Erholung des Incoming-Tourismus langwieriger Prozess

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Trotz Sommerferien und Lockerung der Corona-bedingten Reisebeschränkungen zwischen zahlreichen europäischen Ländern bleibt die Nachfrage im internationalen Tourismus deutlich unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Für den deutschen Incoming-Tourismus meldet das Statistische Bundesamt im Juli 4,8 Millionen Ausländerübernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten und auf Campingplätzen, ein Minus von 57,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das kumulierte Ergebnis von Januar bis Ende Juli liegt mit 20,4 Millionen Übernachtungen um 59,9 Prozent unter den Vorjahreswerten.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), erklärt dazu: „Die leichte Belebung der Reisetätigkeit unmittelbar nach Wiederöffnung der Grenzen in Europa darf nicht über die volatile Marktlage hinweg täuschen, in der wir uns bewegen. Die Erholung des Incoming-Tourismus bleibt ein langwieriger Prozess, der von disruptiven Entwicklungen begleitet wird. Das bestätigt die detaillierte Analyse und Zusammenführung verschiedener internationaler Studien, beispielsweise von Tourism Economics und IPK International. Rückenwind erhält unser Recovery-Programm durch die jüngsten Ergebnisse des Ipsos-Anholt Nation Brands Index (NBI) für das Jahr 2020, die das hervorragende Image Deutschlands im internationalen Vergleich bestätigen.“

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes liegen die Übernachtungszahlen europäischer Deutschlandreisender im Juli um 46,7 Prozent unter den Vorjahreswerten, bei den Gästen aus Übersee liegt das Minus bei 90,8 Prozent. Vor allem die unmittelbaren Anrainerstaaten performen mit weniger starken Verlusten: Niederlande (minus 27,8 Prozent). Schweiz (minus 29,2 Prozent), Polen (minus 35,6 Prozent), Dänemark (minus 23,8 Prozent) und Belgien (minus 27,5 Prozent) zählen zugleich zu den volumenstärksten Quellmärkten für Deutschland.

Auch die Analyse der Flugbuchungsdaten durch Forward Keys bestätigt eine Belebung der Reiselust direkt nach der Grenzöffnung. Lagen die Flugankünfte aus den 13 wichtigsten europäischen Quellmärkten für Deutschland Mitte Juni noch bei rund 25 Prozent des Vorjahresvolumens, wurden im Juli kurzzeitig bereits Werte über 30 Prozent erreicht. Jüngste Daten zu den Flugankünften zeigen jedoch wieder einen Rückgang unter die 30-Prozent-Marke.

Mittel- und langfristig kann der deutsche Incoming-Tourismus von dem über lange Zeit gewachsenen hervorragenden Image Deutschlands im internationalen Vergleich profitieren. Nach vorab veröffentlichten Ergebnissen des Anholt-Ipsos Nation Brands Index (NBI) 2020 steht Deutschland an der Spitze von 20 Reiseländern, in die internationale Touristen in den kommenden fünf Jahren am liebsten reisen würden. Zugleich bescheinigt die Umfrage Deutschland die Führungsposition unter dem Aspekt Krisenmanagement im Gesundheitssystem.


 

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