveau noch 32 Prozent bei der Anzahl der Fernreisenden, so die TDA-Auswertungen für den DRV. „Fernreisen sind auf gutem Kurs zurück, haben aber die alte Stärke noch nicht wieder erreicht“, so DRV-Präsident Fiebig.

Familien entscheiden sich vermehrt für Kreuzfahrten

Kreuzfahrten sind mit einem Umsatzplus von 41 Prozent zum Vorjahr auch im Sommergeschäft einer der Wachstumstreiber im Markt. Besonders bei Familien wird der Urlaub auf dem Wasser immer beliebter: Sie stellen mit einem Plus von 11 Prozent gegenüber 2019 den größten Gästezuwachs. 37 Prozent aller gebuchten Kreuzfahrtgäste sind zum aktuellen Buchungsstand Familien. Insgesamt übertrifft die für den Sommer gebuchte Anzahl aller Kreuzfahrtgäste schon jetzt das 2019er Niveau leicht.

Wintersaison 2023/23: Top-Ziel in den Osterferien ist Ägypten

Für die derzeitige Wintersaison (1.11.2023 bis 30.4.2024) ergibt sich im Vergleich zum Vorjahreswinter mit Buchungsstand Ende Januar ein Umsatzwachstum von 24 Prozent und eine um 20 Prozent gestiegene Gästeanzahl. Verglichen mit Vor-Corona ist der Umsatz um 13 Prozent gestiegen, bei der Anzahl der Gäste fehlen noch 12 Prozent.

In die touristische Wintersaison fallen auch die bevorstehenden Osterferien. Dabei ist der diesjährige Ostermonat März der umsatzstärkste und gleichzeitig auch wachstumsstärkste Reisemonat des Winters. Die meistgebuchten Urlaubsregionen bei Veranstalterreisen (ohne Kreuzfahrten) sind nach Umsatz: Hurghada, Antalya, Fuerteventura, Mallorca, Malediven, Gran Canaria, Teneriffa, Dubai, Phuket und Lanzarote.


 

Reiseausgaben gestiegen

Im vergangenen Reisejahr 2022/23, das am 31. Oktober endete, erholte sich Branche von dem Einbruch in der Corona-Pandemie. «Die Deutschen haben fast 10 Milliarden Euro mehr als vor der Pandemie für das Reisen ausgegeben. Das zeigt: Die Reiselust ist wieder zurück», berichtete der DRV-Präsident.

Für ihre Trips mit mindestens einer Übernachtung, die vor Reiseantritt gebucht wurden, gaben die Bundesbürger 2022/23 demnach 79 Milliarden Euro aus. Gegenüber dem Rekordwert von 69,5 Milliarden Euro im Vor-Corona-Jahr 2018/19 stiegen die Ausgaben um 14 Prozent, auch weil die Preise im Zuge der höheren Inflation zulegten.

Der Umsatz mit Pauschal- und Bausteinreisen stieg 2022/23 den Angaben zufolge im Vergleich zum Reisejahr davor um 31 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro. Der Marktanteil der organisierten Reisen am Gesamtumsatz des Reisemarktes betrug damit etwas mehr als 47 Prozent. Gefragt waren im vergangenen Jahr vor allem wieder Auslands- und Fernreisen sowie Kreuzfahrten nach den deutlichen Rückgängen in der Pandemie.

Die ITB (5. bis 7. März) wird am Montagabend (18.00 Uhr) offiziell eröffnet. Gastland ist in diesem Jahr Oman. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Auf Sylt könnte sich bald nur noch ein Bruchteil der gegenwärtigen Ferienwohnungen befinden. Der Grund: Etwa jede dritte Ferienwohnung werde laut Kreisbaurat illegal vermietet. Der stellvertretende Bürgermeister befürchtet bereits dramatische Auswirkungen für Sylter Hausbesitzer.

TUI Cruises lässt es mit dem neuen Event-Reiseformat MeerBeats krachen und bringt Die Fantastischen Vier als Headliner der Reise auf die Mein Schiff 7. Fünf Sterne deluxe, DJ Thomilla und die Flying Steps haben sich ebenfalls angekündigt.

Über 60 Prozent der Deutschen wollen diesen Frühling laut Umfrage verreisen. Was die Destination angeht, sind die Vorlieben sehr unterschiedlich. Asien und Südamerika liegen bei den Deutschen hoch im Kurs. Die tatsächlich gebuchten Reiseziele liegen dann jedoch meist näher.

Klassische Badeferien am Mittelmeer mit Flug und All-inclusive: Das ist ein Musterbeispiel für Pauschalurlaub. Doch die abgesicherte Reiseform verändert sich - beschleunigt durch neue Tools.

Im Januar 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 25,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 5,7 Prozent mehr als im Januar 2023. Das war der höchste Januar-Wert seit 2020, als es 26,9 Millionen Übernachtungen gab.

Die Staatliche Agentur für Tourismusentwicklung der Ukraine (SATD) hat auf dem ITB Kongress in Berlin eine neue Kampagne mit dem Titel "We Are Here: Brave Hearts of Ukraine" vorgestellt.

Trotz umfangreicher Streiks verzeichnete die ITB Berlin in diesem Jahr mit knapp 100.000 Teilnehmern einen leichten Zuwachs. international präsentierten sich über 5.500 Aussteller aus 170 Ländern, die 27 Messehallen des Berliner Messegeländes füllten.

Die gemeinnützige Klimaschutzorganisation myclimate hat auf der ITB Unternehmen und Organisationen aus der Branche mit den myclimate-Awards ausgezeichnet. Preisträger waren die Twerenbold Gruppe und die Hochschule Luzern aus der Schweiz sowie das GreenSign Institut aus Deutschland.

Wegen Restaurierungen war die Besucherzahl im Märchenschloss zuletzt niedrig. Auch künftig bleibt es bei kleineren Führungen. Unmut vor Ort gibt es nicht, obwohl Hunderttausende Touristen fehlen.

Die Dertour Group gibt einen Einblick in ihr Wachstum und die jüngsten Buchungszahlen. Die Gruppe konnte im Jahr 2023 von einer starken Nachfrage nach Reisen profitieren. Entsprechend optimistisch ist auch der Ausblick auf das Reisejahr 2024.