Reisestudie: Nachholbedarf bei Sommerreisen

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Die Reiselust der Deutschen ist ungebremst und liegt damit im weltweiten Trend: Ein erhöhter Anteil an Urlaubern mit großen Budgets für 2021 sowie die Etablierung von hybriden Arbeitsmodellen können der Tourismusbranche Hoffnung geben.

Die Neuauflage der internationalen Studie "Travel Trends 2021" der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners zeigt: Fast 40 Prozent der Befragten weltweit wollen noch einen Urlaub für diesen Sommer buchen, 30 Prozent haben das bereits getan. Die Studie, basierend auf einer repräsentativen Stichprobe von mehr als 7.000 Personen in sieben Ländern (China, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Russland, Großbritannien und USA), offenbart auch, dass die Reisewilligen gerne vermehrt in eigenem PKW anreisen möchten und den Aufenthalt in einem Hotel bevorzugen.

Auch in Deutschland: Reise-Comeback im Jahr 2021

Der Blick auf die deutschen Ergebnisse der Studie: 29 Prozent der Deutschen haben ihren Sommerurlaub dieses Jahr bereits gebucht, 35 Prozent planen, dies noch zu tun. Doch die Art des Reisens wird sich verändern: Zwar ist der Preis nach wie vor ein zentrales Kriterium beim Buchen einer Reise (38 %), doch für die Verbraucher spielen durch den Einfluss der Pandemie auch Faktoren wie mögliche Einschränkungen am Reiseziel (30 Prozent), staatliche Beschränkungen (25 Prozent) und das Vertrauen in das Gesundheitssystem der Destination (23 Prozent) eine große Rolle. Für 27 Prozent ist vor allem eine Stornierungsmöglichkeit der Reise besonders relevant.

Bei der Art der Anreise setzen deutsche Urlauber mit 49 Prozent vor allem auf ihren privaten PKW; 30 Prozent planen eine Anreise mit dem Flugzeug. Bus und Bahn wollen 10 Prozent für die Reise zur Urlaubdestination nutzen.

Lisa Remmelberger, Partnerin in Simon-Kuchers Kompetenzzentrum für Reise, Touristik & Freizeit, kommentiert: "Die Bedürfnisse der Konsumenten haben sich verändert. Reisende wollen die Gewissheit haben, ohne Einschränkungen oder das Risiko einer Quarantäne in den Urlaub fahren zu können. Die Anbieter müssen deshalb Flexibilität bei Buchungsbedingungen anbieten und Vorkehrungen treffen, um einen sicheren und angenehmen Aufenthalt zu gewährleisten."

Workation - die Zukunft der Work-Life-Balance?

Das "Workation"-Modell - also die Option, Arbeit und Urlaub zu verbinden - ist für viele Befragte interessant: 42 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie dank der zunehmenden Flexibilität von Remote-Arbeitsmodellen in naher Zukunft durchaus für eine "Workation" offen sind. Die größte Begeisterung für dieses Modell herrscht in China, wo sogar 70 Prozent der Befragten daran Interesse haben.

Mehr als die Hälfte der Deutschen würde in diesem Rahmen ihren Urlaub sogar um zwei Wochen oder mehr verlängern, international sind dies sogar 76 Prozent. Relevant für die Auswahl des "Workation"-Ortes ist dabei die Ausstattung: Wichtigste Kriterien sind stabiles und schnelles Internet/WiFi (58 Prozent), ein abgetrennter Arbeitsbereich (40 Prozent) und vorhandene elektronische Ausstattung (38 Prozent).

"Die Verlagerung zu Remote-Working und hybriden Modellen ist eine gute Nachricht für die Tourismusbranche. Die Möglichkeit, tagsüber arbeiten und sich abends und am Wochenende in einem schönen Urlaubsort entspannen zu können, lockt viele Menschen. Ausstattungsmerkmale wie gutes W-LAN und elektronische Infrastruktur sind also für alle Anbieter relevant, auch Hotels und Pensionen", fügt Lisa Remmelberger hinzu.

Langfristige Auswirkungen auf Buchungsverhalten

Gefragt nach ihren Reisebudgets, wollen weltweit 34 Prozent der Befragten in den kommenden Jahren mehr für Urlaub ausgeben als vor der Pandemie. In Deutschland liegt der Anteil bei 27 Prozent, in Russland wollen dagegen sogar 52 Prozent der Reisenden ihr Urlaubsbudget erhöhen. Auch das Buchungsverhalten wird sich langfristig ändern: Vor dem COVID-19-Ausbruch verreisten lediglich 20 Prozent der Deutschen Last-Minute, jetzt wollen 37 Prozent vermehrt kurzfristig buchen.

Anna Krumpen, Senior Consultant und Expertin für Reise, Touristik & Freizeit bei Simon-Kucher & Partners, dazu: "Durch die langen Reisebeschränkungen gibt es natürlich Nachholbedarf in der Gesellschaft, die Reiselust ist hoch. Da viele Verbraucher Geld sparen konnten, verfügen sie über Budget, das sie im Jahr 2022 für Reisen ausgeben können und auch wollen. Das ist positives Zeichen für die angeschlagene Reisebranche."


 

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