Sommerurlaub im Ausland: Was für und gegen Stornieren spricht

| Tourismus Tourismus

Tausende Menschen in Deutschland warten weiter auf ihren gebuchten Sommerurlaub - ob auf Mallorca, in Antalya oder Ägypten. Doch ob und unter welchen Bedingungen eine Reise ins Ausland möglich sein wird, ist offen. Das betrifft sowohl Reisen nach dem 14. Juni, bis zu dem aktuell eine weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amts gilt. Aber auch Urlaub in der Hauptsaison im Juli und August.

Gleichzeitig verlangen Reiseveranstalter derzeit die ausstehenden Zahlungen für Pauschalurlaub in der zweiten Junihälfte und darüber hinaus. Ob Kunden ihren Sommerurlaub absagen und vorsorglich von ihrer geplanten Reise zurücktreten, müssten sie letztendlich für sich selbst entscheiden, betont die Verbraucherzentrale Hamburg. Grundsätzlich sei beim Stornieren jedoch Vorsicht geboten.

Unsicherheit besteht weiterhin

Rechtlich sieht es so aus: Kostenfrei kann eine Pauschalreise nur abgesagt werden, wenn zur Urlaubszeit etwa im Juli und August am  Urlaubsort außergewöhnliche Umstände herrschen oder die Reise erheblich erschwert ist. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn Urlauber sich nach ihrer Ankunft in Quarantäne begeben müssten. Wie die Vorschriften in zwei Monaten genau aussehen: schwer zu sagen.

Sicherheit für Verbraucher bestünde, wenn das Auswärtige Amt seine weltweite Reisewarnung noch einmal über den 14. Juni hinaus verlängert. Allerdings hat Außenminister Heiko Maas angekündigt, die Reisewarnung schrittweise aufheben zu wollen - und mit europäischen Ländern zu beginnen. Die Reisewarnung ist aber nicht das alleinige Indiz dafür, dass eine Reise erheblich erschwert ist.

Reiseart spielt auch eine Rolle

Neben den gesetzlichen Bestimmungen des Reiseziels kommt es auch auf die Reiseform an, betont Julia Rehberg, Juristin bei der Hamburger Verbraucherzentrale. Eine Wanderreise abseits der Massen ist anders zu bewerten als eine Städtereise, auf der Besuche im Theater oder Musical auf dem Programm stehen - die womöglich ausfallen.

Wer gerne reisen will, dem raten die Verbraucherschützer: Nicht vorschnell stornieren - sonst werden Gebühren fällig. Stattdessen abwarten, ob die Reise in den Sommermonaten möglich ist.

Wer dagegen partout nicht ins Ausland möchte, weil er oder sie zum Beispiel Corona-Risikopatient ist, der sollte so rasch es geht stornieren. Je früher die Absage, umso niedriger die Stornokosten, erklärt die Verbraucherzentrale.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Zehntausende Menschen haben am Samstag unter dem Motto «Die Kanaren haben eine Grenze» gegen Massentourismus demonstriert. Insgesamt 55 000 Demonstranten forderten eine Obergrenze der Zahl der Touristen oder etwa bezahlbaren Wohnraum für Einheimische.

235 Vertreter der internationalen Reiseindustrie und 110 Medienvertreter aus 38 Ländern nehmen am 50. Germany Travel MartTM (GTM) der DZT in Chemnitz teil. Vom 21. Bis 23. April 2024 informieren sie sich beim GTM über die neuesten Trends, Entwicklungen und touristischen Produkte in Deutschland, lernen die Region kennen und verhandeln Geschäftsabschlüsse.

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig jetzt Eintritt: Wer ein paar Stunden zwischen Markusplatz und Rialtobrücke verbringen will, muss zahlen. Die Tourismusbranche beobachtet das genau.

Amsterdam will die Hälfte der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe streichen. Innerhalb von fünf Jahren solle die Zahl der Schiffe, die in der Stadt anlegen dürfen, halbiert werden. Die Stadt schätzt, dass dadurch pro Jahr rund 270 000 Touristen weniger die Stadt besuchen werden. 

 

Mehr als 11 Millionen verkaufte Tickets, von vielen als Tarifrevolution gefeiert: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr wird bald ein Jahr alt. Seit dem 1. Mai 2023 kann es bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Der monatliche Preis liegt in der Regel bei 49 Euro - aber wie lange noch?

Der Reisekonzern FTI wechselt den Besitzer und soll frisches Kapital bekommen. Das in der Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen sieht darin die Grundlage für Wachstum.

Vom Flughafen Hahn hat Billigflieger Ryanair den deutschen Markt aufgerollt. Auch 25 Jahre später spielt der Hunsrück-Flughafen noch eine Rolle in der Strategie der Iren.

Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen. Betroffen ist nun auch eine einstige «Friedensoase».

Wer in diesem Jahr hierzulande ein Ferienhaus mietet, darf einer Umfrage zufolge mit weitgehend stabilen Preisen rechnen. Weniger als die Hälfte der Ferienhausvermieter erhöht einer Umfrage zufolge in diesem Jahr die Preise. 90 Prozent der Vermieter rechnen mit gleich vielen oder mehr Buchungen als im Vorjahr.

Bereits zum 20. Mal verleiht der Deutsche Tourismusverband den Preis an Projekte, die neue Ideen im Tourismus umsetzen und als Innovationsmotor gesehen werden. Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf Nachhaltigkeit.