Eisenbahngewerkschaft: Kampf gegen Maskenverweigerer nicht Schaffner aufbürden

| Tourismus Tourismus

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG kritisiert Pläne, wonach Schaffner im Bereich des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) Strafen für Maskenverweigerer verhängen sollen. Sie befürchtet neue Gewalt gegen Schaffner. Dass der NVV seine Mitgliedsunternehmen dazu verpflichten wolle, sei «verantwortungslos und leichtsinnig», sagte der Leiter der EVG-Geschäftsstelle in Kassel, Andreas Güth, am Mittwoch. Wenn man das Personal im öffentlichen Personennahverkehr zu polizeilichen Aufgaben nötige, missbrauche man es auf «schamlose Art und Weise».

Im August hatten die Länder beschlossen, dass für Maskenverweigerer ein Mindestbußgeld von 50 Euro gelten soll. Der Nordhessische Verkehrsverbund bereitet im Moment die Umsetzung dieser Vertragsstrafe im Gespräch mit Verkehrsunternehmen vor. «Es war der einhellige Wunsch des NVV-Aufsichtsrates wie auch von Minister Tarek Al-Wazir (Grüne), die Maskenpflicht mit einer Strafzahlung zu versehen», sagte NVV-Sprecherin Sabine Herms. Es werde nun zusätzliches Sicherheitspersonal beauftragt, um die Kontrollen umzusetzen. Ziel sei, dass im Einvernehmen mit den Verkehrsunternehmen Zugbegleiter und Fahrausweisprüfer gemeinsam diese Aufgabe erfüllten.

«Wir kennen inzwischen zu viele Zwischenfälle von Kolleginnen und Kollegen, die im Dienst bespuckt, geschlagen und bedroht werden», sagte dagegen Güth. Zugbegleiter hätten weder die passende Ausbildung noch könnten sie sich ausreichend schützen, um eine solche Rolle zu übernehmen. Der Gewerkschafter wies auf die Entscheidung der Verkehrsminister von Bund und Ländern hin, wonach die Durchsetzung der Maskenpflicht eine behördliche Aufgabe sei. Eine Lösung sieht die EVG beispielsweise in einer Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn (DB) Sicherheit und der Polizei. «Diese Ordnungspartnerschaften sind eine geeignete Maßnahme, um zum einen das Infektionsgeschehen und zum anderen die Sicherheit der Beschäftigten im Auge zu behalten.» (dpa)
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig jetzt Eintritt: Wer ein paar Stunden zwischen Markusplatz und Rialtobrücke verbringen will, muss zahlen. Die Tourismusbranche beobachtet das genau.

Amsterdam will die Hälfte der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe streichen. Innerhalb von fünf Jahren solle die Zahl der Schiffe, die in der Stadt anlegen dürfen, halbiert werden. Die Stadt schätzt, dass dadurch pro Jahr rund 270 000 Touristen weniger die Stadt besuchen werden. 

 

Mehr als 11 Millionen verkaufte Tickets, von vielen als Tarifrevolution gefeiert: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr wird bald ein Jahr alt. Seit dem 1. Mai 2023 kann es bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Der monatliche Preis liegt in der Regel bei 49 Euro - aber wie lange noch?

Der Reisekonzern FTI wechselt den Besitzer und soll frisches Kapital bekommen. Das in der Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen sieht darin die Grundlage für Wachstum.

Vom Flughafen Hahn hat Billigflieger Ryanair den deutschen Markt aufgerollt. Auch 25 Jahre später spielt der Hunsrück-Flughafen noch eine Rolle in der Strategie der Iren.

Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen. Betroffen ist nun auch eine einstige «Friedensoase».

Wer in diesem Jahr hierzulande ein Ferienhaus mietet, darf einer Umfrage zufolge mit weitgehend stabilen Preisen rechnen. Weniger als die Hälfte der Ferienhausvermieter erhöht einer Umfrage zufolge in diesem Jahr die Preise. 90 Prozent der Vermieter rechnen mit gleich vielen oder mehr Buchungen als im Vorjahr.

Bereits zum 20. Mal verleiht der Deutsche Tourismusverband den Preis an Projekte, die neue Ideen im Tourismus umsetzen und als Innovationsmotor gesehen werden. Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf Nachhaltigkeit.

Für viele beginnt mit der warmen Jahreszeit auch die Freizeitparksaison – doch wohin nur am besten? Um die Entscheidung zu erleichtern, hat das Online-Reiseportal kurz-mal-weg.de 92 Freizeitparks in Deutschland nach ihrer Social-Media-Beliebtheit bewertet.

In der Filmreihe «Planet der Affen» übernehmen Affen die Herrschaft über die Erde. Science Fiction. Oder? In der Stadt Lop Buri in Thailand scheint die Zukunftsvision schon Wirklichkeit zu sein.