„Mit der Absicht zu betrügen“ - U.S.-Gericht entscheidet gegen Booking.com

| Tourismus Tourismus

Ein US-Gericht hat entschieden, dass Booking.com gegen den Computer Fraud and Abuse Act verstoßen hat, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Das Geschworenengericht in Delaware befand, dass Booking.com auf Teile der Ryanair-Website zugegriffen hat - „mit der Absicht zu betrügen“.

Die irische Fluggesellschaft erklärte, das Urteil werde dazu beitragen, das unerlaubte Scraping durch Buchungsseiten zu beenden.

Booking.com zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung und beabsichtigte, Berufung einzulegen.

Ryanair hat in den letzten Jahren eine Reihe von rechtlichen Schritten gegen Buchungsplattformen von Drittanbietern eingeleitet, die ihre Tickets ohne Genehmigung weiterverkaufen.

Ryanair behauptet, dass diese Unternehmen, die Screen-Scraping-Software verwenden, um Tickets zu finden und weiterzuverkaufen, zusätzliche Gebühren erheben und es der Fluggesellschaft erschweren, die Passagiere zu kontaktieren.

Ein Geschworenengericht am Bezirksgericht von Delaware befand einstimmig, dass Booking.com gegen den Computer Fraud and Abuse Act verstoßen und einen Dritten dazu veranlasst habe, ohne Genehmigung auf Teile der Ryanair-Website zuzugreifen, und zwar „mit der Absicht zu betrügen“, so das am späten Donnerstag veröffentlichte Urteil.

Bei Booking sieht man das anders. Das Unternehmen bleibe bei seiner Auffassung, dass die Möglichkeit für Kunden, Tarife in der gesamten Reisebranche abzurufen und zu vergleichen, die Wahlfreiheit der Verbraucher fördere, heißt es. Deshalb plane man, Berufung einzulegen.

„Wir erwarten, dass dieses Urteil der Internetpiraterie und den überhöhten Preisen ein Ende setzen wird, die sowohl Fluggesellschaften als auch anderen Reiseunternehmen und Verbrauchern durch die rechtswidrigen Aktivitäten der OTA-Piraten (Online-Reisebüro-Piraten) auferlegt werden“, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary in einer Erklärung.

Er hofft, dass das Urteil die Verbraucherschutzbehörden in ganz Großbritannien und Europa dazu zwingen wird, Maßnahmen zu ergreifen, um Screen Scraping und überhöhte Preise für Flüge und Zusatzleistungen zu verbieten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Berlin hat im laufenden Jahr bisher weniger Besucherinnen und Besucher angezogen als in den Vorjahren. Knapp 9,2 Millionen Gäste besuchten in den ersten neun Monaten 2025 die Hauptstadt.

​​​​​​​Tripadvisor hat seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal 2025 bekannt gegeben und gleichzeitig eine tiefgreifende Umstrukturierung eingeleitet. Diese Neuausrichtung soll das Unternehmen als einen durch Erlebnisse geführten und KI-fähigen Konzern positionieren. Als Folge der strategischen Verschiebung wird ein Personalabbau vorgenommen.

Die Europäische Union hat einen entscheidenden Schritt zur Harmonisierung der Emissionsberechnung im Transportwesen vollzogen. Nach langjährigem Prozess wurde eine politische Einigung erzielt. Diese schafft einen gemeinsamen Rahmen und legt eine einheitliche Methode zur Berechnung von Treibhausgasemissionen im Güter- und Personenverkehr fest.

Mehrere Millionen Menschen reisen jedes Jahr in ein kleines südbadisches Dorf, um den Europa-Park zu besuchen. Eine Schweizer Familie knackt eine besondere Marke - und bekommt Geschenke.

Sommer, Sonne, volle Strände – so stellen sich viele den Urlaub in Schleswig-Holstein vor. Doch auch im Winter zieht Deutschlands nördlichstes Bundesland zahlreiche Besucher an. Besonders der Dezember gilt als kleine Hochsaison.

Walfleisch und unversteuerte Zigaretten finden Beamte in Kiel und Hamburg immer wieder im Reisegepäck: Besonders während der Kreuzfahrt-Saison sind die Beamten von Zoll und Bundespolizei gefordert.

Die niedersächsische Tourismusbranche steht durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast 80 Prozent der Betriebe bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen vor allem an den Kosten scheitern.

Thüringens Tourismusbranche hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz erwirtschaftet. Tagesausflüge sorgen für fast die Hälfte. Wie viel geben Besucher im Schnitt aus – und wer profitiert am meisten?

Die Nachfrage nach Outdoor-Aktivitäten in deutschen Urlaubsregionen ist auch in den Herbst- und Wintermonaten groß. Eine aktuelle Analyse zeigt, welche Regionen dabei am beliebtesten sind und welche Aktivitäten im Fokus stehen.

Die klassischen Kennzahlen zur Messung des touristischen Erfolgs, wie Ankünfte und Übernachtungen, reichen nicht mehr aus, um die Entwicklung einer Destination ganzheitlich zu beurteilen. Zu diesem Schluss kamen Fachleute aus Tourismus und Wissenschaft beim dritten Jahresdialog des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) in Kempten.