Overtourism im Allgäu? Bund Naturschutz will 100-Euro-Parkticket in Oberstdorf

| Tourismus Tourismus

Um Massentourismus einzudämmen, hat der Bund Naturschutz in Oberstdorf vorgeschlagen, die Parkgebühr für Tagestouristen auf 100 Euro anzuheben. «Weniger, aber bewusster agierende Tagesgäste würden kommen und die Natur und Lebensräume nicht übernutzen», sagte Michael Finger, Vorsitzender der Ortsgruppe Oberstdorf des Bundes Naturschutz, am Dienstag. Der Mehrerlös könne laut Finger in den alpinen Wegebau, Naturschutz und Gemeindeprojekte investiert werden. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Derzeit bezahlen Besucher auf den Parkplätzen in der Urlaubsregion Oberstdorf (Landkreis Oberallgäu) etwa vier bis sechs Euro pro Tag. Die erhöhte Parkgebühr richtet sich Finger zufolge ausschließlich an Tagestouristen, da diese wenig in regionalen Geschäften kaufen und daher keine Wertschöpfung für die Region bringen würden. Übernachtungsgäste hingegen würden durch ihren Aufenthalt Geld in Hotelbetriebe, Personal, Handwerker und die kommunale Infrastruktur investieren.

Der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz (CSU) hält den Vorschlag für eine «absurde Idee». Die Freizeitinfrastruktur des Allgäus lebe zu einem erheblichen Teil von den Tagesgästen. Kritik kommt zudem seitens der FDP. «Die Problematik muss durch ein besseres Angebot an innovativen ÖPNV-Konzepten gelöst werden, nicht durch drakonische Parkplatzgebühren», sagte der designierte Landratskandidat Michael Käser (FDP). Laut einer Sprecherin der Oberstdorf Tourismus GmbH feile die Marktgemeinde bereits an Konzepten, um das Umsteigen vom Auto in den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Datenanalyse von HolidayCheck beleuchtet die Reisepräferenzen der sogenannten Silver Traveller. Die über 50-Jährigen sichern sich ihren Urlaub deutlich länger im Voraus, verreisen ausgedehnter und nutzen ihre zeitliche Flexibilität für antizyklische Buchungen.

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.