Lonely Planet «Best in Travel» 2026 – Belgrad statt Berlin

| Tourismus Tourismus

Fürs kommende Jahr empfiehlt ein Trend-Reiseführer der Marke «Lonely Planet» wieder Dutzende Ziele, aber nichts in Deutschland. Das Buch «Lonely Planet Best in Travel 2026» präsentiert 50 Destinationen und Erlebnisse weltweit – «jeweils 25 Orte und 25 Erlebnisse, erstmals ohne Rangfolge», wie es von dem Verlag heißt, der das in New York herausgegebene Buch in Deutschland auf den Markt bringt.

Unter den Orten befindet sich «die lebenslustige Stadt Cádiz» in Spanien und die italienische Mittelmeerinsel Sardinien («weit mehr zu bieten als nur atemberaubende Strände»). Zu den Erlebnissen gehören die «Welt der Streetart» im englischen Bristol und das Nightlife von Belgrad.

«Lonely Planet»: Belgrad als Europas ultimativer Nachtspielplatz

«Erkunde das legendäre Nachtleben» heißt es bei der serbischen Hauptstadt – ein Tipp, den es vor nicht allzu langer Zeit wohl eher noch zur deutschen Hauptstadt Berlin gegeben hätte. «Günstige Getränke, eine unkomplizierte Atmosphäre und Einheimische, die für das Nachtleben brennen, machen Belgrad zum ultimativen Nachtspielplatz Europas», formuliert das Buch. «Nur wenige Städte können mit der nächtlichen Energie Belgrads mithalten.»

Belgrad am Zusammenfluss von Donau und Save bietet demnach etwa splavovi (Flöße) als schwimmende Clubs und Bars und Party-Hotspots. Als Kulturzentren werden im Buch das «KC Grad» in einem umgebauten Lagerhaus genannt, der Club «Hangar Luka Beograd» in einer früheren Frachthalle am Hafen oder der Late-Night-Club «Drugstore» in einem ehemaligen Schlachthof, der erst um 2.00 Uhr nachts öffne und bis weit in den Sonntagmorgen Elektro-Sets biete.

In der Stadt mit viel brutalistischer Architektur gebe es mehrere Szeneviertel, so «Best in Travel 2026», darunter Skadarlija («das historische Bohème-Viertel oder "Montmartre von Belgrad"») und Cetinjska («Bars wie "Berlin Monroe", "Sprat" und "Polet" bieten coole Underground-Atmosphäre»). «Das trendige Viertel Dorcol ist ein weiterer großartiger Ort für eine Kneipentour, Top-Lokale der ausgezeichneten Craft-Beer-Szene» - sowie Cocktailbars («insbesondere die Speakeasy "Druid Bar" (Instagrammer aufgepasst: Fotoverbot!)»).

«Wie aus einem Gemälde von Vermeer»: Geheimtipp Utrecht? 

Zu den empfohlenen Orten auf der Welt für 2026 gehören für den «Lonely Planet» das Japanviertel Liberdade in der brasilianischen Megametropole São Paulo und Mexiko-Stadt («Mexico City ist ein Mosaik aus vorkolonialen Traditionen, märchenhaften Wandmalereien und Köstlichkeiten an jeder Ecke»).

Näher an Deutschland ist jedoch Utrecht in den Niederlanden («Nur eine kurze Zugfahrt von Amsterdam entfernt, hat die Stadt viel zu bieten: eine mittelalterliche Altstadt mit Kanälen, Giebelhäuser wie aus einem Gemälde von Vermeer und eine Fülle an Buchläden, Restaurants und Museen»).

Bei den Erlebnissen kommen für Foodies etwa eine «kulturelle Food-Tour» in Alt-Dubai vor, die «aufregende Gastro-Szene» von Melbourne oder eine «Kulinarik-Tour» im südindischen Kerala. Außerdem auch: «Wandern und Wildcampen» in Tadschikistan, «Wüstenelefanten aufspüren» in Namibia sowie eine «Flusskreuzfahrt auf dem Mekong» in Vietnam und Kambodscha.

Die 1973 ins Leben gerufene Marke «Lonely Planet» hat nach eigenen Angaben mehr als 150 Millionen Reiseführer gedruckt. Es gibt rund 800 Publikationen mit dem Label: viele klassische Reiseführer, aber auch Bildbände, Geschenkbücher.

Dass man im «Best in Travel»-Buch nicht mehr Top-Städte, -Regionen und -Länder küre, verkauft «Lonely Planet» als Zeitgeist: «Ein klares Zeichen für eine veränderte Reisekultur, in der Bedeutung und Begegnung wichtiger sind als Listenplätze – alle Ziele stehen gleichrangig nebeneinander.» (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.

Eine aktuelle Umfrage der ÖHV beleuchtet die Reisepläne der Österreicher für die Herbstferien. Im Fokus stehen Inlandsreisen, kurze Aufenthalte und die Suche nach Erholung.

HolidayCheck hat das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht, das den Sternzeichen spezifische Urlaubsideen und Reisezeitpunkte zuschreibt. Als Rahmen für die Empfehlungen dient die bevorstehende Saturn-Neptun-Konjunktion im Widder, die in astrologischen Kreisen den Beginn eines neuen Zyklus markieren soll.

Bereits zum zehnten Mal beleuchten die Reisetrends von Booking.com, wie Menschen die Welt erleben möchten. Und das von Coolcations, bei denen es in kühlere Regionen geht, bis zu Conscious Travel, also dem bewussten Reisen mit Blick auf soziale und ökologische Aspekte.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Prioritäten von Luxusreisenden grundlegend verschoben haben. Qualität, kuratierte Erlebnisse und ein hohes Maß an Genuss stehen im Vordergrund, während die Bedeutung von Statussymbolen und Markennamen rapide sinkt.