Deutsche Bahn will keine Sonderrechte für Geimpfte in den Zügen

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Für Corona-Geimpfte soll es bei der Deutschen Bahn laut Konzernchef Richard Lutz keine Sonderrechte geben. «Wir halten uns an die politischen Vorgaben», sagte er der «Süddeutschen Zeitung». «Niemand wird deshalb vorerst auf eine Maske verzichten können, nur weil er einen Impfausweis hochhält.»

Die Corona-Krise hat die Fahrgastzahlen beim bundeseigenen Konzern massiv einbrechen lassen. «Noch 2019 hatten wir im Fernverkehr mit mehr als 150 Millionen so viele Passagiere wie noch nie», sagte Lutz. Auch Anfang 2020 seien die Zahlen gestiegen. «Ende 2020 waren es nur noch gut halb so viel: rund 80 Millionen.»

Auch deshalb war die Bahn im Fernverkehr in diesem Jahr so pünktlich wie lange nicht mehr. Laut Lutz lag die Pünktlichkeitsquote bei 81,8 Prozent und damit um knapp 6 Prozentpunkte über dem Vorjahr (Tageskarte berichtete). «Die Hälfte beim Plus geht auf das Corona-Konto, weil wir weniger Verkehr und damit weniger Staus auf den Schienen hatten. Die andere Hälfte liegt an der besseren Planung, etwa von Baustellen, und an der besseren Verfügbarkeit von Zügen und Infrastruktur», sagte Lutz der «SZ». «Und mit immer mehr Kapazität werden wir ab dem Jahr 2025 die Zielmarke von 85 Prozent in Angriff nehmen.»

Lutz sagte, er sei zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres die Fahrgastzahlen wieder auf das normale Niveau zurückkehren werden.

Entsprechend hoch sind die Einbußen bei der Deutschen Bahn. Lutz rechnet demnach mit Schäden von rund 10 Milliarden Euro bis 2024. Das laufende Jahr werde demnach ebenfalls schwer. Erst ab 2022 werde der Konzern wieder Gewinn machen. Trotz der wenigen Fahrgäste hält die Bahn bislang einen Großteil des Angebots aufrecht. Um die Verluste auszugleichen, will der Bund zunächst fünf Milliarden Euro in Form einer Eigenkapitalerhöhung zuschießen. Noch muss die EU-Kommission der Finanzhilfe zustimmen. (dpa)


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