Der Tourismus in Schleswig-Holstein bleibt trotz eines Rückgangs bei den Tagesreisen ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Dies geht aus dem aktuellen Jahresbericht des Sparkassen-Tourismusbarometers 2024 hervor, der vom Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH) und dem Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. (TVSH) veröffentlicht wurde.
Die Erhebung, die seit 2002 jährlich in Zusammenarbeit mit der dwif-Consulting GmbH durchgeführt wird, zeigt, dass die Branche sich nach den schwierigen Pandemiejahren stabilisiert hat und weiter wächst.
Übernachtungen steigen, weniger Tagesreisen
Laut Bericht stiegen die touristischen Bruttoumsätze im Jahr 2024 auf 10,79 Milliarden Euro an, was einem Wachstum von 4,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die touristische Wertschöpfung wuchs um 3,2 % auf 5,2 Milliarden Euro.
Parallel dazu ging die Anzahl der Tagesreisen um 9,4 % auf 116,0 Millionen zurück, was die bundesweit sinkende Konsumbereitschaft widerspiegelt. Im Gegensatz dazu stiegen die Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben leicht auf 66,3 Millionen (+0,3 %).
Tourismusminister Claus-Ruhe Madsen hob die Widerstandsfähigkeit der Branche hervor: „Die Ergebnisse zeigen: Der Tourismus in Schleswig-Holstein hat sich nach den schwierigen Pandemiejahren stabilisiert und behauptet seine Rolle als Wachstumsmotor. Trotz rückläufiger Tagesreisen konnte der Tourismus in Schleswig-Holstein insgesamt wachsen.“
Tourismus als wichtiger Steuerzahler
Der Tourismus leistet dem Bericht zufolge einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben. Durch Mehrwert- und Einkommensteuern wurden im Jahr 2024 über eine Milliarde Euro generiert. Aus dem gemeinsamen Steuertopf profitierte das Land mit rund 275 Millionen Euro. Hinzu kommen lokale Einnahmen aus Gewerbe- und Grundsteuer sowie Kurabgaben.
Oliver Stolz, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes, betonte die Bedeutung dieser Kennzahlen: „Darum ist es so wichtig, die zentralen Kennzahlen regelmäßig zu erheben und ihre Wirkung transparent zu machen.“
Auch die Kommunen profitieren direkt. Hans-Jürgen Lütje, Vorsitzender des Tourismusverbands Schleswig-Holstein e.V., erklärte: „Im Durchschnitt fließen ihnen durch den Tourismus Steuereinnahmen zwischen einem und über drei Prozent der der dort erzielten touristischen Nettoumsätze zu. Diese Mittel können für tourismusrelevante Investitionen und zur Haushaltskonsolidierung eingesetzt werden.“
Das Sparkassen-Tourismusbarometer, das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr, Technologie und Tourismus unterstützt wird, dient als wichtiges Instrument, um die Tourismusentwicklung in der Region zu analysieren und Entscheidungsträger bei Investitionen in Infrastruktur und Marketing zu unterstützen.












