Ausflügler haben den verschneiten Harz am Samstag weitgehend gemieden und sich nicht wegen der angekündigten Winterwetterextreme in unnötige Gefahr begeben. Die Polizei in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen stuften die Lage auf den Straßen und Parkplätzen als «entspannt» ein.
«Wir stellen erfreut fest, dass die meisten Menschen die Unwetterwarnungen ernst genommen haben und sich heute nur wenige auf den Weg zu uns in den Oberharz gemacht haben», schrieb etwa die Polizei Goslar auf Facebook. Und weiter: «Einsatzlage wie auch die Parkplatzauslastung ist aktuell entspannt.» Man hoffe, auch am Ende des morgigen Tages Ähnliches sagen zu können. Das teilte auch die Polizei in Halberstadt mit.
So seien die sonst von Spaziergängern, Rodlern oder Bikern stark frequentierten Parkplätze in Schierke, Torfhaus, Braunlage oder Hahnenklee zu keiner Zeit ausgelastet gewesen.
Die Harzer Nationalparkverwaltung hatte in einer im Internet veröffentlichen Mitteilung davor gewarnt, die Wälder zu betreten. Ein Waldbesuch könne am Wochenende lebensgefährlich werden, heißt es in der Warnmeldung. Es drohten nicht nur Gefahren wegen abbrechender oder umstürzender Bäume, es könne auch zu Erfrierungen, Erschöpfung und Orientierungslosigkeit kommen. Außerdem seien vereiste Flächen unter dem Neuschnee nicht zu erkennen, hieß es.
Sachsen-Anhalt steht nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein Unwetter-Wochenende mit starkem Schneefall, teils extremen Verwehungen und gefrierendem Regen bevor. Es gelte eine amtliche Unwetterwarnung bis voraussichtlich Sonntagabend (21.00 Uhr), teilte der DWD in Leipzig am Samstag mit. Der intensivste Schneefall trete dabei in der Nacht zum Sonntag auf. In einem Gebiet vom Ruhrgebiet über das südliche Niedersachsen bis nach Sachsen-Anhalt könnten dann bis zu 20 Zentimeter Neuschnee fallen, hieß es. Von Ostwestfalen bis in den Harz seien auch bis zu 30 Zentimeter möglich.
Neben dem vielen Schnee werde vor allem der aus Osten wehende Wind zum Problem. Der DWD geht davon aus, dass es wegen Verwehungen zu Verkehrsbehinderungen kommen wird. Für den Harz, den Landkreis Mansfeld-Südharz und dem Salzlandkreis gelte deshalb eine Unwetterwarnung vor extrem starken Schneeverwehungen. Grundsätzlich sei es besonders am Sonntag ratsam, auf Autofahrten zu verzichten. (dpa)