Bis zum Jahr 2040 werden internationale Reisen schneller, einfacher und nachhaltiger sein als je zuvor. Außerdem werden solche Reisen ein wesentlich reichhaltigeres Erlebnis darstellen. Die Anzahl der Flugreisenden wird sich bis zu diesem Zeitpunkt verdoppeln, unsere Gesichter werden dank Gesichtserkennungssystemen zu unseren Reise- und Bordpässen und virtuelle Reiseberichte, Hotelzimmer und Museen werden gang und gäbe sein. Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht, der von Allianz Partners in Auftrag gegeben wurde.
Der Bericht 'The Future Travel Experience' wurde am 03. Dezember 2019 veröffentlicht. Er ist Teil der Zukunftsforschungsreihe 'The World in 2040'. Der vom international renommierten Zukunftsforscher Ray Hammond verfasste Bericht stellt realistische Entwicklungen und Trends vor, die den internationalen Reiseverkehr und das Reiseerlebnis in den kommenden 20 Jahren sehr wahrscheinlich beeinflussen werden.
Der Bericht identifiziert wesentliche Trends, die den internationalen Reiseverkehr bis zum Jahr 2040 maßgeblich verändern werden:
Virtuelle und erweiterte Realität (VR & AR)
Virtual Reality spricht verschiedene Sinne an und ermöglicht den Urlaubsplanern so, bequem vom eigenen Sofa aus Hotelzimmer virtuell zu "betreten", Straßenfeste zu besuchen, Museen zu erkunden und Restaurants von innen zu sehen. Dieser Trend wird eher die Lust auf das echte Erlebnis entfachen, anstatt es zu ersetzen.
Schnelle Check-ins dank neuer Technologien
Gesichtserkennungssysteme werden bereits an einigen Flughäfen getestet. In 20 Jahren werden diese Computersysteme so fortschrittlich sein, dass Gesichtsmuster zuverlässig erkannt werden können, wodurch Check-ins reibungslos vonstattengehen können.
Software-unterstützte Hotels
Zwar werden es sich einige Luxushotels nicht nehmen lassen, ihre Gäste persönlich zu begrüßen, doch viele Business- und Budget-Hotels werden auf automatisierte Check-ins und elektronische, Software-gesteuerte "Zimmerpagen" zurückgreifen. Einige der Hotels werden auch autonome Gepäckwagen haben, mit denen das Gepäck auf das Zimmer gebracht wird.
Wesentlich schnellere Züge
Internationale Zugreisen werden in vielen Teilen der Welt besser und reibungsloser ablaufen. Computernetzwerke und das "Internet der Dinge" (IdD) werden nationale und internationale Schienennetze koordinieren, wodurch die Züge in kürzeren Abständen fahren können. Die Züge werden in den meisten Streckennetzen auch höhere Geschwindigkeiten erzielen.
3D-gedruckte Kleidung am Urlaubsort
Im Jahr 2040 wird es möglich sein, dem Hotel am Zielort vor der Ankunft die eigene Kleidergröße mitzuteilen, sodass große und sperrige Gepäckstücke (z. B. Regenmäntel oder Schuhe) vor Ort ausgedruckt werden können. Dadurch wird auch das Gepäck, das Touristen im Jahr 2040 mit sich schleppen müssen, deutlich reduziert werden. Die geringen Kosten der 3D-gedruckten Kleidungsstücke bedeuten auch, dass Touristen diese bei der Abreise zurücklassen und sie recycelt werden können.
Nachhaltige Kreuzfahrten
Kreuzfahrtschiffe werden wesentlich umweltfreundlicher sein als die heutigen Ozeanriesen. Die Schiffe werden durch Flüssig-Erdgas betrieben, einen leichten fossilen Brennstoff mit nahezu keiner Emission von Treibhausgasen. Dadurch werden Schiffsreisen zu einer der ökologischsten Arten, sich fortzubewegen. Die Ziele der Kreuzfahrten werden noch vielfältiger sein, besonders Asien wird davon profitieren.
Der Weltraum als normales Urlaubsziel
Im Jahr 2040 wird die Erde einigen Reisenden keine spannenden Reiseziele mehr bieten können. Es ist davon auszugehen, dass es bis dahin einen regelmäßigen Reiseverkehr vom und zum Mond geben wird, da die Touristen gerne die Erde aus dem Weltall sehen möchten.
Ray Hammond erläutert die Veränderungen, die Touristen bis zum Jahr 2040 erwarten können: „Der Reiseverkehr, wie wir ihn heute kennen, wird sich in den kommenden 20 Jahren drastisch verändern. Die Zahl der Flugreisenden wird sich bis zu diesem Zeitpunkt verdoppeln. Dies bedeutet, dass die Tourismusbranche unter Druck gerät, den Reisenden schnellere und effizientere Reiseerlebnisse bieten zu müssen. Bis 2040 werden die Software-Assistenten so fortgeschritten sein, dass sie den Reisenden bei der Online-Buchung ihrer Reisen behilflich sein können. Sie werden außerdem in der Lage sein, komplexe Reisen mit mehreren Zielen koordinieren und dabei auf die Bedürfnisse der Reisenden Rücksicht nehmen zu können. Bei den Reisen wird es außerdem vermehrt um Entspannung, Traumerfüllung und das Lernen neuer Fertigkeiten gehen und nicht mehr nur um das Abhaken eines Reiseziels auf der Landkarte.“