Die österreichische Tourismusbranche blickt mit verhaltenem Optimismus auf die kommende Wintersaison 2025/26. Dies geht aus einem gemeinsamen Pressegespräch hervor, bei dem Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner, Bundesspartenobfrau Susanne Kraus-Winkler und Österreich-Werbung-Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger einen Ausblick gaben. Trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds zeigt eine aktuelle Studie der Österreich Werbung (ÖW) ein stabiles Nachfrageniveau aus den zehn wichtigsten europäischen Herkunftsmärkten.
ÖW-Studie: 16,5 Millionen potenzielle Wintergäste aus Europa
Die ÖW-Winterpotenzialstudie 2025/26 befragte 10.000 Personen in zehn europäischen Schlüsselmärkten (Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Belgien, Dänemark, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Polen und Tschechien). Die Kernergebnisse der Befragung signalisieren eine solide Basis für den Wintertourismus:
16,5 Millionen Menschen planen, ihren Winterurlaub in Österreich zu verbringen.
Die Sparneigung der Befragten geht zurück: Nur 12 Prozent geben an, ihre Ausgaben reduzieren zu wollen.
Österreich positioniert sich beim Preis-Leistungs-Verhältnis für den Skiurlaub mit großem Abstand als Nummer 1.
Für 86 Prozent der Winterurlauber ist Österreich auch im Sommer und in den Nebensaisonen attraktiv.
Politik sieht Zuversicht und schafft neue Rahmenbedingungen
Staatssekretärin Zehetner zeigte sich optimistisch: „Der Blick auf den kommenden Winter stimmt optimistisch: In ganz Europa überwiegt die Zuversicht, die Menschen wollen weiterhin reisen und die Reiselust bleibt weiter hoch. Mehr als die Hälfte der Befragten plant fix einen Winterurlaub und das Interesse an Österreich steigt – besonders in Deutschland, der Schweiz, Tschechien und Großbritannien.“ Urlaub werde von vielen nicht als Luxusgut, sondern als Lebensqualität gesehen.
Zur Sicherung der Betriebe betonte Zehetner die politische Unterstützung: Die neue Saisonkontingent-Verordnung trete früher in Kraft und beinhalte erstmals eine Verlängerungsgarantie. Dies diene der Sicherung von Arbeitsplätzen, Wettbewerbsfähigkeit und Perspektive über die Wintersaison hinaus.
Branche blickt zuversichtlich trotz Kostendruck
Auch Bundesspartenobfrau Kraus-Winkler bestätigte die Zuversicht der Touristiker trotz Kostendruck, Inflation und sensiblem Marktumfeld. Die derzeitige Buchungslage sei weitgehend positiv bei solider Ausgabebereitschaft der Gäste. Nur 12 Prozent planen eine Budgetkürzung.
„Unsere Betriebe stehen trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen weitgehend stabil da, benötigen aber auch in den kommenden Tourismussaisonen viel Anpassungsfähigkeit, um die oft hinderlichen Rahmenbedingungen und volatilen Marktumstände bewältigen zu können“, erklärte Kraus-Winkler. Sie hob zudem die Rolle der Nachhaltigkeit hervor: Österreichs Wintersportregionen seien Vorreiter in Europa und investierten laufend in Qualität, Komfort und Ressourcenschonung.
Österreich klare Nummer eins im Wintersport-Ranking
Laut ÖW-Geschäftsführerin Steharnig-Staudinger ist aus den zehn wichtigsten europäischen Herkunftsländern mit stabilen 16,5 Millionen Wintergästen zu rechnen. Hochgerechnet auf alle weltweiten Herkunftsmärkte ergebe sich ein Gesamtpotenzial von 20,8 Millionen Gästen, was einem Anstieg um 0,9 Prozent entspreche.
Österreich bleibe die klare Nummer eins für Ski- und Snowboardurlaub in Europa und liege in acht von zehn Märkten auf Platz 1 oder 2, mit Zuwächsen in Deutschland, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und Tschechien. „Österreich ist, wenn es um Wintersporturlaub geht, die Top-Adresse Europas“, so Steharnig-Staudinger. Zudem belege die Studie, dass Österreich mit 40 Prozent der Befragten auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis vorne liege, vor Frankreich und Italien, und als Ganzjahresdestination wahrgenommen werde.
Die ÖW plant, die Winteraktivitäten auf internationalen Fernmärkten wie den USA, China, Mexiko und Brasilien mit gezielten Initiativen auszubauen, um das Interesse langfristig zu etablieren. Kampagnen wie „Austria is just Lebensgefühl“ – unter anderem mit Formaten wie 3D-Ads und Kaiserin Elisabeth als "AI-Sisi" auf Skiern sowie der Content-Serie „Crush Course“ für junge Erwachsene – sollen die Präsenz weiter stärken.











