Sächsische Tourismusbranche erholt sich 2023 spürbar

| Tourismus Tourismus

Sachsens Tourismusbranche ist nach den schwierigen Corona-Jahren weiter im Aufwind. «Wir haben noch nicht komplett aufgeholt, sind aber auf einem guten Weg», sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Donnerstag bei der Vorstellung der aktuellen Tourismuszahlen in Dresden. Von Januar bis Oktober dieses Jahres kamen demnach rund 6,7 Millionen Gäste in den Freistaat. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, in dem Hotels und Gaststätten bis zum Februar pandemiebedingt noch teils geschlossen waren. Allerdings liegen die Gästezahlen damit noch sechs Prozent hinter dem Rekordjahr von 2019 zurück.

Ein ähnliches Bild auch bei den Übernachtungen: Bis Oktober 2023 wurden fast 17 Millionen Übernachtungen gebucht - 11 Prozent mehr im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Noch aber liegen die Übernachtungen 3,4 Prozent unter dem Niveau von 2019. Prognosen gehen davon aus, dass die sächsische Tourismusbranche insgesamt in diesem Jahr rund 20 Millionen Übernachtungen verbucht. Die Weihnachtszeit mit Striezelmarkt, Christstollen, Bergparaden im Erzgebirge und Wintersport gehört zur besucherstarken Zeit. «Sachsen ist Weihnachtsland», so Klepsch. Wird die 20-Millionen-Marke geknackt, wäre es das drittstärkste Tourismusjahr seit 1990. «Wir müssen weiter alle Anstrengung unternehmen», betonte die Ministerin.

Leipzig besonders gefragt

Besonders gefragt bei Touristen ist die Stadt Leipzig, die als dynamische Großstadt gilt. Als einzige Region in Sachsen konnte die Messestadt sogar die Werte von 2019 toppen und verbuchte von Januar bis zum Oktober dieses Jahres rund 3,2 Millionen Übernachtungen und damit ein Plus von 8,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Landestourismusverband (LTV) führte die Entwicklung unter anderem auf ein nach der Pandemie wieder anlaufendes Geschäft mit Messen und Kongressen zurück. Zum Vergleich: Dresden kommt in den ersten zehn Monaten des Jahres auf knapp 3,7 Millionen Übernachtungen und liegt damit noch etwa fünf Prozent hinter dem Rekordjahr zurück.

«Die Reiselust ist hoch und die Nachfrage bei Haupturlaub, aber auch Zweit- und Drittreisen entwickelt sich gut», sagte LTV-Präsident Jörg Markert. Auch der Städtetourismus und Geschäftsreisen hätten wieder angezogen. Nachholbedarf sieht der Verband noch im Bereich Camping und Caravaning - aufgrund der gestiegenen Nachfrage müssten mehr Stellplätze geschaffen werden.

Sorge bereitet der Branche allerdings neben Nachwuchssorgen vor allem die Inflation, steigende Energiepreise und die Rückkehr in der Gastronomie zu einer Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 statt 7 Prozent im neuen Jahr. Der Verband geht davon aus, dass die Gastwirte die Preissteigerung zum Großteil an die Besucher weitergeben müssten. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Nachfrage entwickle. Noch werde nicht am Urlaub gespart, so Markert. Die Aussichten für 2024 seien daher «verhalten optimistisch». (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Berlin hat im laufenden Jahr bisher weniger Besucherinnen und Besucher angezogen als in den Vorjahren. Knapp 9,2 Millionen Gäste besuchten in den ersten neun Monaten 2025 die Hauptstadt.

​​​​​​​Tripadvisor hat seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal 2025 bekannt gegeben und gleichzeitig eine tiefgreifende Umstrukturierung eingeleitet. Diese Neuausrichtung soll das Unternehmen als einen durch Erlebnisse geführten und KI-fähigen Konzern positionieren. Als Folge der strategischen Verschiebung wird ein Personalabbau vorgenommen.

Die Europäische Union hat einen entscheidenden Schritt zur Harmonisierung der Emissionsberechnung im Transportwesen vollzogen. Nach langjährigem Prozess wurde eine politische Einigung erzielt. Diese schafft einen gemeinsamen Rahmen und legt eine einheitliche Methode zur Berechnung von Treibhausgasemissionen im Güter- und Personenverkehr fest.

Mehrere Millionen Menschen reisen jedes Jahr in ein kleines südbadisches Dorf, um den Europa-Park zu besuchen. Eine Schweizer Familie knackt eine besondere Marke - und bekommt Geschenke.

Sommer, Sonne, volle Strände – so stellen sich viele den Urlaub in Schleswig-Holstein vor. Doch auch im Winter zieht Deutschlands nördlichstes Bundesland zahlreiche Besucher an. Besonders der Dezember gilt als kleine Hochsaison.

Walfleisch und unversteuerte Zigaretten finden Beamte in Kiel und Hamburg immer wieder im Reisegepäck: Besonders während der Kreuzfahrt-Saison sind die Beamten von Zoll und Bundespolizei gefordert.

Die niedersächsische Tourismusbranche steht durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast 80 Prozent der Betriebe bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen vor allem an den Kosten scheitern.

Thüringens Tourismusbranche hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz erwirtschaftet. Tagesausflüge sorgen für fast die Hälfte. Wie viel geben Besucher im Schnitt aus – und wer profitiert am meisten?

Die Nachfrage nach Outdoor-Aktivitäten in deutschen Urlaubsregionen ist auch in den Herbst- und Wintermonaten groß. Eine aktuelle Analyse zeigt, welche Regionen dabei am beliebtesten sind und welche Aktivitäten im Fokus stehen.

Die klassischen Kennzahlen zur Messung des touristischen Erfolgs, wie Ankünfte und Übernachtungen, reichen nicht mehr aus, um die Entwicklung einer Destination ganzheitlich zu beurteilen. Zu diesem Schluss kamen Fachleute aus Tourismus und Wissenschaft beim dritten Jahresdialog des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) in Kempten.