ITB 2023 zieht erfolgreiche Bilanz

| Tourismus Tourismus

Die internationale Reiseindustrie freut sich trotz wirtschaftlich herausforderndem Marktumfeld über eine enorme Nachfrage und Reiselust auf der ITB Berlin. Nach der coronabedingten Pause kehrte die weltweit führende Tourismusmesse unter dem Motto „Open for Change“ erstmals als reine Fachmesse zurück und. An den drei Fachbesuchertagen kamen insgesamt 90.127 Teilnehmer aus über 180 Herkunftsländern nach Berlin.

Eine positive Bilanz zieht die ITB Berlin auch für den rund 1.300 Mitglieder umfassenden ITB Buyers‘ Circle. Dem Kreis gehören ausschließlich Top-Einkäufer der Reisebranche an. Ihr Einkaufsvolumen legte spürbar zu und der internationale Anteil ist von 50 Prozent im Jahr 2019 auf insgesamt 70 Prozent angestiegen. Ebenso vielfältig wie international präsentierte sich auch das Spektrum der rund 5.500 Aussteller 161 Ländern.

Darüber hinaus stieß die ITB Berlin auf ein beachtliches Medieninteresse mit rund 3.000 Medienschaffenden und über 330 Reisebloggern aus dem In- und Ausland sowie hochkarätiger Prominenz aus der internationalen Politik. Allerdings war die Messe zu vor Corona-Jahren deutlich kleiner, was auch das geänderte Messekonzept bedingt wurde.

Branche mit starkem Rückenwind

Die Branche war sich auf der ITB Berlin einig, dass 2023 ein Rekordjahr werden könnte - die Reiselust ist in weiten Teilen der Welt wieder zurück. Lediglich im asiatisch-pazifischen Raum verzögere sich diese Entwicklung etwas – unter anderem durch die späte Grenzöffnung Chinas. „Die Tourismuswirtschaft spiegelte uns in den vergangenen Tagen eine enorme Zuversicht trotz schwierigem Umfeld und geopolitischen Krisen“, so Dirk Hoffmann, Geschäftsführer Messe Berlin.

Menschlicher Kontakt essenziell für Peoples‘ Business Tourismus

„Die diesjährige ITB Berlin bestätigte den großen Bedarf der Branche an persönlichen Treffen. Wir freuen uns über das grandiose Live-Comeback der Messe und den enormen Zuspruch durch Aussteller und Gäste. Unsere Branche ist nicht ohne Grund ein Peoples‘ Business – darin stimmten alle Teilnehmenden der ITB Berlin überein“. Zahlreiche Networking-Formate wie das ITB Speed Networking, Get-Together und Events an Aussteller-Ständen sowie Abendveranstaltungen auf dem Messegelände und der Berliner Innenstadt bestätigen die Sehnsucht nach persönlichem Austausch.

Umfangreiche fachliche Orientierung bot der hochkarätig besetzte ITB Berlin Kongress, bei dem 400 weltweit angesehene Top-Speaker*innen bei insgesamt 200 Sessions in 18 verschiedenen Thementracks zu den dringendsten Themen und aktuellen Trends diskutierten, wie zum Beispiel Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder Fachkräftemangel. Unter dem Leitmotiv „Mastering Transformation“ präsentierten Experten der Branche Ansätze, wie sich die dringlichen, globalen Herausforderungen der Branche in Chancen verwandeln lassen. Insgesamt 24.000 Teilnehmer*innen besuchten die Vorträge, Panels und Diskussionen des weltweit führenden Think Tanks der Reise-Industrie.

Bei aller Freude und Euphorie über die globale Erholung im Markt stimmte die Branche jedoch auch darin überein, dass die Industrie nach überwundener Pandemie vor enormen Herausforderungen stehe. Bereits vor Corona mehrten sich Stimmen, dass ein „Weiter wie bisher“ nicht mehr so einfach möglich und ein Wachstum nur im Einklang mit Rücksicht auf sämtliche Aspekte von Nachhaltigkeit notwendig sei. Bereits seit Jahren steht verantwortungsvolles Handeln im Tourismus auf der Agenda der weltweit führenden Reisemesse. Auch in diesem Jahr bot die ITB Berlin ein breites Angebot an Podiumsdiskussionen, Seminaren und Vorträgen, um so u.a. für das Thema soziale Verantwortung im Tourismus zu sensibilisieren. Mit dem Equality in Tourism Award, der am Internationalen Frauentag auf der ITB Berlin 2023 erstmalig verliehen wurde, soll die Gleichstellung der Geschlechter in der Tourismusbranche globale Beachtung erlangen. Drei Anwärter schafften es ins Finale – den Preis erhielt der Reiseveranstalter Travel Excellence aus Costa Rica, gefolgt von Adventure Women aus den USA sowie Etur aus Ecuador.

Die positive Branchenstimmung spiegelte sich auch in der Belegung der Messehallen wider. Besonders stark vertreten waren auf der diesjährigen Messe unter anderem das Travel Tech- sowie das Kreuzfahrt-Segment. Regional stachen insbesondere die Aussteller aus dem arabischen Raum mit großer Präsenz heraus. Insgesamt gab es eine große Anzahl von Ausstellern, die ihre Fläche in diesem Jahr spürbar vergrößerten – darüber hinaus kehrten viele touristische Unternehmen nach längerer Pause wieder zurück. Wieder andere waren in diesem Jahr sogar erstmalig auf der ITB Berlin vertreten. Eine erfolgreiche Premiere feierte die neue Multifunktionshalle Hub27.

Die nächste ITB Berlin findet vom 5. bis 7. März 2024, Dienstag bis Donnerstag, auf dem Berliner Messegelände statt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.

Eine aktuelle Umfrage der ÖHV beleuchtet die Reisepläne der Österreicher für die Herbstferien. Im Fokus stehen Inlandsreisen, kurze Aufenthalte und die Suche nach Erholung.