KI-gestützte Jagd: Ibiza entfernt über 14.500 illegale Betten aus Kurzzeitvermietung

| Tourismus Tourismus

KI-gestützte Jagd: Ibiza entfernt über 14.500 illegale Betten aus Kurzzeitvermietung

 


 

Datenintelligenz revolutioniert Tourismusregulierung auf den Balearen

 

Die balearische Insel Ibiza hat einen bedeutenden Schritt zur Regulierung ihres Beherbergungssektors vollzogen: Im Rahmen einer konzertierten Aktion wurden 2.831 illegale Angebote für die kurzfristige Ferienvermietung vom Markt genommen. Dies entspricht einer Kapazität von 14.532 Betten, die nicht den geltenden Vorschriften entsprachen oder keine gültige Lizenznummer vorweisen konnten.

Die Initiative wurde von der Taskforce für illegale Kurzzeitvermietungen der Inselregierung in enger Zusammenarbeit mit dem Buchungsportal Airbnb durchgeführt. Entscheidend für den Erfolg war die Unterstützung durch die Tourismus-Intelligence-Firma Mabrian.

Ibiza als Spanien-Premiere dank Künstlicher Intelligenz

Vicent Marí, Präsident des Inselrates von Ibiza, erklärte in der Präsentation der Projektergebnisse, Ibiza sei damit die erste Destination in Spanien, die alle illegalen Angebote zur Kurzzeitvermietung vollständig von der Airbnb-Plattform entfernt habe.

Der Erfolg basiert maßgeblich auf dem Einsatz eines "advanced tourism intelligence model" von Mabrian. Dieses System nutzt Big Data und Künstliche Intelligenz (KI), um komplexe Muster im digitalen Markt zu identifizieren, die über manuelle Kontrollen hinausgehen.

Marí betonte, diese datengestützte Vorgehensweise ermögliche es, „Entscheidungen auf Daten statt auf subjektiven Wahrnehmungen zu stützen, um das legale Angebot der Insel zu verteidigen, ein Qualitätstourismusmodell zu stärken, Besucherströme zu managen und dem Gefühl der Überfüllung während der Hochsaison entgegenzuwirken.“

Geolocation und Host-Profiling für präzise Identifizierung

Das System, das im Rahmen des Ibiza Tourism Intelligence System (SIT Eivissa) zum Einsatz kam, ermöglichte die systematische Überwachung, Erkennung und Überprüfung von Angeboten, Eigentümern und Gastgebern.

Cristina Panizo, Head of Insights & Tourism Advisory bei Mabrian, hob die Bedeutung der Methodik hervor: „This approach has allowed us to gain a deeper understanding of the short-term rental market in Ibiza, and to refine the analytical model incorporating geolocation layers and profiling of hosts and owners, to compare these insights with official records, ensuring greater accuracy and effectiveness.“

Der Prozess der Datenanalyse, der sich über 17 Monate erstreckte und im Juli 2024 mit der vollständigen Bereitstellung des analytischen Modells endete, führte zur Entfernung von Angeboten, die als ungültige Mietobjekte oder mangels legitimer Lizenznummer identifiziert wurden. Zwischen Juli 2024 und dem 17. September 2025 wurden die identifizierten illegalen Angebote vom Markt genommen.

Ausweitung der technologischen Kontrollen auf alle Balearen

Die Präsidentin der Regierung der Balearen, Margarita Prohens, begrüßte den Erfolg und bestätigte, dass dieser Erfolg es ermöglichen werde, „diese Resultate schneller auf die restlichen Inseln auszudehnen.“ Sie bekräftigte zudem die Zusage von Airbnb, nicht registrierte Angebote auf den gesamten Balearen bis zum Oktober dieses Jahres zu entfernen.

Die Behörden schätzen, dass durch die Eliminierung der illegalen Kapazitäten nun täglich etwa 4.900 Besucher in konformen, legalen Beherbergungsbetrieben untergebracht werden können. Diese Verschiebung trägt zur Einhaltung von Vorschriften bei und unterstützt die Lebensqualität der Anwohner.

Die fortlaufende Nutzung von Datenintelligenz soll auch zukünftig zur Förderung des legalen Kurzzeitvermietungsmarktes auf Ibiza beitragen und gleichzeitig die Tourismusbranche unterstützen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mallorca gilt seit Jahrzehnten als das beliebteste Reiseziel der Deutschen im Ausland. Doch das Bild bekommt plötzlich Risse. Die Sonnen-Insel verliert für viele im kühlen Norden an Glanz. Warum?

Der Touristikkonzern streicht Angebote wie Delfinschwimmen und Ausflüge zu Parks, in denen Meeressäuger Kunststücke vorführen, aus seinen Ausflugsprogrammen. Was dahintersteckt.

Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt lädt Investoren zu einer exklusiven Reise ein, um die touristischen Entwicklungsstandorte des Landes kennenzulernen. Vom 24. bis 26. November 2025 erleben die Teilnehmenden, welche Potenziale Sachsen-Anhalt zwischen Welterbekultur, Naturerlebnissen und moderner Infrastruktur zu bieten hat. Jetzt mehr erfahren und teilnehmen.

Der neue Reisetrendreport von Marriott Bonvoy liefert Einblicke in die Planungen deutscher Urlauber für 2026: Die Nachfrage nach gezieltem Luxus, Urlaub im eigenen Land und interessenbasierten Reisen steigt. Zudem etabliert sich Künstliche Intelligenz als fester Bestandteil der Urlaubsplanung.

Der deutsche Campingsektor verzeichnete im Sommer 2025 einen neuen Übernachtungsrekord. Eine Analyse liefert detaillierte Zahlen zum Wachstum bei Inlands- und Auslandstouristen sowie zu den stärksten Regionen.

Eine Datenanalyse von HolidayCheck beleuchtet die Reisepräferenzen der sogenannten Silver Traveller. Die über 50-Jährigen sichern sich ihren Urlaub deutlich länger im Voraus, verreisen ausgedehnter und nutzen ihre zeitliche Flexibilität für antizyklische Buchungen.

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.