Erste Tui-Flieger starten nach Mallorca

| Tourismus Tourismus

Der größte Reisekonzern Tui fliegt ab Sonntag nach langer Zwangspause die ersten Urlauber aus Deutschland nach Mallorca. Das vorläufige Ende der Beschränkungen für mehrere Ferienregionen in Spanien und das Auslaufen der Reisewarnung für die Balearen machen dies möglich - unter anderem können Touristen nun auf eine Quarantänephase nach ihrer Rückkehr verzichten. Andere Fluggesellschaften wie Eurowings fliegen bereits schon seit einigen Tagen von Deutschland aus wieder nach Mallorca.

Bei Tuifly soll nun die erste Maschine am Sonntag um 10.20 Uhr am Firmensitz in Hannover-Langenhagen zu der Insel starten. Direkt danach folgt eine weitere um 11.00 Uhr. Von Düsseldorf und Frankfurt bietet Tuifly ebenfalls je zwei Verbindungen an. Ein zusätzliches Flugzeug hebt in Stuttgart ab.

Tui zieht mit den Flügen den Beginn seiner Ostersaison auf Mallorca um etwa eine Woche vor. Zum 26. März soll auch München als Abflughafen hinzukommen. Die Hotels wurden seit Tagen vorbereitet und das zuvor geplante Angebot ausgeweitet. Zuletzt hatte das Unternehmen starke Buchungen gemeldet: «Es gibt eine deutliche Nachfrage für die neuaufgelegten Reisen.» Die Rede war von einer Verdoppelung gegenüber dem März 2019, also dem Vergleichszeitraum vor der Corona-Krise.

Auf manchen Internet-Portalen hatte sich das erhöhte Kundeninteresse auch schon in teils deutlich gestiegenen Preisen niedergeschlagen. Zu den eigenen Angeboten meinte Tui, es gebe - zumindest bezogen auf die vorhandenen Kapazitäten - «keine besonderen Ausschläge nach oben». Die Mehrzahl der Mallorca-Kunden habe sich für eine Pauschalreise entschieden, bei der Flüge und Hotelübernachtungen kombiniert werden.

Das Wiederanlaufen des Geschäfts auf der Balearen-Insel trifft trotz der Sehnsucht vieler Feriengäste nach Reisen und einem Tapetenwechsel nicht überall auf Zustimmung. So fühlen sich die einheimischen Touristiker und Gastronomen im Tui-Stammland Niedersachsen ungerecht behandelt. Hier fehlten weiterhin Öffnungsperspektiven. «Wir können da schon nicht mehr über Enttäuschung sprechen», sagte der regionale Chef des Verbands Dehoga, Rainer Balke. «Bei vielen ist es eine tiefsitzende Frustration.» Das Unverständnis ist besonders an der Nordseeküste groß, wo noch immer auf ein Ostergeschäft gehofft werde.

Die Landesregierung sah wegen steigender Corona-Neuinfektionen und mehr Patienten auf Intensivstationen zuletzt kaum noch eine Chance auf Osterurlaub im eigenen Land. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) schlug vor, den Inzidenzwert zu einem gewichteten Risikowert weiterzuentwickeln. Auf Mallorca waren die Zahlen jüngst aber auch so schon deutlich niedriger als in den meisten Regionen Deutschlands.

Tui ist in diesem Jahr betriebswirtschaftlich auf jeden einzelnen Geschäftstag angewiesen. Er wird mit staatlichen und privaten Hilfen in Milliardenhöhe gestützt. In den kommenden Wochen plant Tui den Neustart auch in weiteren Urlaubsregionen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der ÖHV-Urlaubsradar prognostiziert eine starke Wintersaison für den Tourismus in Österreich. Drei von vier Reisenden planen ihren Urlaub im Inland, wobei Skifahren und Wellness in den Bundesländern Steiermark, Salzburg und Tirol besonders gefragt sind.

Die Schweiz blickt auf ein ereignisreiches Tourismusjahr 2026. Mit der Eishockey-Weltmeisterschaft, der Eröffnung des TITLIS Tower und exklusiven Hotelprojekten wie der Villa Florhof in Zürich setzt das Land neue Akzente in den Bereichen Sport, Architektur und Gastronomie.

Nach Jahren der Planungs- und Bauarbeiten öffnet das neue Lagunen-Erlebnisbad in Willingen. Was Besucher auf 5.600 Quadratmetern erwartet – und warum das Projekt für die Region so wichtig ist.

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.