Naturmonument: Naturschützer fordern Nachbesserungen beim Projekt Grünes Band

| Tourismus Tourismus

Zum 30-jährigen Bestehen des Naturschutzprojekts Grünes Band entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Nachbesserungen gefordert. «Der Todesstreifen für die Menschen ist zu einem Überlebensstreifen für die Natur geworden», sagte der BUND-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger am Montag in Hof. Doch bundesweit weise das Projekt auf 170 Kilometern Lücken auf, die es zu schließen gelte.

Das Grüne Band müsse in seiner Gesamtheit als Nationales Naturmonument ausgezeichnet werden, forderte der BUND. Bislang sei dies nur in Thüringen und Sachsen-Anhalt der Fall, alle anderen angrenzenden Bundesländer müssten bis kommendes Jahr nachziehen. Laut BUND ist das Grüne Band bislang knapp 1400 Kilometer lang, Bayern grenzt mit 770 Kilometern an.

Als westliches Bundesland mit dem längsten Anteil müsse Bayern eine Vorreiterrolle einnehmen, sagte Liana Geidezis, BUND-Fachbereichsleiterin Grünes Band. An der bayerischen Grenze zu Sachsen und Thüringen stehe derzeit mehr als die Hälfte des Gebiets unter Schutz, an der Grenze zu Tschechien seien es rund 30 Prozent.

So gestalteten Landwirte am Grünen Band Bayern-Thüringen ihre Maisfelder beispielsweise zu Blühwiesen um, sagte Geizedis. Der Ertrag für das Biogas sei zwar ein bisschen geringer, werde aber mit Fördermitteln wieder ausgeglichen. An der Grenze Bayerns zu Sachsen und Tschechien gebe es Projekte zum Schutz der Flussperlmuschel und des Goldenen Scheckenfalters sowie zur Renaturierung der Moore.

Allein in Deutschland beheimatet das Grüne Band nach Angaben des BUND rund 5200 Tier- und Pflanzenarten. Die bundesweite Ausweisung als Nationales Naturmonument wäre deshalb auch ein «unheimliches Signal» an andere europäische Länder, meinte Weiger. Auf Initiative Deutschlands soll das Grüne Band Europa als Unesco Weltnatur- und Kulturerbe nominiert werden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Als Kreuzfahrt-Stadt wird Hamburg immer beliebter: 2023 gingen so viele Passagiere wie noch nie in der Hansestadt aufs Schiff. Der Schiffstourismus in der Hansestadt soll auch nachhaltiger werden.

Zehntausende Menschen haben am Samstag unter dem Motto «Die Kanaren haben eine Grenze» gegen Massentourismus demonstriert. Insgesamt 55 000 Demonstranten forderten eine Obergrenze der Zahl der Touristen oder etwa bezahlbaren Wohnraum für Einheimische.

235 Vertreter der internationalen Reiseindustrie und 110 Medienvertreter aus 38 Ländern nehmen am 50. Germany Travel MartTM (GTM) der DZT in Chemnitz teil. Vom 21. Bis 23. April 2024 informieren sie sich beim GTM über die neuesten Trends, Entwicklungen und touristischen Produkte in Deutschland, lernen die Region kennen und verhandeln Geschäftsabschlüsse.

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig jetzt Eintritt: Wer ein paar Stunden zwischen Markusplatz und Rialtobrücke verbringen will, muss zahlen. Die Tourismusbranche beobachtet das genau.

Amsterdam will die Hälfte der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe streichen. Innerhalb von fünf Jahren solle die Zahl der Schiffe, die in der Stadt anlegen dürfen, halbiert werden. Die Stadt schätzt, dass dadurch pro Jahr rund 270 000 Touristen weniger die Stadt besuchen werden. 

 

Mehr als 11 Millionen verkaufte Tickets, von vielen als Tarifrevolution gefeiert: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr wird bald ein Jahr alt. Seit dem 1. Mai 2023 kann es bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Der monatliche Preis liegt in der Regel bei 49 Euro - aber wie lange noch?

Der Reisekonzern FTI wechselt den Besitzer und soll frisches Kapital bekommen. Das in der Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen sieht darin die Grundlage für Wachstum.

Vom Flughafen Hahn hat Billigflieger Ryanair den deutschen Markt aufgerollt. Auch 25 Jahre später spielt der Hunsrück-Flughafen noch eine Rolle in der Strategie der Iren.

Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen. Betroffen ist nun auch eine einstige «Friedensoase».

Wer in diesem Jahr hierzulande ein Ferienhaus mietet, darf einer Umfrage zufolge mit weitgehend stabilen Preisen rechnen. Weniger als die Hälfte der Ferienhausvermieter erhöht einer Umfrage zufolge in diesem Jahr die Preise. 90 Prozent der Vermieter rechnen mit gleich vielen oder mehr Buchungen als im Vorjahr.