Hotelreport: Wie Österreicher Urlaub machen

| Tourismus Tourismus

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com hat gemeinsam mit den Lifestylehotels Österreicher zu ihren jeweiligen Vorlieben rund um das Thema Urlaub und Hotels befragt. Die Alpenländler sind keine Fernreisenden und legen großen Wert aufs Hotel.

Zum präferierten Urlaubsort und –typ bis hin zur Wichtigkeit von Verpflegung und Hotel-Design standen die Befragten Rede und Antwort. Herr und Frau Österreicher gehören insgesamt eher nicht zu den Fernreisenden, achten bei der Hotel-Auswahl gerne auf den Preis und können ihren Urlaub in ruhigen, gut gelegenen Hotelzimmern so richtig genießen.

Reisen sind für den Großteil der Österreicher fixer Bestandteil des Jahresverlaufs. 86 Prozent sind in den vergangenen zwei Jahren zumindest 1 Mal, manche sogar bis zu 10 Mal privat verreist, knapp 28 Prozent zu beruflichen Zwecken. Dabei nächtigen die österreichischen Urlauber durchschnittlich 11 Nächte pro Jahr in einem Hotel.

Wohin die Reise geht

Am liebsten steuern die österreichischen Urlauber ihr Reiseziel mit dem Auto an. Knapp 8 von 10 bevorzugen dieses Verkehrsmittel beim Heimaturlaub, mehr als 7 von 10 bei der Fahrt in die Nachbarländer. Für Reisen in ganz Europa steigen 57 Prozent gerne ins Flugzeug, gefolgt vom Auto (32 Prozent). Die Befragten zieht es dabei vor allem ans kühle Nass: Bade- bzw. Meerurlaube sind für 56 Prozent die beliebteste Urlaubsart, aber auch für Städtereisen (49 Prozent), Wellness- (39 Prozent) und Familienurlaube (36 Prozent) können sich die Österreicher begeistern. Pauschalreisen sind dabei für zwei Drittel der Befragten eine attraktive Form der Urlaubsgestaltung. Als schöne Reiseziele schätzen sie in erster Linie ihr Heimatland oder die nähere Umgebung. Österreich ist für ein Viertel DAS Urlaubsland schlechthin, gefolgt von Italien (16 Prozent) und Kroatien (15 Prozent). Der typische österreichische Urlauber ist nicht unbedingt ein Fernreisender und Weltenbummler – 6 von 10 bleiben bevorzugt in Europa, rund 10 Prozent präferieren andere Kontinente. Abwechslung darf aber trotzdem nicht fehlen: 70 Prozent würden sich als experimentierfreudige Touristen bezeichnen, wobei die Offenheit für Reise-Experimente mit dem Alter abnimmt.

Für all dies spielt jedoch auch die Hotelwahl eine entscheidende Rolle. Knapp ein Drittel der Befragten hat zumindest einmal das Reiseziel aufgrund eines bestimmten Hotels ausgewählt. Gut ein weiteres Drittel könnte sich vorstellen, bei der Urlaubsplanung so vorzugehen. Gleichzeitig ist die Meinung über die Bedeutung des Hotels gespalten: Für rund 50 Prozent der Österreicher ist die Unterkunft nur ein Ort zum Schlafengehen, die andere Hälfte hat weitere Ansprüche und sieht im Hotel mehr als nur einen Liegeplatz.

Grundsätzlich spielt der finanzielle Aspekt bei der Hotelauswahl und –buchung eine wichtige Rolle. Kriterium Nummer 1 ist für 96 Prozent das Preis-Leistungsverhältnis. Auch möglichst günstige Gesamtkosten beeinflussen die Wahl bei 84 Prozent der Befragten. Dementsprechend ist ein Preisvergleich vor der Buchung für mehr als 9 von 10 wichtig. Ausschlaggebend für die endgültige Entscheidung für ein Hotel sind außerdem die Lage und Erreichbarkeit (90 Prozent), die Verpflegung (86 Prozent) sowie eine einfache Online-Buchung (85 Prozent) und gute Bewertungen auf diversen Plattformen (84 Prozent). Informationen zu verschiedenen Hotels holen die Österreicher dabei bevorzugt über Suchmaschinen (46 Prozent), Hotel-Websites (45 Prozent) und Buchungsplattformen (43 Prozent) ein. Das Internet ist wenig überraschend eine wichtige Informationsquelle, insbesondere bei der jüngeren Generation. Ein ähnliches Muster sehen wir auch bei der Buchung, die vor allem von den 20- bis 29-Jährigen gerne über Online-Buchungs- (55 Prozent) und Vergleichsplattformen (30 Prozent) abgewickelt wird, beschreibt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com. Eine weitere beliebte Option ist für 4 von 10 Befragten die Buchung direkt beim Hotel. Um ihr Traumhotel zu finden, investieren die Österreicher gerne auch etwas Zeit - durchschnittlich 6 Stunden. Dabei haben mehr als zwei Drittel Spaß daran, durch Hotelangebote zu stöbern. Besonders Frauen beschäftigen sich gerne mit der Hotelsuche.

