Die größten Herausforderungen des Reisens

| Tourismus Tourismus

Der drohende Kollaps des Weltklimas, nicht zeitgemäße Verkehrssysteme, zugespitzte Overtourism-Konflikte und ein dreifacher Wandel von Kundenansprüchen: Die vier größten Herausforderungen der globalen Tourismusbranche sind die übergreifenden Themen auf dem ITB Berlin Kongress vom 6. bis 9. März 2019. Bei Vorträgen, Diskussionen und Workshops bringen Experten, Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft sowie renommierte Wissenschaftler aktuelle Themen und drängende Fragen auf den Punkt. 

Der heiße Sommer auf der Nordhalbkugel und der Bericht des Weltklimarates Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sind unmissverständlich. Welches die Auswirkungen von Erderwärmung und Klimawandel auf die globale Tourismusbranche sind, erläutern weltweit führende Wissenschaftler. Unter anderem erklärt der bekannte Klimaforscher Prof. Dr. Hans Joachim Schellhuber den Status Quo und zeigt Handlungszwänge auf. Darüber hinaus diskutieren Verantwortliche aus Tourismus-Politik und -Wirtschaft Lösungskonzepte und präsentieren Best Practice-Ansätze zur "Environmental Sustainability".

Ein essenzieller Bestandteil der Tourismusbranche sind Verkehrssysteme. Der ITB Berlin Kongress diskutiert mit den Machern innovativer Verkehrsmittel und mit Tourismusministern über "Future Mobility" in Tourismusdestinationen und darüber inwieweit Reisen dadurch einfacher, kostengünstiger, luxuriöser und nachhaltiger wird.

Overtourism, bereits eines der maßgebenden Themen auf dem letztjährigen ITB Berlin Kongress, nimmt weiter zu. Immer mehr Konflikte führten in jüngster Zeit zur Entwicklung einer Reihe von Pilotprojekten. Der ITB Berlin Kongress zieht eine Zwischenbilanz und zeigt auf, welche Maßnahmen sich bewährt haben, was digitale Technologien bei der Bekämpfung von Overtourism leisten und ob sich die ersten Erkenntnisse zu überfüllten Städten auch auf ländliche Destinationen mit Touristenattraktionen übertragen lassen. 

Als viertes Schlüsselthema beleuchten Tourismus-Experten den dreifachen Wandel von Kundenansprüchen. Luxus wird von Reisenden heute ganz anders verstanden: Statt "Bling Bling" müssen Destinationsverantwortliche, Hotellerie und Verkehrsträger hohe immaterielle Luxusansprüche erfüllen. In mehreren Sessions werden aktuelle Erkenntnisse zu zukunftsweisenden Geschäftsmodellen und "Lessions learned" vorgestellt. Touristische Produkte, die nur den standardisierten Massenmarkt bedienen, ziehen junge Reisende kaum noch an. Zukunftsweisende Geschäftsmodelle müssen individuell und digital buchbar sein - das ist der moderne Luxus. Wie neue Technologien und Apps das Buchen und Nutzen der Angebote vor Ort (In-Destination Services) verändern und die Digitalisierung der Produkte vorantreiben, erfahren ITB-Besucher in Sessions, Workshops und Keynotes, die sich durch alle Kongress-Bereiche ziehen. Starke Veränderungen zeigen sich auch bei der Reiseentscheidung. Die persönliche Einstellung zur Landespolitik ist vermehrt bestimmendes Kriterium bei der Wahl der Urlaubsdestination. Überdies veranschaulichen Diskussionen mit Botschaftern, wie Politikentscheider damit umgehen.  


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die rheinland-pfälzische Tourismusbranche blickt sehr optimistisch auf die Urlaubs- und Reisesaison in diesem Jahr. Es lägen viele Buchungen für die kommenden Monate vor, sagte der Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Stefan Zindler, am Donnerstag. Er rechne damit, dass in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau übertroffen wird.

Die Zahl der Gäste und Übernachtungen in Hamburger Beherbergungsbetrieben ist im Januar gestiegen. Insgesamt besuchten 437 000 Menschen die Hansestadt und damit 2,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Nord am Donnerstag mitteilte.

Das Auto hat die Bahn bei Geschäftsreisen in Deutschland abgehängt – zumindest bei mittelständischen Unternehmen. Das ist eine Erkenntnis aus dem ersten KMU-Reisereport des Freiburger Unternehmens HRworks.

Von wegen Kiffen, Party machen und durch das Rotlichtviertel touren: Amsterdam ist die Belästigungen durch den Massentourismus satt. Ein Quiz klärt Touristen jetzt auf, was erlaubt ist und was nicht.

Sachsens Freizeitparks starten in die neue Saison. In Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) wurde gleich ein ganz neuer Park aus dem Boden gestampft. Dort öffnet die aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Kette Karls am Sonnabend ein neues Erlebnis-Dorf.

Holidu hat das kostenlose Touristenangebot für die 30 beliebtesten Städtereiseziele in Europa ausgewertet. Das Ergebnis ist ein Ranking von Städten, die den Besucherinnen und Besuchern die größte Auswahl kostenloser Unterhaltung bieten.

Grüne Wiesen, Knospen an den Bäumen - mitten im Winter herrschte über Wochen frühlingshaftes Wetter. Der alpine Skitourismus in den Alpen, jahrzehntelang einträgliches Geschäft, ist im Wandel.

Laut des Cities & Trends Europe Report von BCD Travel waren Amsterdam und New York die von europäischen Geschäftsreisenden meistbesuchten Städte 2023. Die beliebtesten Länder waren Deutschland und die Vereinigten Staaten.

Winterstürme haben einige Nordseeinseln zum Teil stark getroffen: Mancherorts sind die Badestrände fast komplett weggespült. Was bedeuten die Schäden für die Urlaubssaison?

Auf Sylt könnte sich bald nur noch ein Bruchteil der gegenwärtigen Ferienwohnungen befinden. Der Grund: Etwa jede dritte Ferienwohnung werde laut Kreisbaurat illegal vermietet. Der stellvertretende Bürgermeister befürchtet bereits dramatische Auswirkungen für Sylter Hausbesitzer.