Doch was macht nun das perfekte Hotel für Herrn und Frau Österreicher aus? Gut die Hälfte bevorzugt 4 Sterne, ein Viertel 3 Sterne. Genächtigt wird idealerweise in einem ruhigen Hotelzimmer mit durchschnittlich 25m2. Dieses sollte sich in einem unabhängigen, persönlich geführten (30 Prozent) oder einem Wellness-Hotel (28 Prozent) befinden, das nicht mehr als 50 Zimmer bietet (43 Prozent). Für 37 Prozent ist ein inkludiertes Frühstück ausreichend, 27 Prozent wünschen sich Halbpension und etwas mehr als 2 von 10 ein All-inclusive-Angebot. Drei Viertel der 20- bis 29-Jährigen könnten sich dabei statt eines klassischen Frühstücks auch einen Brunch bis 13 Uhr vorstellen. Besonders hohe Ansprüche stellen je 9 von 10 Österreichern an die Service-Qualität und die Lage des Hotels. Dementsprechend wäre es für mehr als 7 von 10 denkbar, für diese Aspekte mehr zu bezahlen. „Auch Design und Optik sind für 6 von 10 Österreichern relevant“, so Hardy Egger, Co-Gründer der Lifestylehotels.net. 88 Prozent geben an, ihren Aufenthalt in einem schönen Hotel mehr zu genießen, so Egger weiter.

Auch einige (neue) Konzepte könnten die Attraktivität eines Hotels für die Urlauber verbessern. Besonders ansprechend ist eine qualitativ hochwertige Ausstattung, beispielsweise zur Erhöhung des Schlafkomforts. Darüber hinaus werden digitale Services zunehmend erwartet, beispielsweise die einfache und schnelle Hotelbuchung per Handy (38 Prozent). In Punkto Digitalisierung in der Hotellerie zeigen sich starke Generationenunterschiede. Während 70 Prozent der 20- bis 29-Jährigen digitale Services im Hotel befürworten, sind es bei den 60- bis 69-Jährigen nur etwa halb so viele, beschreibt Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent.com, die Ergebnisse. Die ältere Generation zeigt weiters weniger Vertrauen, dass sich die zunehmende Digitalisierung positiv auf die Gästebetreuung auswirken wird.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Radelnd unterwegs zwischen alten Fachwerkhäusern oder durch urwaldartige Rheinauen, Zweirad-Hopping zu urigen Hofläden oder mit der Picknickdecke auf dem Gepäckträger zu den idyllischen Queichwiesen – die Südpfalz lockt mit jeder Menge Gelegenheiten für aktive Urlaubsmomente. Erstmalig können Pedalritter im Frühsommer 2024 zwei Spargel- und Erdbeer-Touren erfahren oder am Aktionstag „Radel ins Museum“ Museen der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße entdecken.

Pinterest ist Anlaufstelle für Millionen von Nutzern, die nach Reiseinspiration suchen. Auf der Plattform werden eine Milliarde Suchanfragen zum Thema Reisen pro Jahr verzeichnet. Welche Anfrage rund im das Reisen besonders beliebt sind, hat Pinterest jetzt veröffentlicht.

Als Kreuzfahrt-Stadt wird Hamburg immer beliebter: 2023 gingen so viele Passagiere wie noch nie in der Hansestadt aufs Schiff. Der Schiffstourismus in der Hansestadt soll auch nachhaltiger werden.

Zehntausende Menschen haben am Samstag unter dem Motto «Die Kanaren haben eine Grenze» gegen Massentourismus demonstriert. Insgesamt 55 000 Demonstranten forderten eine Obergrenze der Zahl der Touristen oder etwa bezahlbaren Wohnraum für Einheimische.

235 Vertreter der internationalen Reiseindustrie und 110 Medienvertreter aus 38 Ländern nehmen am 50. Germany Travel MartTM (GTM) der DZT in Chemnitz teil. Vom 21. Bis 23. April 2024 informieren sie sich beim GTM über die neuesten Trends, Entwicklungen und touristischen Produkte in Deutschland, lernen die Region kennen und verhandeln Geschäftsabschlüsse.

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig jetzt Eintritt: Wer ein paar Stunden zwischen Markusplatz und Rialtobrücke verbringen will, muss zahlen. Die Tourismusbranche beobachtet das genau.

Amsterdam will die Hälfte der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe streichen. Innerhalb von fünf Jahren solle die Zahl der Schiffe, die in der Stadt anlegen dürfen, halbiert werden. Die Stadt schätzt, dass dadurch pro Jahr rund 270 000 Touristen weniger die Stadt besuchen werden. 

 

Mehr als 11 Millionen verkaufte Tickets, von vielen als Tarifrevolution gefeiert: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr wird bald ein Jahr alt. Seit dem 1. Mai 2023 kann es bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Der monatliche Preis liegt in der Regel bei 49 Euro - aber wie lange noch?

Der Reisekonzern FTI wechselt den Besitzer und soll frisches Kapital bekommen. Das in der Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen sieht darin die Grundlage für Wachstum.

Vom Flughafen Hahn hat Billigflieger Ryanair den deutschen Markt aufgerollt. Auch 25 Jahre später spielt der Hunsrück-Flughafen noch eine Rolle in der Strategie der Iren.